Gestern gab es wieder viele Gegenargumente, wenn es um den Videobeweis geht. Bei Bayern - Dortmund sieht man im normalen Spieltempo schon, dass vor dem 2:0 Müller aus der eigenen Hälfte startet. Kann man vielleicht noch sagen, hat der Linienrichter bei dem Tempo nicht richtig wahrgenommen. Sky löst das wenige Sekunden nach dem Tor auf. Kein Abseits. Aber der VAR benötigt dafür zwei Minuten. Bei Hertha BSC - Leipzig begeht Rekik ein klares Handspiel. Der Schiedsrichter steht direkt daneben und nimmt es nicht einmal wahr. Job klar verfehlt und das ist seit Einführung des VAR gefühlt häufiger der Fall als zuvor. Sie verlassen sich zu sehr darauf. Es wird schon eingegriffen. Im selben Spiel erleidet Stark einen Nasenbeinbruch nach einem Schlag und es passiert wieder nichts. Bei Paderborn - Augsburg muss der Feldschiedsrichter beim Freistoß eingreifen und die Augsburger aus der Mauer wegschicken. So ist es irregulär, unabhängig davon, dass das Foul zuvor unnötig war und die Mauer nicht optimal stand.
Ansonsten war das wieder typisch. Ein schwacher und schlagbarer Gegner gegen den man nach zehn Minuten 2:0 führen kann/muss, kommt nach und nach besser ins Spiel und dominiert 50 Minuten lang das Spiel. Der Elfmeter war einfach schlecht geschossen. Der Anlauf war ein Witz. Dann kann er direkt zehn Meter vorbeischießen oder zum Torwart passen. Danach verlor die Mannschaft mehr und mehr an Selbstvertrauen. Auch wenn man defensiv kompakt und relativ sicher stand, war das offensiv zu wenig. Man hat nun die zweitschlechteste Offensive und Defensive der Liga. Baumgart zieht zwar oft die richtigen Schlüsse aus den vorhergegangenen Spielen, aber Spieler wie Gjasula haben in dieser Liga nichts zu suchen. Jans hingegen hat das ordentlich gemacht. Defensivzweikämpfe noch mit Verbesserungspotenzial, aber insgesamt hat er der Defensive mehr Stabiliät gegeben. Durch die Kombination aus Holtmann und Collins steht man defensiv besser, aber die linke Seite ist offensiv fast tot. Antwi-Adjej ist dann doch die bessere Wahl. Spätestens nach den beiden kommenden Partien gegen Dortmund und Leipzig dürfte man den Anschluss verloren haben. Das erinnert etwas an den Untergang der Titanic. Man weiß, das Schiff geht unter, jetzt geht es nur noch, möglichst viele zu retten. In diesem Fall möglichst viele Punkte zu holen, um nicht Tasmania Berlin in den Geschichtsbüchern abzulösen. Der Unterschied ist halt, einmal hat man den Untergang schon mitgemacht. Sporlich waren Mainz, Freiburg, Augsburg zu Hause alle schlagbar, aber die Spieler trauen sich auch nichts zu. Die Fehler im Sommer rächen sich mehr und mehr. Schade, aber jetzt muss man bis zum Winter warten.