Rund um Verein & GmbH

  • Wobei Grühsem nun ja ausser als Lautsprecher nicht viel zu tun hat. Aber ich bin mir relativ sicher, dass sich die aktuelle Situation um VW auf den VfL auswirken wird. In welchem Umfang weiß ich nicht, aber es wird mehr und mehr Grenzen geben.

    "Yeah well, that´s just like ... your opinion, man"

  • Müller macht klar, dass alle geplanten Investitionen bei VW auf dem Prüfstand stehen. Das wird auch vor dem VfL keinen Halt machen. Es ist nur die Frage, in welchem Ausmaße...

    "Yeah well, that´s just like ... your opinion, man"

  • Eigentlich kann es ja nur um die Außendarstellung gehen. Denn die reine Summe dürfe in diesem Milliardenproblem eine verschwindend geringe Summe einnehmen. Glaube die 60-80 Millionen im Jahr (Schätzwert von mir) ändern da nicht wirklich was. Wenn dann kommt der Druck von Außen. Das es heißt "Wie könnt ihr für Fußball das Geld raus werfen und nebenbei Schichten kürzen, Entwicklungen zurückfahren oder gar Leute entlassen". Daher denke ich kommt es da auch auf die Medien drauf an. Wenn sportlich die Ergebnisse nun weiterhin mau bleiben, dann werden BILD und Co. sicherlich das Fass aufmachen, dass die Millionärstruppe da larifari spielt während Hans Müller am Band um seinen Job zittern muss. Alles ungemütlich für die Stadt und viel mehr noch für die Menschen, deren Leben und deren Familien von dem Werk abhängen.


    Zusammengefasst glaube ich also nicht, dass wir aus finanziellen Gründen gestrichen / zusammengekürzt werden. Wenn dann nur aus Marketinggründen.

    Und alles was wir hassen, seit dem ersten Tag, wird uns niemals verlassen, weil man es eigentlich ja mag.

    (Tocotronic, Let there be Rock)

  • Mit Sicherheit wird die Außerdarstellung der entscheidende Grund sein, wenn gespart wird. Aber sind wir ehrlich, es wäre schwer vermittelbar, wenn treue Arbeiter entlassen werden und Dante, Dost und Co. fröhlich weiter ihr durchaus hohes Gehalt beziehen. Mir kann keiner erzählen, und das unabhängig vom VfL, dass es mehr Wert ist drei Mal 90 Minuten in der Woche den Ball hin und her zu schieben als über Jahrzehnte Schichtarbeit zu leisten. In den letzten 15 bis 20 Jahren ist da gehörig was schief gelaufen.

  • Aus Marketinggründen das Marketingprojekt zusammenstreichen? :D Nee, ich weiß schon, wie du das gemeint hast.


    Zumal auch die Aktivitäten bei Bremen, Schalke, Braunschweit, Ingolstadt, Sport1 Doppelpass und DFB Pokal auf dem Prüfstand stehen dürften.

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  • Mir kann keiner erzählen, und das unabhängig vom VfL, dass es mehr Wert ist drei Mal 90 Minuten in der Woche den Ball hin und her zu schieben als über Jahrzehnte Schichtarbeit zu leisten.


    Das ist aber zu eindimensional gedacht. VW und Wolfsburg ist eine extreme Einheit und der VfL weit mehr als ein teures Spielzeug. Es geht hier nicht nur um den Fußball und um gute Spieler, die zu viel Geld verdienen. Es geht auch um den Standort Wolfsburg und seine Attraktivität für die Belegschaft und die Anwerbung von Fachkräften. Es geht um das Standing der VW-Heimat im Allgemeinen und auch sicher darum, was VW in den letzten Jahrzehnten in Wolfsburg bewegt und geschaffen hat. Natürlich muss gespart werden aber ich glaube, dass es da vorerst mal um ganz andere Dinge geht. Es sei denn, wie oben beschrieben, die Öffentlichkeit und die Medien machen immensen Druck. Denn VW ist im Moment sicherlich nicht in der besten Position um des Wutbürgers Zorn, gleitet durch die BILD, unbeschadet zu ignorieren.

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  • Der neue Chef hat ja nun auch verlauten lassen, dass es bei den Sparmaßnahmen um ganz andere Größenordnungen geht. Ich denke am Ende wird es so laufen, dass Allofs zwar öffentlich sagen muss, dass man den Gürtel enger schnallen muss um die Öffentlichkeit zu befriedigen, sich aber dann im Endeffekt nichts ändern wird.

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  • Verkauft doch erstmal eure (über Audi gehaltenen) Bayernanteile an irgendwelche Ölscheichs, Internetmilliardäre, Nickelmagnaten, Wettpaten, Drogenbosse. Für VW sollte da ne hübsche Summe zusammen kommen und die Bayern hätten auch mal wieder Feuer unterm Dach :D

  • Eigentlich kann es ja nur um die Außendarstellung gehen. Denn die reine Summe dürfe in diesem Milliardenproblem eine verschwindend geringe Summe einnehmen. Glaube die 60-80 Millionen im Jahr (Schätzwert von mir) ändern da nicht wirklich was. Wenn dann kommt der Druck von Außen. Das es heißt "Wie könnt ihr für Fußball das Geld raus werfen und nebenbei Schichten kürzen, Entwicklungen zurückfahren oder gar Leute entlassen". Daher denke ich kommt es da auch auf die Medien drauf an. Wenn sportlich die Ergebnisse nun weiterhin mau bleiben, dann werden BILD und Co. sicherlich das Fass aufmachen, dass die Millionärstruppe da larifari spielt während Hans Müller am Band um seinen Job zittern muss. Alles ungemütlich für die Stadt und viel mehr noch für die Menschen, deren Leben und deren Familien von dem Werk abhängen.


    Zusammengefasst glaube ich also nicht, dass wir aus finanziellen Gründen gestrichen / zusammengekürzt werden. Wenn dann nur aus Marketinggründen.



    Du kannst ja mal ausrechnen wie viele Normalverdiener Volkswagen mit 60 bis 80 Millionen Euro in Lohn und Brot halten könnte. Dann sieht die Rechnung schon ganz anders aus. Ansonsten finde ich es mal richtig schön mit anzusehen, dass der moderne Investorenfußball auch bei solchen Fußballfirmen* wie Wolfsburg auch mal nach hinten los gehen kann.


    *Der Breitensportverein bietet nun mal keinen Fußball an und hat abgesehen vom historisch bedingt "zufällig" gleichen Namen/Logo keinen Zusammenhang mit der Fußballmannschaft. Der Unterschied zwischen Wolfsburg und Leverkusen auf der einen, sowie Hoffenheim und Leipzig auf der anderen Seite, ist seit dem Verkauf der stimmberechtigten Anteile doch nur noch der Grad der Gewöhnung.


    Das Ganze soll jetzt keine Pöbelei oder ein Nachtreten sein, aber muss in dieser Form als sachliche Kritik gerade auch in der aktuellen Situation mal geäußert werden dürfen. Wer den Investoren die Kontrolle übergibt macht sich abhängig und kann sich eben nicht mal eben einen neuen Sponsor suchen. Davor haben die vermeintlich rückständigen Traditionalisten denen es eben nicht nur um Tradition geht immer gewarnt. Daher ist dieser Zwischenfall als Warnung mitunter schön anzusehen.


    Warten wir mal ab, wohin die Reise geht.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
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  • Ansonsten finde ich es mal richtig schön mit anzusehen, dass der moderne Investorenfußball auch bei solchen Fußballfirmen* wie Wolfsburg auch mal nach hinten los gehen kann.


    Ob Dein Orgasmus dann eintritt oder nicht sehen wir in ein paar Wochen/Monaten. Bisher ist nichts passiert und alle beteiligten sprechen genau vom Gegenteil. Zudem argumentierst Du wieder so als wäre die Fußballabteilung nur ein teures Hobby. Das es aber ein immenser Werbewert ist und nebenbei noch andere Dinge in der Peripherie des Werks verbessert spielt in Deiner Überlegung keine Rolle... und ob VW sein Marketing abbaut? Wäre ein Schuss ins Knie, wenn man in die Zukunft schaut und wieder voran kommen muss.


    Edit: Ich bleibe übrigens bei meiner Meinung, dass der VfL Wolfsburg für Sponsoren absolut attraktiv ist und das vor allem dann, wenn VW uns fallen lassen würde. Diesen Triumph würden Opel oder Toyota derart genüsslich aufgreifen, wenn die neue Toyota-Arena mitten in Wolfsburg seine Pforten öffnet.. ;) .


    Edit2: Natürlich ist Kritik bei dem Thema angebracht und eine Diskussion absolut natürlich.

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    Einmal editiert, zuletzt von 4u-Martin ()

  • Orgasmus? Soviel zur Sachlichkeit. ;)


    Ich gehe übrigens nicht davon aus, dass der Volkswagenkonzern seine Marketingtochter komplett fallen lässt. Empfindliche Einschnitte erwarte ich aber schon. Größere Sorgen sollte sich Ingolstadt machen. Da Audi bei den Bayern dick im Geschäft ist und diese sicherlich eine größere Marketingbedeutung haben als Ingolstadt dürfte die Gefahr größerer Auswirkungen deutlich mehr über Ingolstadt als Wolfsburg schweben.


    Nichts desto trotz halte ich rechtlich und faktisch eigenständige Verein für den Wettbewerbsgedanken im Sport für deutlich zuträglicher als die Geschichten über die wir hier reden.

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  • Es hat ja niemand behauptet, dass wir hier rein sachlich über unsere Leidenschaft diskutieren. :D


    Ich glaube ehrlich gesagt eher, dass Zukunftsprojekte innerhalb der Entwicklung gestrichen werden und damit viele Milliarden eingespart werden. Werbung braucht VW weiterhin. Sicherlich wird man da auch neue Wege und Ansätze brauchen aber man wird auch an vielem festhalten, was zuletzt für positive Schlagzeilen förderte. Was Deine Meinung zu Vereinen betrifft sind wir uns in Teilen einig. Aber wenn ich mir die Finanzierung von (fast?) allen "großen" Bundesligisten und Fußballmannschaften im Allgemeinen ansehe, dann sehe ich den VfL nur noch aus romantischen (und dadurch nicht weniger richtigen) Gründen als "etwas anderes".

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  • Der allgemeine Trend geht natürlich leider in dieselbe Richtung. Aber ob man seine Fußballabteilung Mehrheitlich in fremde Hände legt oder selbst noch mitreden kann ist halt noch ein Unterschied. Daher sehe ich zwischen Wob, Lev, Hof und RB keine nennenswerte Unterschiede. Bei vielen weiteren Clubs ist das allerdings noch anders. Wobei Hannover auf Sicht wohl fallen wird.


    Womöglich kann man diese Entwicklung wirklich nicht mehr aufhalten. Ich halte aber etwas Menschengemachtes wie Geld und Kapital nicht für ein Naturgesetz. Wenn die Mehrheit diese Entwicklung nicht wollen würde, dann gäbe es sie auch nicht. Nur leider meint die Mehrheit da nichts machen zu können und hält es doch für ein Naturgesetz. Wie so vieles das falsch läuft.


    Vielleicht sehe ich das Ganze auch nur etwas zu sozialromantisch. Aber für mich gehört der Fußball der breiten Masse und diese ganzen Vergewaltigungen der deutschen Sprache mittels Sponsorennamen gehen mir auf den Keks. Das gibt es ja auch bei meinem Club. Da wird der VIP-Bereich nach einer Biermarke benannt. Das Stadion wird eh verhökert und die Krönung war letztens der Gerry-Weber-Kindergarten. Man muss sich das mal vorstellen. Der Weber rettet dem Verein immer wieder den Arsch. Der könnte auf jede erdenkliche Weise für sein Unternehmen werben lassen. Tut das bis auf ein oder zwei Banden nicht und dann kommt da am Ende so eine Wortkrücke dabei heraus?! :vogelzeigen: Nicht wichtig, aber sehr symbolisch.


    So ich komme vom Thema ab und schließe den Beitrag damit besser. ;)

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  • Empfindliche Einschnitte erwarte ich aber schon. Größere Sorgen sollte sich Ingolstadt machen. Da Audi bei den Bayern dick im Geschäft ist und diese sicherlich eine größere Marketingbedeutung haben als Ingolstadt dürfte die Gefahr größerer Auswirkungen deutlich mehr über Ingolstadt als Wolfsburg schweben.


    Wie kommst du darauf? Audi ist meines Wissens nach nicht über Gebühr beim FCI involviert, sondern nur über den Stadionnamen und über "normales" Sponsoring. Die haben ja nicht mal mehr Audi als Trikotsponsor. Nur weil der FCI zufällig in Ingolstadt beheimatet ist und eben ein belangloser Krückenverein ist, stimmt nicht automatisch die Mär vom Werksverein.


    btw: Schade dass Gerry Weber nicht so viel Humor gehabt hat, den Ultras-Block in Gerry-Weber-Kindergarten umzutaufen. |-)

    Nanakorobiyaoki

  • Gönner: Nun gut, aber ohne das viele (Extra)-Geld von Gerry Weber wäre Arminia jetzt auch nicht in der 2. Liga....



    Ansonsten sehe ich sehr wohl riesige Unterschiede zwischen WOB/LEV und Hopp/RBL. Wolfsburg und Leverkusen sind über Jahre sportlich gewachsen. Beide waren mal richtig graue Mäuse in der 2. und 1. Liga, haben sich dann sportlich weiterentwickelt. Es gibt gewachsene Strukturen und ein passendes Umfeld. VW und Wolfsburg mögen da etwas besonderes sein, aber Leverkusens Hauptsponsor ist schon lange nicht mehr Bayer.


    Hoffenheim ist einfach viel zu schnell gewachsen, ansonsten würde ich da kein großes Problem sehen. Der Hopp hat halt viel Geld in seinen Verein gepumpt, irgendwann dann zuviel. Es musste alles auf Teufel komm raus passieren. Das war nicht gut.


    Und Red Bull steht auf einem ganz anderem Blatt. Während in Wolfsburg, Leverkusen oder Hoffenheim heimische Firmen oder ein Mäzen Geld in ihre Heimatclubs gepumpt haben, hat hier ein Geschäftsmann einfach mit dem Finger auf die Landkarte gezeigt, sich dort die Spielrechte eines anderen Clubs erkauft und einen Club geschaffen, der allein auf Marketing von Red Bull aus ist.

    SCV und der FC

  • Ich verstehe das wirklich, dass man den eigenen Verein oder das System in dem man sich befindet gerne abgrenzen will. Das ist natürlich und das prangere ich auch nicht an. Aber ich glaube wirklich, dass es auch ein großes Augenverschließen ist vor der schrecklichen Wirklichkeit, die schon lange überall angekommen ist im Fußball - überall. Der Fußball ist schon lange nicht mehr das, was wir mal geliebt haben und ich (mit 29) bin mir nicht mal sicher ob ich meine romantische Vorstellung überhaupt jemals selbst erlebt habe, ob das Geschäft nicht eher schon seit vielen Jahrzehnten ein Schweinemarkt ist. Und das sage ich jetzt nicht als VfL-Fan und jemand, der den eigenen Verein damit vielleicht ins bessere Licht rücken will, das sage ich als ein Fußballfreund der alten Schule und zumindest der KAter weiß glaube ich, dass ich das wirklich bin.

    Und alles was wir hassen, seit dem ersten Tag, wird uns niemals verlassen, weil man es eigentlich ja mag.

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  • Wie kommst du darauf? Audi ist meines Wissens nach nicht über Gebühr beim FCI involviert, sondern nur über den Stadionnamen und über "normales" Sponsoring. Die haben ja nicht mal mehr Audi als Trikotsponsor. Nur weil der FCI zufällig in Ingolstadt beheimatet ist und eben ein belangloser Krückenverein ist, stimmt nicht automatisch die Mär vom Werksverein.


    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass das eine Mutmaßung war. Allerdings kann ich mir auch dann einen kompletten Rückzug von Audi bei Ingolstadt besser vorstellen als von VW bei Wolfsburg.


    Zu meiner Verteidigung: In die Liste der Werksclubs habe ich Ingolstadt bewusst nicht aufgeführt, da ich die Strukturen dort nicht kenne.




    Gönner: Nun gut, aber ohne das viele (Extra)-Geld von Gerry Weber wäre Arminia jetzt auch nicht in der 2. Liga....


    Genau das habe ich doch auch geschrieben. Und auch wenn mir sein herangehen nicht immer gefallen hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass es Arminia ohne Gerry Weber gar nicht mehr geben würde ist ziemlich hoch.


    Allerdings ist es auch gerade wegen dieser Tatsache ein echter Witz, dass dieser wichtigste aller Sponsoren sich mit zwei Banden und dem Namenssponsoring beim Kindergarten zufrieden gibt. Für mich ist das absolut plakativ, welchen Wahnwitz der Verkauf von Namen mittlerweile erreicht hat.





    Ansonsten sehe ich sehr wohl riesige Unterschiede zwischen WOB/LEV und Hopp/RBL. Wolfsburg und Leverkusen sind über Jahre sportlich gewachsen. Beide waren mal richtig graue Mäuse in der 2. und 1. Liga, haben sich dann sportlich weiterentwickelt. Es gibt gewachsene Strukturen und ein passendes Umfeld. VW und Wolfsburg mögen da etwas besonderes sein, aber Leverkusens Hauptsponsor ist schon lange nicht mehr Bayer.


    Hoffenheim ist einfach viel zu schnell gewachsen, ansonsten würde ich da kein großes Problem sehen. Der Hopp hat halt viel Geld in seinen Verein gepumpt, irgendwann dann zuviel. Es musste alles auf Teufel komm raus passieren. Das war nicht gut.


    Und Red Bull steht auf einem ganz anderem Blatt. Während in Wolfsburg, Leverkusen oder Hoffenheim heimische Firmen oder ein Mäzen Geld in ihre Heimatclubs gepumpt haben, hat hier ein Geschäftsmann einfach mit dem Finger auf die Landkarte gezeigt, sich dort die Spielrechte eines anderen Clubs erkauft und einen Club geschaffen, der allein auf Marketing von Red Bull aus ist.


    Für mich sind die faktischen Strukturen in der Gegenwart entscheidend. Alles andere ist nur subjektives Wischiwaschi. Erst haben alle Leverkusen und Wolfsburg in Schutz genommen und gesagt, dass Hoffenheim was ganz anderes ist. Und jetzt hat man sich an Hoffenheim gewöhnt und reibt sich an Leipzig bis noch wer extremeres kommt. Dann nimmt man den Neuen aufs Korn und "bei Leipzig ist das ja ganz anders". Ich stehe da ehr auf dem Standpunkt ganz oder gar nicht. Und dann kann man Leverkusen wie Wolfsburg nun einmal genauso wenig ausnehmen, wie Hoffenheim. Ehrlicher Weise gehört dazu dann auch die Aussage, dass ähnliche Entwicklungen in abgeschwächter Form bei den meisten anderen Clubs vorkommen. Ganz extrem ist es in Hannover. Da wird der Konflikt mitten im Verein ausgetragen.


    Man könnte sogar das ganz große Fass aufmachen und den Fußball als Spiegel der Gesellschaft bezeichnen. Da bringt das Kapital auch gerade vieles unter seine Kontrolle, dass eigentlich von der Allgemeinheit demokratisch entschieden werden sollte. Nein ich meine nicht Griechenland und nein ich bin kein Sozi, aber ich glaube auch nicht Blind an das menschengemachte Bewertungssystem Geld. ;)




    Ich verstehe das wirklich, dass man den eigenen Verein oder das System in dem man sich befindet gerne abgrenzen will. Das ist natürlich und das prangere ich auch nicht an. Aber ich glaube wirklich, dass es auch ein großes Augenverschließen ist vor der schrecklichen Wirklichkeit, die schon lange überall angekommen ist im Fußball - überall. Der Fußball ist schon lange nicht mehr das, was wir mal geliebt haben und ich (mit 29) bin mir nicht mal sicher ob ich meine romantische Vorstellung überhaupt jemals selbst erlebt habe, ob das Geschäft nicht eher schon seit vielen Jahrzehnten ein Schweinemarkt ist. Und das sage ich jetzt nicht als VfL-Fan und jemand, der den eigenen Verein damit vielleicht ins bessere Licht rücken will, das sage ich als ein Fußballfreund der alten Schule und zumindest der KAter weiß glaube ich, dass ich das wirklich bin.


    Da ist viel Wahres dran! Und auch wenn wir uns im Qiumi noch nicht viel geschrieben haben, so glaubst Du mir hoffentlich, dass ich meine schlechte Meinung über den VfL nicht auf Dich als User und Person projiziere. In dem Sinne: :bierkruege:

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    Einmal editiert, zuletzt von Gönner ()

  • ich (mit 29) bin mir nicht mal sicher ob ich meine romantische Vorstellung überhaupt jemals selbst erlebt habe


    Ich (mit 30) kann das nicht behaupten, außer ich ziehe mir an nem verregneten Sonntagnachmittag mit 195 anderen Leuten ein Spiel im Essener Uhlenkrug gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter rein. ;) Wobei, ich war schon in Darmstadt. |-)


    Ach Martin, du als olle Radkappe bist bei mir natürlich als verwöhnter Erfolgsfan unten durch. :D


    Allerdings kann ich mir auch dann einen kompletten Rückzug von Audi bei Ingolstadt besser vorstellen als von VW bei Wolfsburg.


    Ich mir auch, aber aufgrund der eher geringeren finanziellen Zuwendungen von Audi Richtung FCI wird das den Verein nicht in Existenznöte bringen.


    Allerdings ist es auch gerade wegen dieser Tatsache ein echter Witz, dass dieser wichtigste aller Sponsoren sich mit zwei Banden und dem Namenssponsoring beim Kindergarten zufrieden gibt. Für mich ist das absolut plakativ, welchen Wahnwitz der Verkauf von Namen mittlerweile erreicht hat.


    Sei doch froh, dass er sich damit zufrieden gibt und nicht den DSC Gerry Weber Bielefeld daraus machen will. Ist ja bei uns mit Kind ähnlich. Ohne Kind gäb's den Verein nicht mehr, und das muss man aller gegenwärtigen Kritik zum Trotz halt mal anerkennen, aber Kind Hörgeräte siehst du im Stadion ausschließlich an seiner Loge und sonst nirgendwo.



    Man könnte sogar das ganz große Fass aufmachen und den Fußball als Spiegel der Gesellschaft bezeichnen. Da bringt das Kapital auch gerade vieles unter seine Kontrolle, dass eigentlich von der Allgemeinheit demokratisch entschieden werden sollte.


    Ähnliches habe ich vor längerer Zeit mal irgendwo hier bei qiumi geschrieben. Da bin ich ganz bei dir. :prost:

    Nanakorobiyaoki

  • Mit Gerry Weber kann man als Armine auch nicht wirklich unzufrieden sein. Ich verstehe den Mann halt nur ganz oft nicht. ;)


    Das ironische an Martin Kind ist die Tatsache, daß dieser - würde er nicht versuchen Vereinseigentum in privates Eigentum zu überführen und sich etwas nachsichtiger mit den Fans geben - ein Glücksgriff für 96 wäre. Aber so ... Du weißt es besser als ich.

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  • Das ironische an Martin Kind ist die Tatsache, daß dieser - würde er nicht versuchen Vereinseigentum in privates Eigentum zu überführen und sich etwas nachsichtiger mit den Fans geben - ein Glücksgriff für 96 wäre. Aber so ... Du weißt es besser als ich.


    Das ist leider falsch, da er sich - abgesehen von deinen Punkten - auch noch in Vereinspolitik und ins Tagesgeschäft über Gebühr einmischt, obwohl er von tuten und blasen nach fast 20 Jahren im Fußballgeschäft noch immer keine Ahnung hat. Das mit der Fanszene und der 50+1 Regelung kommt ja noch oben drauf.


    Wir hatten nicht ohne Grund nur zwei wirklich starke Jahre seit dem Aufstieg 2002. Das war die Zeit, als wir mit Jörg Schmadtke einen starken Geschäftsführer hatten, der Martin intern öfter mal eins hinter die Löffel gegeben hat, wenn der wieder irgendwo mitquatschen wollte. Das haben alle Geschäftsführer vor und Dufner nach ihm halt nicht gemacht. Das Ergebnis kann man gerade über den Platz stolpern sehen.

    Nanakorobiyaoki

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