Spargels Stiftung Stadiontest

Kampfkater: Was die 8 Punkte betrifft war ich heute einfach mal milde Und ich bin halt gut durchgekommen, hab direkt einen Parkplatz zehn Schritte vom Kassenhäuschen entfernt bekommen und bei solchen Nestern erwarte ich in Sachen Anbindung dann schon was anderes als in München oder Berlin

VfL Oldenburg (Regionalliga Nord), Hans Prull-Stadion

Besuchtes Spiel:
Sonntag, 09.09.2018
VfL Oldenburg - VfB Oldenburg 1:1 (0:0)
Zuschauer: 2387

Architektur/Lage:

An der Alexanderstraße, welche von der A293 bis zur Innenstadt durch den Norden der schönen Stadt verläuft liegt das Hans Prull-Stadion. Hier ist die Innenstadt endgültig vorbei und geht in ein bürgerliches Wohngebiet über und so sieht dann auch das nähere Umfeld aus. Kleine Reihenhäuser, ein Gymnasium, kleine Geschäfte und Vorgärten. Auf der östlichen Seite befinden sich das Vereinsheim und die Robert Schumann-Halle, eine typische Backstein-Sporthalle, die jeder aus seiner Kindheit noch kennen dürfte, in so einer hatte schließlich jeder seinen Sportunterricht im Winter. Diese Halle begrenzt den Sportplatz auch nach Osten, wodurch die Ränge sich nur auf drei Seiten um das Feld ziehen. Direkt am Rand der südlichen Seite befindet sich der Gästekäfig, welcher selbstverständlich über einen eigenen Eingang verfügt. Warum auch immer dieser direkt auf Seiten des Vereinsheims sein muss...
Wenige Meter vom Gästeblock entfernt befindet sich mittig der Südseite die kleine überdachte Sitztribüne mit 176 Sitzschalen. Der Rest ist komplett unspektakulär. Neben der Haupttribüne beginnt der Stehbereich, welcher sich auch über die West- und Nordseite ziehen. Drei Stehränge (wovon eine viel zu schmal gebaut ist) und im oberen Bereich stehen überall Holzbänke. Auf diesen zu sitzen ist bei vollem Haus allerdings komplett sinnlos, da vor einem dann Leute stehen. Also ist es sinnvoller, sich einfach auf diese zu stellen und eine vierte Stehreihe zu haben. Dazu hat man halt typische Sportplatz-Flutlichter und Abzüge gibt es für die extrem vielen hässlichen Werbebanner an der Wand der Sporthalle. Nett ist hingegen, dass auf der Nord- und Südseite überall Bäume direkt hinter den Tribünen stehen und bei größeren Besucherzahlen gibt es mehr als genug Futterstände.

16/40

Parkplätze/Anfahrt:

Von der A293 ist man binnen drei Minuten am Stadion. Hier findet man zwar keinen großen Parkplatz, aber im Wohngebiet und auch an der hauptstraße wimmelt es von Parkplätzen. Dazu gibt es nebenan einen größeren Biomarkt und ein Gymnasium mit größeren Parkplätzen. Vom Hauptbahnhof sind es anderthalb Kilometer, ist also zu Fuß auch in 20 Minuten zu erreichen. Ob es da eine sinnvolle Busanbindung gibt weiß ich nicht, aber das reicht alles im normalen Ligabetrieb aus. Einen Bonuspunkt gibt es alleine dafür, dass ich direkt vor der Tür eines Bestatters parken konnte - ich bin halt makaber!
Überrascht war ich, dass auch nach Abpfiff kein allzu großes Chaos ausbrach.

12/15

Verpflegung:

Die Essensauswahl ist sehr übersichtlich. Bratwurst für 2,50€ und Krakauer für 3€. Diese Krakauer ist allerdings so dermaßen großartig, dass es für fehlenden sonstigen Scheiß nur geringe Abzüge gibt. Sowas kriegt man in keinem einzigen Bundesligastadion! War glaube ich ein anderer Schlachter als beim VfB. Deren Wurst war schon klasse, aber die beim VfL war für deutsche Verhältnisse kaum zu toppen.
Der Biertrinker kriegt immerhin Veltins. 2,40€ für 0,3 Liter finde ich dann aber zumindest mal hart an der Grenze, das wären 4€ für einen halben Liter. Für die komplett schmerzfreien Besucher gibt es Erdinger für 2,90€. Ansonsten Cola/Fanta/Sprite für 1,90€. Alles 0,3 Liter und Pfand von 10 Cent auf alle Becher.

11/15

Eintritt/VVK:

VVK gibt es nicht, der Steher kostet 8€, sitzen kostet 12€. Es gab auch diverse Ermäßigungen, aber irgendwie stand ich da ein wenig im Weg rum und hab später vergessen diese zu notieren. Für die Regionalliga durchaus okay, aber ein wenig chaotisch sind die da dennoch.

11/15

Stimmung/Kulisse:

344 kamen die ersten vier Spiele bisher, das finde ich für einen Regionalligisten dann doch sehr wenig. Man ist halt Neuling und da hätte ich dann doch etwas mehr Interesse erwartet. Bei diesem Spiel war dann natürlich etwas mehr los, der VfB zieht halt.
Auf den Rängen war dann auch blau dominierend. Von Seiten des VfL gibt es halt Applaus bei Toren oder guten Szenen. Beim VfB war die gesamte Szene am Start, hatte ein bisschen Rauch und ansonsten halt reichlich Support im Gepäck. Flachte leider auch irgendwann stark ab... Da ich halt dieses Spiel besucht habe gibt es da schon ein paar Punkte für, man muss aber bei anderen Gegnern auch mal mit 250 Zuschauern rechnen.

6/15

Fazit:

Sehr nette Sportanlage, welche aber eher nicht an die Regionalliga erinnert, vor allem Besucher aus dem Gebiet der Regionalliga West würden einen kleinen Kulturschock bekommen.
Nichtsdestotrotz bekommt man hier noch akzeptablen Fußball zu sehen und kann dabei eine der besten Würste des Landes genießen. Wenn es nicht regnet kann man für einen Sitzplatz auch ganz elegant eine Stehkarte ordern... Ganz nett, aber der Gegner sollte halt schon brauchbar sein.

56/100

SV Atlas Delmenhorst (Oberliga Niedersachsen), Stadion an der Düsternortstraße

Besuchtes Spiel:
Samstag, 29.09.2018
SV Atlas Delmenhorst - Hannoverscher SC 1:3 (0:2)
Zuschauer: 1.026

Architektur/Lage:

Benannt ist das Stadion, bzw. die Straße nach dem Stadtteil Düsternort südlich vom Delmenhorster Stadtzentrum. Es liegt nur einen Steinwurf der A28 entfernt in einem Wohngebiet und ist bald 70 Jahre alt (Eröffnung 1951). Auch die letzten Renovierungen sind mittlerweile über 30 Jahre her und so darf man hier noch ziemlich alten Charme auf der Tribüne genießen. Diese hat insgesamt 16 große Holzträger für das Dach und auch die Querstreben zwischen den Stützen sind alle aus Holz. Sieben Reihen hat die Tribüne mit insgesamt 900 überdachten Sitzplätzen. Der Rest ist wenig spektakulär. Gegenüber der Haupttribüne befindet sich das Vereinsheim - ein einfacher Backsteinbau - mit den Umkleidekabinen und im oberen Stockwerk ist eine Kabine für den Stadionsprecher und den Menschen, der manuell den Spielstand der "Anzeigetafel" (einfache Schilder mit dem SVA-Wappen, bzw. der Aufschrift "Gast" und der jeweiligen Torzahl) ändert. Zwischen diesem Bau und dem Spielfeld befinden sich sämtliche Futterstände und eine kleine mobile Tribüne (wie so ein Trailer für Lkw) mit 20 Sitzen drauf. Wofür dieses Ding gebraucht wird erschließt sich mit noch immer nicht. Ansonsten sind drei Stehränge um das Spielfeld mit Laufbahn, die Hintertortribünen eignen sich aufgrund riesiger Werbeaufsteller allerdings nicht um von dort ein Spiel zu verfolgen.
Etwas abseits steht noch so ein kleiner Holzbau, der wohl laut Beschilderung als Werkstatt dient. Wieso an der Holzfassade dieser Hütte zig Vereinsnamen (u.A. Hannover 96, Zaglebie Lubin, Slavia Prag, Luton Town, Vestia Kopenhagen, FC Huchting) verewigt sind konnte mir leider niemand beantworten. Mutmaßlich alles Vereine, die irgendwann in grauer Vorzeit hier mal gekickt haben. Das erklärt dann aber weniger, wieso auch TV Oyten, der Nordberliner SC oder ETSC Euskirchen daran verewigt sind.
Alles jetzt nichts überragendes, aber insgesamt schon recht nett. Aber keine Flutlichter!

20/40

Parkplätze/Anfahrt:

Keine fünf Minuten von der Autobahn und Parkplätze gibt es für das Zuschaueraufkommen mehr als genug. Im Wohngebiet sind überall Parkbuchten an den Straßen und direkt vorm Stadion kann man auch für lau parken, dort allerdings dann doch sehr begrenzt. ÖPNV ist mir da am Stadion nicht bekannt (wobei es sicher irgendwelche Stadtbusse geben wird), vom Bahnhof sind es aber auch keine 30 Minuten zu Fuß.

11/15

Verpflegung:

Jeder Spritte hat hier seine helle Freude! Als Bier gibt es hier Haake Dreck vom Fass. Ein Abfallprodukt vom schon beschissenen/geschmacklosen Becks. Das ganze für 2,50€ pro 0,33 Liter. Aber wer trotzdem Alkohol will, der kriegt hier auch Alkohol: Bacardi, Ballantines, Springer, Jim Beam, Smirnoff, Capatin Morgan, Havanna Club... Alles für 4€ pro 0,2 Liter. Softdrinks kosten in gleicher Größe 2€, Wasser 1,50€. Zumindest letztere Preise finde ich dann doch sehr sportlich.
Zu futtern gibt es Bratwurst (2,50), Currywurst (3,00), Fritten (2,00) und Nuggets (2,00). Letztere sehen so aus wie die Dinger von Netto, die wiederum so beschissen schmecken wie die Drecksdinger von McDonalds (geschmackvoll wie ein Stück Styropor!). Die Currywurst mit den Fritten fand ich okay, auch wenn letztere in Mayonnaise ertränkt werden - auch wenn man bittet davon wenig zu nehmen.

8/15

Eintritt/VVK:

VVK wird überbewertet, das Stadion fasst 12.000 Zuschauer (wobei ich mich schon frage, wie das bitte funktionieren soll). Sitzen auf der Tribüne kostet 8,50€, der Steher kostet schwer schlagbare 6€. Einziger Schwachpunkt sind da halt die riesigen Werbedinger hinter den Toren und dass die Tribüne schon verdammt weit weg vom Spielfeld steht.

12/15

Stimmung/Kulisse:

869 ist der aktuelle Zuschauerschnitt, womit man 137 Zuschauer pro Spiel vor dem nächstplatzierten (FC Hagen/Uthlede) liegt. Fast doppelt so viele wie der Gast aus Hannover und knapp 600 mehr als Arminia Hannover. Das mal so zur Einordnung. Beim besuchten Spiel konnte man nochmal einen aktuellen Saisonrekord feiern. Finde ich mal ausgesprochen positiv, wenn man bedenkt, dass in dieser Liga sonst nirgendwo viele Zuschauer hingehen.Nicht nur der Zuspruch ist für die Liga einzigartig gut, auch der Support von den Rängen. Es gibt viele einfache Anfeuerungsrufe und noch mehr Gepöbel - vor allem wenn auf den Rängen auch ein Gegner zu erkennen ist. Der Asi-Faktor ist irre hoch und dadurch auch der Spaß. Jedenfalls hab ich bei keinem Oberligisten bisher besseres gesehen und selbst die meisten Regionalligisten würden dafür töten.

13/15

Fazit:

Das lohnt sich auf jeden Fall. Fußballerisch ist das dazu auch nochmal ein anderes Niveau als bei vielen anderen Truppen dieser Liga, aber vor allem auf den Rängen macht das schon Laune. Jedenfalls werde ich da auch irgendwann mal wieder vorbei schauen, wenn es zeitlich passt und der Gegner nicht der lausigste ist. Man muss halt nur berücksichtigen, dass das alles fünfte Liga ist...

64/100

Fotos

Muss ich wohl auch noch hin...

Wolfenbüttel ist in Arbeit...

MTV Wolfenbüttel (Oberliga Niedersachsen), Meesche-Stadion

Besuchtes Spiel:
Freitag, 10.08.2018
MTV Wolfenbüttel - Eintracht Br***schw*** II 1:0 (0:0)
Zuschauer: 1.509

Architektur/Lage:

Das Meesche-Stadion liegt nördlich der Innenstadt malerisch in einem relativ grünen Bereich unweit der Oker - welche das Stadion auch mit einem Nebenarm quasi einrahmt - und einem größeren Wohngebiet. Trotz der fast schon idyllischen Lage befindet sich das Rund nur einen Kilometer vom Bahnhof entfernt. Blickfang im Stadion ist die kleine überdachte Tribüne mittig der Seitenlinie. Diese verfügt über 274 Sitzplätze unter einem von vier großen Stützen getragenen Dach, rückseitig ist eine winzige Sprecherkabine. Die Sitze sind einfache Bänke direkt auf den Stufen der Tribüne und die Rückwand ist größtenteils verglast. Hat eine Menge alten Charme und ich fürchte, dass bei der geplanten Sanierung der Anlage einiges davon verloren gehen könnte. Bis 2022 will die Stadt jedenfalls etwa 10 Millionen Euro für eine Sanierung in die Hand nehmen. Hinter der Tribüne befindet sich das Vereinsheim... Zu erwähnen sei übrigens auch der hübsche Eingangsbereich mit seinen schlichten Backsteinwänden, welche das Kassenhäuschen flankieren.
Links und rechts der Tribüne, sowie auf der Gegenseite verfügt das Stadion über einfache Stehreihen, insgesamt sechs Reihen hoch. Auf der Gegentribüne hat man oben zahlreiche Bäume... Eine Laufbahn im traditionellen Sinne ist nicht vorhanden, aber eine Distanz zum Spielfeld ist trotzdem vorhanden. Über die Anlage verstreut befinden sich (zumindest bei größerem Zuschauerandrang) mehrere Getränkestände und zumindest eine Futterbude.
Mit seinen 5.000 Plätzen muss man sich jedenfalls um eine große Auslastung keine allzu großen Sorgen machen. Starkes Umfeld, nette Tribüne, der Rest ist zumindest durchaus okay. Aber alleine für die wirklich nette Lage hat das Stadion dann doch einige Punkte verdient.

21/40

Parkplätze/Anfahrt:

Von der A395 aus sind es schon noch ein paar Meter, die man durch die Stadt kurvt. Immerhin ist dieses Wolfenbüttel tatsächlich ein recht hübsches Städtchen und ein größeres Verkehrschaos muss man jetzt auch nicht fürchten. Parkmöglichkeiten sind dank der ganzen Wohngebiete auch vorhanden, auch wenn der Parkplatz vorm Stadion jetzt nicht unbedingt für 5.000 Besucher ausgelegt ist. Den Kilometer vom Bahnhof latscht man normalerweise auch in höchstens 15 Minuten.

10/15

Verpflegung:

Bier und Softdrinks gibt es für 1,50€ pro 0,33 Liter. Das Bier wird allerdings direkt von Flaschen in Becher umgefüllt und diese stehen auch bei Hitze draußen rum, jedenfalls sollte man im Hochsommer nicht unbedingt Kaltgetränke erwarten. Preislich ist das immerhin durchaus ansprechend. Bratwurst gibt es für 2€ und die brauchbare Krakauer gibt es für 3€. Etwas blöd fand ich den Aufpreis von 50 Cent für ein Brötchen, welches jetzt nicht unbedingt Bäume ausreißt.

9/15

Eintritt/VVK:

7€ kostet der Spaß, 4€ mit Ermäßigung und 2€ für Kinder - wobei ich jetzt nicht weiß, bis wann man in Wolfenbüttel noch ein Kind ist. Frauen kommen übrigens ermäßigt rein, sollten aber dem Kartenverkäufer ruhig verraten, dass sie diese Ermäßigung in Anspruch nehmen, ansonsten hat der Kartenverkäufer eine Menge "Spaß" an unsinnigen Diskussionen

12/15

Stimmung/Kulisse:

Aktuell hat man einen Schnitt von 687 pro Spiel, was aber vor allem an den über 1.500 beim besuchten Spiel gelegen hat, ansonsten verirren sich da regelmäßig 200-300 hin. Das finde ich eher schwach, aber das ist leider kein exklusives Problem in WF, denn auch ohne dieses Spiel stünde man damit im Mittelfeld der Zuschauertabelle. So ist es eben Platz 3 hinter Delmenhorst und Hagen/Uthlede. Verfolgt wird das Spiel dann aber doch eher entspannt und ruhiger...

5/15

Fazit:

Ziemlich netter Ground, den man besuchen sollte, bevor es durch eine Renovierung entstellt wird und man es vielleicht gar nicht mehr wiedererkennt. Leider habe ich keine wirklich genauen Pläne gefunden, aber die angesprochene Summe lässt dann doch schon eher böses erahnen... So ist das jedenfalls noch ein netter Oberliga-Ground, der in dieser Liga wohl eindeutig zu den schöneren gehört.

57/100

FSV Zwickau (3. Liga), Stadion Zwickau

Besuchtes Spiel:
Samstag, 11.08.2018
FSV Zwickau - Fortuna Köln 1:0 (0:0)
Zuschauer: 4.456

Architektur/Lage:

Nicht nur der extrem kreative Name erinnert mich irgendwie an den Neubau in Essen, auch die Optik weist leichte Parallelen auf. Zwar ist das Ding nur etwa halb so groß (10.134 Plätze) und hat nur fast genau nur ein Drittel der Kosten verursacht (21 Millionen), aber vier voneinander getrennte (komplett überdachte) Tribünen ähneln dann doch ein bisschen dem Neubau im Ruhrpott. Einzig die Erdwälle zwischen dem Tribünen vermitteln ein Gefühl von einem geschlossenen Bau.
Die Dächer sind auf großen Betonsäulen, wodurch die Tribünen quasi nach hinten offen sind. Oben auf den Dächern hat man seltsame Flutlichter gestellt. Diese sehen so aus, als wären sie zwergwüchsig und müssten deswegen oben auf die Döächer gestellt werden. Wäre es so schwer gewesen einfach in die Ecken große Masten zu stellen? Platz genug wäre gewesen und das hätte um Welten besser ausgesehen als diese Zwerglampen auf dem Dach...
Gebaut wurde das Ding im Stadtteil Eckersbach, weit im Osten der Stadt und auch wenn ich nie im Westsachsenstadion zu Besuch war, liegen schon anhdand der Bilder Welten zwischen den beiden Stadien.
Dieser Neubau kann - wie so viele dieser Einheitsbreihütten - nicht sonderlich viel. Aber immerhin eine gute Sicht hat man. Man ist ja schon mit den kleinen Dingen mittlerweile zufrieden.

17/40

Parkplätze/Anfahrt:

Egal ob man über die A4 oder die A72 kommt, man hat noch ein kleines Stück vor sich. Um die B93, bzw. B175 kommt man eigentlich nicht herum, aber das ist alles zumindest noch halbwegs passabel ausgebaut. Die Nebenstraßen am Stadion direkt sind nach einem Spiel aber relativ schnell verstopft, auch bei geringem Zuschauerinteresse. Der weitere große Nachteil ist, dass man sich die trostlose Stadt dann noch ein bisschen länger ansehen muss.
Parken kann man aber ringsherum relativ gut und kann dabei noch ein bisschen osteuropäischen Plattenbaucharme bewundern. Wie man vom Bahnhof zum Stadion kommt weiß ich nicht, das sind jedenfalls stolze 4,7 Kilometer Fußweg.

8/15

Verpflegung:

Wernesgrüner... Naja... Ich kann mir besseres vorstellen, hatte aber schlimmeres befürchtet. 0,4 Liter (seltsame Größe) kosten 3€. Cola, Apfelschorle und Mineralwasser kosten ebenfalls 3€, Zitronenbrause gibt es für 2,50€. Alles 0,4 Liter und alles aus dem Hause Bad Brambacher, also immerhin was regionales! Kaffee und Tee kosten 2€ für 0,2 Liter.
Wurst bekommt man für 3€. Diese hat mich da schon optisch nicht gereizt und so traf ich die fatale Entscheidung fürs Schnitzelbrötchen (4€). Ein bestenfalls lauwarmes Schnitzel mit Remoulade. Ich hätte da lieber eine pürierte gladbecker Taube gegessen! Fischbrötchen gibt es für 3,50€.

6/15

Eintritt/VVK:

13€ für einen Steher finde ich relativ okay, sitzen für 19€ ist auch noch durchaus passabel. Die Preispalette deckt bis 29€ auch mehr oder weniger alles ab. 4,50€ für den Versand finde ich übrigens schon mehr als grenzwertig. Für den sparsamen Menschen gibt es aber auch Print@Home (finde ich persönlich ja eher unschön) und mobile Karten fürs Telefon (kann ich noch weniger mit anfangen). Da hat man also durchaus Optionen. Bezahlt werden kann per Kreditkarte oder Sofortüberweisung.

11/15

Stimmung/Kulisse:

5800 kommen im Schnitt, womit man beinahe schon auf einem Niveau mit Unterhaching steht. Die Zuschauertabelle sagt zwar, dass sich kaum jemand für den FSV interessiert, dafür sind die Zuschauer im Stadion umso enthusiastischer. Die Fankurven der größeren Vereine im Osten können im Regelfall ganz ordentlich was und da bildet Zwickau keine unrühmliche Ausnahme. Die Heimkurve supportet laut und geschlossen auch bei schlechteren Spielen. Da reicht die Palette dann auch von vielen einfachen Rufen bis zu längeren Liedern und auch wenn die Zwickauer Szene sonst eher zum abgewöhnen ist, schafft es das Red Kaos da den Rest der Kurve gut einzubinden und nicht 90 Minuten lang ein eigenes Ding durchzuziehen. Fand ich schon nicht so schlecht, wenn auch sicher ausbaufähig - aber die können halt auch nichts dafür, wenn das Spiel scheiße ist und der Gegner selbst weniger Anhänger hat als eine Straßenbahn.

12/15

Fazit:

Wem das Drumherum auf den Rängen beim Fußball genauso viel Freude bereitet wie mir, der sollte sich Zwickau schon mal anschauen. Wer sich ein gutes Spiel ansehen will sollte sich gut überlegen, bei welchem Gegner man hier ein Spiel besucht und wer vor allem schöne Stadien sehen will, der sollte ganz dringend weit von dem Ding entfernen. In der Hinsicht kann das Ding tatsächlich nichts. Einzig das Gästeklo mit all den Hansa-Kritzeleien ist da tatsächlich nochmal eine Erwähnung wert - was ich hiermit pflichtbewusst getan habe.
Ansonsten: abreißen und nochmal in schöner versuchen. So ein uncharismatischer Kasten passt dann nicht mal zu sowas trostlosem wie Zwickau.

54/100

Ajax Amsterdam (Eredivisie), Johan-Cruyff-Arena

Besuchtes Spiel:
Samstag, 15.09.2018
Ajax Amsterdam - FC Groningen 3:0 (1:0)
Zuschauer: 52.720

Architektur/Lage:

Wie der Name Zuidoost des Stadtbezirks schon vermuten lässt, liegt das Stadion weit im Südosten der Stadt. Es liegt zwar weitab von der Innenstadt, aber Amsterdam ist einfach überall schön und so punktet das Stadion zumindest schon mal mit seiner Lage.
Was ich von dem Ding selbst halten soll weiß ich immer noch nicht so genau. Eröffnet wurde die Schüssel im Jahre 1996 und ist damit so ein wenig die Mutter aller hochmodernen Multifunktionsarenen in Europa. Gerade von außen ist das Teil absolut imposant. Dagegen wirkt die Halle in Gelsenkirchen geradezu lächerlich klein, denn das Stadion ist nicht einen Meter weit in den Boden gebaut worden, sondern ragt weit nach oben. Geht man durch die engen Drehkreuze nervt einen dieser Bau allerdings schon ein wenig. Zunächst wird man auf absolutes Rauchverbot hingewiesen und fährt dann gefühlt stundenlang mit irgendwelchen Rolltreppen durch die Gegend. Wer schon mal den Flughafen in Amsterdam genutzt hat, der hat schon mal ähnliche Eindrücke gewonnen. Immerhin hat man einen netten und weiten Blick über die Stadt, wenn man einen Platz im Oberrang gekauft hat.
Innen erschlägt einen ebenfalls sofort eine imposante Sicht, gerade am Abend wirkt die Hütte schon verdammt riesig und schön steil. Sobald man den Blick ein wenig schweifen lässt aber auch ein paar ätzende Blickfänge wie die riesigen Bildschirme und die hässliche Dachkonstruktion - ist ja schließlich verschließbar. Die Fankurve von Ajax hat nochmal einen relativ breiten Graben vor sich und ist dementsprechend deutlich weiter weg vom Feld als der Rest.
Zu erwähnen sei noch eine beeindruckend gute Sicht aufs Feld vom Oberrang und beim verlassen ist mir aufgefallen, dass der Treppenbereich größtenteils mit Stahlgittern verbaut wurde, man also tief nach unten blicken kann während man die Stufen hinab steigt. Ich will nicht wissen, wie viele Leute da schon weiche Knie bekommen haben
Ansonsten schwierig. Es gibt defintiv schlimmere Neubauten, aber irgendwie ist das nicht so wirklich meine (Fußball-)Welt. Dazu dieser Sitzplatzwahn!
54.990 Plätze hat das Ding übrigens, kostete 140 Millionen Euro und kann sich dennoch nicht mit Rotterdam messen.

26/40

Parkplätze/Anfahrt:

Eigentlich besteht ganz Holland aus Autobahnen, was die Anreise durchaus vereinfacht. Die A2 verläuft westlich, die A10 nördlich und die A9 südlich vom Stadion - alle recht nah dran. Von da verlaufen auch recht gut ausgebaute Straßen zur Schüssel. Anders als der Kampfkater empfinde ich Autofahren in Holland trotzdem als Strafe. Die Leute sind nicht entspannt, sondern komplett verängstigt, weil ein einziger Km/h den Unterschied zwischen einem finanziell gesunden und einem finanziell ruinierten Holländer ausmachen kann. Dieses verkrampfte dahinsiechen mit exakt 120 ist die reinste Folter. Da kann allerdings das Stadion nichts für und laste ich diesem nicht an. Dass man fürs parken aber eine zweistellige Summe löhnen muss empfinde ich als übel, da es auch nicht gerade tausende Parkplätze in unmittelbarer Nachbarschaft gibt. Immerhin gibt es in Amsterdam natürlich einen sehr soliden ÖPNV...

5/15

Verpflegung:

Es gibt so Dinge, in denen bin ich ein typischer deutscher Konservativer und dort habe ich es mal wieder gemerkt. Wenn ich irgendwo kein Bargeld benutzen kann kriege ich eine Krise. Warum hat man in so vielen Stadien etwas gegen Scheine und Münzen? Haben die Angst, dass die Mitarbeiter zu blöd sind oder sich was in die eigene Tasche wirtschaften? Es will mir nicht in den Kopf, wieso man den Leuten nicht die Wahl lässt...
Ansonsten ist das alles halt sehr teuer. Ein kleines Heineken Light kostet 3,25, die ausgewachsene Version (0,5) kostet 4,95. Diese Drecksplörre hab ich gegen die Dehydrierung natürlich getrunken, aber ich kann nur jedem dazu raten, meinen Fehler nicht nachzumachen. Wenn das normale Heineken schon einen Frontalangriff auf den guten Geschmack darstellt, dann ist das "Light" eine Verletzung der Menschenrechte. Wein kostet 4,50, Bacardi 5,50, Softdrinks 3,25, Wasser 2,75, Kaffee, Tee und Chocomel ebenfalls 2,75... Ach, wenn es doch wenigstens das Amstel gegeben hätte, selbst das wäre schon ein Hoffnungsschimmer in den endlosen Weiten der holländischen Braufolter gewesen.
Fritten gibt es keine, aber Fleischkroketten für 3,75! Frikandel für 3,50, bzw. 3,75 als Spezialversion (Kater, was war daran jetzt nochmal Spezial?), Kaassoufle (frittiertes Teigstück mit Käsefüllung) und Broodje Bal (Brötchen mit so einem Hackbällchen) gibt es für 3,50€. Saucijzenbroodje (Blätterteig mit Hackfüllung) für 3€, der Hot Dog kostet 3,75 und Gehaktbal (Fleischbällchen) kosten den Gourmet 4,50€.
Die Frikandel war zumindest okay, wenn auch preislich halt ein wenig hoch angesetzt...

6/15

Eintritt/VVK:

Der Preis in der Kurve kann sich für 13€ tatsächlich sehr gut sehen lassen, für die nächsten Kategorien muss man dann aber schon ein wenig mehr springen lassen. Zwischen 26€ und 57€ muss man berappen, wobei sich der Großteil irgendwo im 30er-Bereich bewegt. Die meisten Blöcke (acht Stück) liegen bei 34€...
Leider kann ich die Zahlungsmethoden nicht recherchieren, da man sich erstmal registrieren muss, bevor man auf der Online-Seite bis zu diesem Punkt kommt. Schade. Aber das ist Holland, das geht bestimmt nur per Kreditkarte

8/15

Stimmung/Kulisse:

Gut besucht ist das Ding eigentlich immer, ist ja auch ein großer Verein aus einer großen Stadt. Auf den Rängen wurde Ajax von den paar Hundert Gästen aus Groningen dennoch vernichtend geschlagen. Die Heimkurve ist zwar nicht ganz so jämmerlich wie das verhasste Feyenoord, lebendig ist das aber auch nicht gerade. Dabei soll Ajax eine relativ große Ultra-Szene haben.
Warum sich dann aber auch noch ein kleiner motivierter Haufen alleine ganz oben in den Oberrang stellt und damit die Kräfte nochmal aufteilt muss mir auch mal jemand erklären. Groningen hatte schon einen enttäuschend kleinen Mob dabei, dieser hat aber nach Lust und Laune die Heimkurve übertönt... Was man Ajax zugute halten muss ist, dass das Publikum nicht aus so vielen ranzigen Vollspacken besteht wie bei Feyenoord, auch der Antisemiten-Anteil dürfte sich dort (logischerweise) in sehr überschaubaren Grenzen halten.
Positiv erwähnen möchte ich hier übrigens, dass Ajax so ziemlich der einzige Verein der Welt zu sein scheint, der keine nervtötende Dreckstormusik benutzt, um seine Anhänger damit auch noch in den wenigen lauten Momenten (also bei Toren) zu übertönen. Gefällt mir. Der Rest ist scheiße.

6/15

Fazit:

Ich wollte es halt mal gesehen haben, das brauche ich aber auch kein zweites mal...
Wenn man das mal so durchrechnet: Parken 10€ (was aufgrund der Alternativlosigkeit ein versteckter Eintritt ist), Eintritt etwa 30€, ein Bier knapp 5€ und eine Frikandel für 3,50€. Da ist man für einen normalen Stadionbesuch mal eben knapp 50€ los. Da kriege ich in Tschechien fünf Erstligaspiele plus je eine Wurst und einen Liter Bier für. Der Vergleich ist natürlich nicht komplett fair, aber welcher normale Arbeiter kann bei solchen Mondpreisen regelmäßig zu seinem Verein? Und wie will man da vielleicht noch seinen Sohn mitnehmen (auch wenn das Blag natürlich kein Bier trinkt und ermäßigt rein kommt), um diesen ebenfalls an seinen Verein heranzuführen? Diese Stadien schaden dem Fußball letztendlich mehr, als dass sie nutzen, da sie die Fußballkultur langfristig töten.

52/100

Heeslinger SC (Oberliga Niedersachsen), Waldstadion

Besuchtes Spiel:
Sonntag, 30.09.2018
Heeslinger SC - Arminia Hannover 5:2 (2:1)
Zuschauer: ca. 250-300

Architektur/Lage:

Mitten im Wald, nah an einem kleinen Wohngebiet. Eigentlich ist das auch schon die ganze Beschreibung von Heeslingen. Knapp unter 5.000 Einwohner mitten in der Wildnis der Zevener Geest, etwa auf halber Strecke zwischen Bremen und Hamburg nördlich der A1.
Eine dörfliche Idylle wie bei der TuS Steyerberg, nur eben mit einer kleinen Tribüne. Diese ist immerhin überdacht und hat zumindest in der grauen Theorie einen abgesperrten Bereich für Gästefans, dieser wird aber zumindest in der Oberliga so nicht genutzt und ehrlich gesagt wäre ich auch nicht traurig, wenn das Ding auch nicht - bedingt durch einen Aufstieg - irgendwann eine ernsthafte Verwendung findet. Denn wenn nicht gerade ein mir sympathischer Verein dort angetreten wäre, wäre ich nie auf die Idee gekommen da hochzugurken. Eine Haupttribüne und einfache Bänke als Gegentribüne, hinterm Tor ist jeweils nichts. Vom Eingang aus ist die Tribüne zur rechten Seite und vorne (ebenfalls rechts) das optisch immerhin ganz nette Vereinsheim. Zum Vereinsheim hin auf der Tribüne ist der einzige Verpflegungsstand, dieser reicht auch selbst mit den sehr entspannten beiden Damen hinterm Tresen für den Bedarf komplett aus.
Der Dorfsport-Romantiker kommt hier voll auf seine Kosten, aber ein ernsthaftes Stadion ist das nicht, trotz der angeblichen 4.000 Fassungsvermögen.

13/40

Parkplätze/Anfahrt:

Auch wenn das auf der Karte nach Autobahnnähe aussieht kurvt man noch ein ganzes Stückchen durch die Prärie. Im Ort hat man aber kein Problem sein Auto für zwei Stunden loszuwerden. Direkt neben der Anlage findet man einen größeren Schotterplatz, auf dem mehr als genug Platz ist. ÖPNV sucht man in so einem Dorf natürlich vergebens.

8/15

Verpflegung:

Krombacher aus Flaschen in Becher gefüllt, das bereitet irgendwie sehr wenig Freude. Da finde ich dann auch 2,20€ pro 0,33 Liter recht sportlich, das kriege ich an der Tanke ja für weniger als die Hälfte und dazu auch noch gekühlt. Softdrinks für 2.30 (0,4 Liter), bzw. 1,80 (0,2) und Wasser für 1,60 (0,2), bzw. 2€ (0,4) gibt es außerdem. Kaffee für einen Euro, da hab ich aber keine Angaben zur Größe und auch keine BEcher für gesehen.
Zu futtern gibt es Bratwurst, Frikadelle, Fritten (je 2€) und Currywurst (2,70€). Die Preise finde ich sehr fair, aber einen kulinarischen Hochgenuss darf man nicht erwarten. Das löste bei mir keine große Begeisterung aus, jedenfalls nicht bei Currywurst+Pommes... Blöd auch, dass die für Currywurst+Pommes keine größeren Pappteller haben und die einem dafür zwei Teller fertig machen. Mit einem Bier in der Hand wird der Transport bis zum Platz knifflig...

6/15

Eintritt/VVK:

7€ bei freier Platzwahl finde ich komplett okay. Da ist es scheißegal, ob man sich irgendwo an den Waldrand stellt, oder auf der Tribüne sein Plätzchen sucht.

12/15

Stimmung/Kulisse:

254 beträgt der Schnitt und beidiesem Spiel dürften es kaum wesentlich mehr gewesen sein. Das finde ich dann doch irgendwie schwach für einen späten Sonntagnachmittag in einer Gegend, wo es sonst quasi nichts gibt, außer Felder. Von diesen etwa 280 Zuschauern waren 200 jenseits des Renteneintrittsalters, 20 waren Jugendspieler und 12 waren Hannoveraner oder Sympathisanten.
Immerhin der Gästeanhang hatte Spaß - weiß der Geier woran.

2/15

Fazit:

Ich sehe gerade in meiner Stadiontabelle, dass Cloppenburg sogar noch darunter steht. Das sollte mir zu denken geben, denn das hier ist mir einfach zu viel Dorfidylle. Weder macht der Ground was her, noch das Publikum oder die Darbietungen auf dem Feld. Selbst in einer schon eher dorfigen Oberliga Niedersachsen ist das schon ganz weit hinten anzusiedeln. Gründe für einen Besuch kann ich eigentlich keine nennen, außer wenn der eigene Verein irgendwann mal dort ankommt - Hallo Braunschweig

Fotos
41/100

Oh, um 1 Uhr hab ich angefangen und gleich ist schon Feierabend. So kann man eine Schicht auch rumkriegen