Außerdem gibt es solche Aktionen zwei- oder dreimal pro Saison, viel verheerender fand ich dieses Jahr generell die Leistung der Schiedsrichter, zumindest bei den Sportclub-Spielen gab es kein Spiel, wo nicht mal mindestens eine der beiden Mannschaften in mehreren Szenen falsch behandelt wurde. Die Schiedsrichter werden immer selbstsicherer und arroganter, ihre Qualitäten nehmen aber Jahr um Jahr stark ab.
Das sehe ich anders. Weder kann ich eine abnehmende Qualität noch eine Zunahme der Arroganz feststellen. Ich denke, dass die Schiedsrichter im Großen und Ganzen einen exzellenten Job machen, nur werden schwierige richtige Entscheidungen so gut wie nie beachtet, während jeder Fehler, völlig unabhängig davon, ob der Schiedsrichter überhaupt in der Lage gewesen sein kann, die Situation richtig zu bewerten, sofort seziert und tausendfach wiederholt wird. Dazu kommen die "Fehlentscheidungen", die gar keine Fehlentscheidungen sind, sondern nur von den Hetzblättern als solche propagiert werden, weil ein "kann man geben, muss man aber nicht" sich als Überschrift natürlich schlecht macht.
Generell hat sich in der Bundesliga eine Meckerkultur eingeschlichen, die die Fehler prinzipiell immer bei anderen sucht und nie bei sich selbst. Und da der Schiedsrichter, der von Berufs wegen als einziger zu sowas wie Neutralität und Zurückhaltung verpflichtet ist und sich somit kaum wehren kann, das leichteste Opfer darstellt, wird er von Trainern und Vereinsoffiziellen, für die Neutralität und Zurückhaltung Fremdwörter sind, in schöner Regelmäßigkeit öffentlich attackiert und als Alleinverantwortlicher für alles schlechte auf der Welt hingestellt, was dann bei den Leuten natürlich hängen bleibt und falsche Eindrücke erweckt. Da dem Schiedsrichter die Möglichkeiten fehlen, es in gleicher Münze zurückzuzahlen, bleibt ihnen nur, die Angelegenheit zu ignorieren und nicht an sich heranzulassen, was ihnen dann gelegentlich und irrtümlich als Arroganz ausgelegt wird.
Unnötig zu erwähnen, dass euer geschätzter Trainer Streich einer der Vorreiter dieser Meckerkultur ist. Er interpretiert prinzipiell jede Entscheidung gegen seine Mannschaft als Fehlentscheidung und beklagt sich dann lautstark über die vielen Fehlentscheidungen, unter denen Freiburg angeblich zu leiden hätte. Dass das von den Fans dann natürlich dankbar angenommen wird, ist nun auch nicht verwunderlich.
Kurz gesagt: Ich denke, was sich wirklich verschlechtert hat, sind nicht die Schiedsrichter, sondern der Umgang mit den Schiedsrichtern.
Ach übrigens, ich bin auch gegen die Torlinientechnik. Damit ich mal was zum Thema gesagt habe.