Spielberichte & Aktuelles aus dem Berliner Amateurfußball

  • Die Handwerkerverewigung hat schon was, die Sitze toppen aber alles, entweder wirklich aus ner ausrangierten Bahn oder aus nem Bus (bei uns gibts Busse eines Sub-Unternehmens der CVAG mit fast identischen Sitzen in der Farbgebung). Beim Anblick des Maskottchens und besonders dessen Gesichtsausdrucks: Könnte es sein, dass du da grad Zeuge der Geburt eines großen Fußballes wurdest? :D Klasse Bericht wieder!

    Drei Buchstaben, zwei Farben, eine Gemeinschaft

    Pivotechnik ist kein Verbrechen
    :drink:


    Lerne Schweigen ohne zu Platzen

  • Ich dachte erst: was für ein fettes Maskottchen! Danach erst erkannte ich den Ball.
    Häufiger findet man in Berlin, aber gerade auch im Umland ehemalige Bushaltestellen als Trainerbank wieder, teilweise sogar mit diesen furchtbar ungemütlichen Metallsitzen. Beim FC Nordost war sogar noch das BVG-Logo dran. Und du hast recht, die können auch aus einem Bus sein, zumindest irgendwas aus dem ÖPNV mit 90er-Design. Die Vereine in Brandenburg können sich da kreativ echt austoben und zusammenstückeln, was das Zeug hält.

  • :hurra::hurra::hurra:


    Pokalauslosung: SSC Südwest auswärts!
    Einfache Anfahrt, ein Platz, den ich nur mal im Dunkeln gesehen besucht habe (Testspiel von Tas) und ein machbarer Gegner. Zudem war das letzte Spiel recht angenehm, nette Leute vor Ort.
    Nachdem Tasmania in der letzten Runde das formstarke Mahlsdorf herausgekegelt hat, kommt es auch nun wieder zu einigen Knallerspielen.
    Biesdorf trifft im "Derby" auf Sparta (in der Liga: 3:6), das Projekt Novi Pazar auf den BAK, das Projekt Berlin United auf Croatia, Viktoria auf Lichtenberg 47, Stern 1900 auf TeBe. Die wenigen unterklassigen Teams treffen aufeinander und spielen hoffentlich den nächsten Gegner Tasmanias aus: SW Spandau gegen Amed sowie Borsigwalde gegen Stern Marienfelde. Schwarz-Weiß Spandau oder Borsigwalde wäre mein persönlicher Favorit.

  • Katastrophentourismus - das Wochenende im Überblick


    Die erste Katastrophe ereignete sich schon vor dem Wochenende: eine schmerzende Hüfte am frühen Donnerstag Morgen schien das Wochenende gründlich zu verhageln, zumal ein Mit-Tasmane optimistisch auf Arthrose tippte und ich vor meinem geistigen Auge schon die Vollinvalidität mit sozialem Abstieg durchmachte. Nach Konsultation mit der Familie tippte Vaddern auf blöd gelegen und Muddern auf Ischias wegen Verkühlung und empfahl ein aufgewärmtes Körnerkissen und wärmende Salbe. Was soll ich sagen - Samstag morgen ist der Schmerz gänzlich weg und seitdem habe ich ein eigenes Körnerkissen mit in meine Wohnung beherbergt. Werde ich nun langsam ein alter, bettlägeriger Jammertasmane? Mitnichten!
    Auf das Samstagsspiel in Torgelow hatte ich aus beschriebenen Gründen verzichtet (ging auch 0:2 verloren, Stichwort "Katastrophe"), entschied mich nachmittags aber, zumindest in das nahe Köpenick zu fahren und einen "neuen" Verein zu besichtigen: den Köpenicker FC, die herausgelöste Fußballabteilung des Köpenicker SC. Gleicher Platz und ähnliches Wappen, nur unabhängig. Es fallen immer noch sportliche 5€ Eintritt an, dafür erwartete die eher über den Kampf in's Spiel kommenden Köpenicker die eher über den Kampf in's Spiel kommende Concordia aus Britz. Spektakel war also angesagt.


    Und das gab's reichlich.


    Köpenicker FC - Concordia Britz 2:0


    Die Anfahrt:
    Von den Eltern durch Köpenick. An der Wuhle die erste Jugendgruppe auf Rädern mit Schlager aus den Boxen. Schnell weiter. Massen an Roten, die den Typen mit dem dunkelroten Polo nicht einordnen können. Gehört der zu uns? Der fährt doch in die falsche Richtung? Kurz vor der Altstadt das nächste Musik-Rad, diesmal irgendein Kirmestechno-Zeug, Polkarythmus auf Utz-Utz. Noch schneller weiter.


    Der Platz:
    Peripher und idyllisch südlich der Altstadt Köpenicks gelegen, fließt zudem westlich die Dahme, kurz bevor diese dann in die Spree mündet. Allerdings ist hier nur die Ostseite der Wendenschloßstrasse besiedelt, ausgerechnet zum Wasser hin ist die Gegend mit Industriebrache gepflastert. Man darf gespannt sein, wann sich dies ändert, die Lage am Wasser wäre perfekt, mit der S-Bahn Köpenick oder Spindlersfeld hätte man auch den ÖPNV in der Nähe.
    Der Verein:
    Mehrfach besucht unter altem Namen, nun erstmals mit dem "FC". Steht allerdings auch nur auf dem Briefkasten der der Kleidung der Mannschaft. Freunde von panierten Hähnchen dürften angesichts der fetten Letter KFC erfreut sein. Weniger erfreut war ich allerdings, dass es natürlich noch keine Accessoires gibt und das Vereinsheim gerade eine private Feier austrug und dementsprechend die Versorgung flach fiel. Der Kassenmann wies mir den Weg zum nächstgelegenen Penny und zumindest der gröbste Durst wurde beseitigt (auch wenn mir Puristen jetzt den Prozess machen würden, weil ich mit Kakao und Karottensaft zurückkam und nicht mit Bier).
    Der Gästetrainer bescherte mir schon meinen ersten Trainerplatzverweis (gegen Tas im Bezirkspokal) und er war auch heute gut drauf. Fülliger, größerer Typ, der gemütlich mit Kippe auf dem stapelbaren Gartenstuhl flezt und Anweisungen im tiefen Bass auf's Feld raunt ("tiefa!").
    Die strittigen Szenen aus meiner Sicht:
    1) Weiter Ball, doch der Stürmer scheint zu verstolpern, kann doch wieder kontrollieren und geht im Duell mit DEM Tier zu Boden. Ein Hulk mit Bürstenschnitt und fiesem Aggro-Potential wie van Damme in seinen schlechtesten Filmen. Brüllte schon vorher den Referee an, der sich die Chance nicht nehmen ließ und das als Notbremse wertete. Glatt Rot und Eskalation der Britzer. Selbst der Trainer stand und es dauerte, bis der Übeltäter weg war und es weiterging. Hätte irgend ein anderer Verteidiger die Situation gehabt, hätte er vielleicht anders entschieden. Ist ein Foul als letzter Mann ZWINGEND Rot? Falls nicht, hätte ich da Gnade vor Recht entschieden ..
    2) Der folgende Freistoß: direkt in die Mauer, Arm nicht angelegt ... ihr ahnt es: Pfiff und Handelfmeter. Habe ich diese Saison schon öfter erlebt, daher keine Überraschung, aber die Gäste toben nun endgültig. Da der Ball sitzt ist nun die Konzentration weg.
    3) Angriffsversuch im Mittelfeld, mit Anlauf geht der Köpenicker dazwischen und beide rauschen zusammen. Hier hätte ich wohl eher auf Freistoß Britz entschieden, doch der Unparteiische ließ weiterlaufen und so fiel nach Pass auf den Flügel und Hereingabe das 2:0. Pausenstand. Aber wie steht es nun, die Anzeigentafel flimmerte immer noch 1:0 ..? Ja, Tor zählt doch.
    4) Zweite Hälfte: Tumult im Köpenicker Strafraum, der laut- und spielstarke 5er will den Ball klären, schlägt diesen aus dem Strafraum und Gegner hält mit Anlauf drüber. Fies. Noch im Fall wutentbrannter Tritt (wie immer er das gemacht hat) und bleibt am Boden liegen. Nun glatt Rot für den mMn besten Köpenicker wegen Tätlichkeit, der Foulspieler bekommt Gelb.
    5) Nicht unter Kontrolle ist die 18 von Britz, hat schon Gelb und pöbelt bei jeder Gelegenheit beim Schiedsrichter. Hier wäre der Trainer gefragt. Nur der eigene Außenverteidiger erinnert ihn an seine Vorbelastung und mahnt ihn zur Ruhe. Erfolglos, denn irgendwann reicht es dem Unparteiischen, der ihm zu Recht Gelb-Rot zeigt.
    6) Ausgerechnet der besagte 5er der Britzer bekommt den nächsten Platzverweis, allerdings auch hier keine gute Entscheidung. Zwei kleiner Fouls der Gastgeber bleiben ungeahnt und der Außenverteidiger - zumal einer der Besten in seiner Mannschaft heute - beendet durchaus harsch die Situation, bekommt dafür aber den Pfiff und die Karte. Auch er mit Gelb-Rot runter und der krakeelende Mob aus Britz (rund 5 bis 6 ältere Herren) pflaumt unablässig den Linienrichter an auf der Gegengerade, der bis dahin noch nicht in der Schusslinie stand. Bald ist aber wieder der Schiedsrichter im Focus, der den winkenden Linienrichter ignoriert oder überstimmt und ein mMn klares Foul an einen Britzer nicht gibt.
    7) Der Kassenmann schaut sich ebenfalls auf der Gegengerade die Zweite Hälfte an, wo auch der Britzer Mob ist. Die geraten auch noch aneinander, können es aber irgendwie klären. Dafür Auseinandersetzung mit dem Linienrichter über die Abseitsregeln. Spätestens wenn die Regelkompetenz in Frage gestellt wird, brennt die Luft!
    8) Nach Schlusspfiff sucht der Gästetrainer das "Gespräch" mit dem Schiedsrichter. Na ja, das Gebrüll war gut zu hören. Zudem gerieten auch zwei Spieler aneinander, die sich kloppen wollten. Hier hat zumindest die Gruppe gut reagiert und alle Streithähne getrennt. Der Trainer wurde von seiner Frau / einer Betreuerin, die etwa halb so hoch wie er ist, erfolgreich weggeschoben.
    9) Fehlt noch wer? Ach ja, Spieler und Zuschauer. Jugendlicher Beobachter kommentiert laut und wird gleich mal vom Spieler angemault "Ey Brille, Ruhe!". Jetzt nicht sondelrich originell, dafür gab's ein "Typisch Neukölln" vom Einheimischen zurück. Der gleiche Bursche leistete sich noch ein Wortgefecht mit dem Britzer Mob, stapfte dann aber kommentarlos von dannen.
    10) Gab's auch jemanden, der nicht involviert in diverse Streitigkeiten war? Außer mir glaub ich keiner. Wo bleibt mein Friedensnobelpreis?


    Fazit: ein Spiel, dass keinen Sieger verdient hätte. Die Gastgeber spielten lange in Überzahl, waren aber nicht überzeugend und mussten gar den Anschlusstreffer schlucken. Die Gäste zeigten Moral, aber viel zu sehr auf den Schiedsrichter fokussiert und unkonzentriert. Der Schiedsrichter selbst, der recht jung wirkte und bereits nach einer halben Stunde auf Durchzug schaltete.
    Rückweg zu den Eltern, vorbei an aus dem Stadion strömenden Unionern. Ging wohl nicht so gut aus gegen Wer da? Bremen, einige dabei in Klopperlaune. Wären se mal zum KFC gegangen ..




    Die Vorfälle wurden schon im fussball.de-Ticker geschildert, allerdings aus Sicht der Heimmannschaft. Da würde ich doch manches weniger eindeutig interpretieren.



    Sonntag hatte ich nun die Qual der Wahl, die aber immer geringer wird, wenn man spät zu Bett und spät aufsteht. Die vorher ausgeguckten Plätze bei Teutonia, Gatow oder Veritas (allesamt Spandau) fielen da schon mal flach, da ich spätestens um 13:00 geschniegelt am hiesigen Bahnhof stehen müsste und auch heute der Kaffee aus der Kanne überzeugender als ein neuer Ground war. Eher zufällig stoße ich auf ein Heimspiel von Empor Hohenschönhausen, die nach dem Rückzug letzte Saison wieder eine Herrenmannschaft aufboten. Zu Gast war Viktoria Friedrichshain II. Letzte Liga - Kreisliga C - und zwei Mannschaften, die in den vier Saisonspielen zusammengerechnet Null Punkte haben. Empor dabei mit 3:30 Toren, aber aller Anfang ist schwer. Und es wird auf einem anderen Platz gespielt - einfach vom S-Bahnhof in die andere Richtung und auf einem anderen Schulsportplatz, auf dem die Bälle wirklich garstig verspringen. Passenderweise in der Darßer Strasse - an das Ostseeidyll erinnert hier wenig, wenn man an Plattenbauten und verwahrlosten Grünflächen vorbeikommt. Zumindest fängt bei dem Sportplatz eine grünere Gegend an bzw hört Berlin nordwestlich davon auf.


    Empor Hohenschönhausen - Viktoria Friedrichshain II 2:6 (1:5)


    Wo ist eigentlich der Schiedsrichter und was macht der schlaksige Bursche in Jeans und Nickelbrille auf dem Platz? Ach so, dass ist der Schiedsrichter. Zumindest einer, auf den man sich vorher einigen konnte und der wohl zum Gästetross gehörte. Dort stand auch die Freundin des Keepers in Vereinskluft und der Kumpel eines Spielers. Die Gastgeber boten drei Freundinnen und zwei Kleinkinder auf. Ausgewechselte Kicker schmauchten da noch schnell eine Kippe, bevor es wieder zurück ging ..
    Das Spiel stellte ein Kontrastprogramm zum gestrigen Spiel dar, weil es bemerkenswert fair blieb. Die Gastgeber sind noch im Findungsprozess und hätten schon zur Halbzeit deutlich schlimmer zurückliegen können. Die Jungs sind mitunter gut genährt und haben in den Laufduellen mit den schlankeren Gästen deutliche Nachteile. Beim ersten Angriffsversuch zeigt sich dies, doch der Stürmer bleibt zumindest dran und zwingt den Gegner zum Pass auf den Torwart, der mit einem Diagonalball den Ball zum anderen Flügel passt. Nur halt genau dorthin, wo ein Gästeangreifer zufällig steht und der einfach mal drauf hält und den Ball in den Winkel befördert (3.). Dass der Ball so einschlägt überrascht selbst den Schützen und der Jubel entsprechend groß. Es sollte allerdings auch der letzte Torschuss für nächsten 40 Minuten bleiben ...
    ... was kein Problem wäre, wenn die Defensive hält. Die bekam ordentlich Feuer und im Grunde war es Feldhandball in der Hälfte der Gastgeber. Schnell noch Foto gemacht bei zaghaften Angriffsbemühungen, schon lag der Ball im Netz. Nur drei Minuten nach der Führung schon der Ausgleich, danach gab's gefühlte zehn Torschüsse ohne Fortune, bis ein ganz krummes Ding die Partie drehte: der Verteidiger versucht den Schuss zu blocken, der Ball senkt sich zu einem fiesen Aufsetzer, der sich neben dem Keeper in die Maschen senkt. Sah nicht ganz unhaltbar aus. Nun stürmten die technisch überlegenen Gäste. Ecke, schnell ausgeführt, obwohl nur ein Mitspieler im Strafraum ist, doch die drei Verteidiger sind nicht im Bilde und der einzige Schwarz-Gelbe netzt in der Mitte ein.
    Tor Nummer vier folgte zwei Minuten später und kurz darauf gab's noch einen Elfer für die Gäste. Vier Tore innerhalb von fünf Minuten entschieden das Spiel. Danach wechselten die Gäste durch und der Spielfluß war dahin. Glück für die Gastgeber.
    Die kamen immerhin noch zu einer Chance vor der Pause. Das spiel beruht in der Regel auf einen langen Ball des schuss- und einsatzkräftigen Spielers mit Bart und Zopf, den die Außenspieler dann erlaufen sollen. Einmal klappt's und der Flügelwechsel gelingt ebenfalls, nur das hier gleich zwei Empor'ler allein sind und sich gegenseitig behindern, obendrein blockt der eine den Schuss des anderen .. :stoehn:


    Halbzeit. Kann man jemanden zwecks Nadeln ansprechen? Angesichts des Spielstands vielleicht eher nicht. Es gab keinerlei Versorgung und auch Sanitäranlagen musste man suchen oder die Wildnis vor dem Sportplatz aufsuchen. Und das ausgerechnet bei "Empor". Die BSGen mit diesem Namen gehörten zum Wirtschaftszweig "Handel und Versorgung". |-)
    Da es Sonntag ist und auch keine Tankstelle in der Nähe, ist man hier wirklich auf die Selbstversorgung angewiesen. Für die Mannschaft wurde eine Schüssel mit Zeug herumgereicht, damit die Spieler zwischendurch nicht nur die Kippen als Versorgung haben.


    Die Zweite Halbzeit war deutlich ausgeglichener. Die Gäste kamen besser in das Spiel, scheiterten aber bei ihrne Vorstößen. Die Gäste machten das spiel breit und zeigten hier ihre Klasse, verpassten es aber, hier einen deutlicheren Sieg einzufahren. Eine Flanke in den Lauf köpft der Adressat imposant ein, mehr gelang den Gästen nicht mehr. Dafür bekamen andere mehr Spielzeit und "durften" Fehler machen, die sonst wohl schneller bestraft würden. Außerdem zeigte der Keeper seine Klasse und fischte noch ein paar Abschlüsse weg.
    Zumindest gelang Empor so noch der zweite Treffer. Das zu gemütliche Aufbauspiel wird etwas gestört und der letzte Spieler zentral lässt sich den Ball abnehmen. Immerhin noch das 2:6 ..





    Und sonstige Katastrophen & Lieblinge:
    # Unser aller Lieblingsprofi-Kevin ist zurück! Kevin Pannewitz kickt nun ... beim SC Siemensstadt. Bei der Truppe dürfte er in jeder Verfassung eine Verstärkung sein. Und sie brauchen diese dringend ..


    # Hürriyet-Burgund - dereinst im Amateuerbereich weiter oben mitgespielt folgte der totale Abstieg, bis letzte Saison in der Kreisliga C der neuanfang begann udn der Lnadesligist Türkspor FK aus dem Pokal legendär mit 7:4 gekegelt wurde. Und nun das gegen den Weißenseer FC II ... ?


    # Hürtürkel - nach der Reise aus der 5. Liga zurück in die 9. Liga ist die Talfahrt noch nicht gestoppt. Noch kein Punkt nach vier Spielen. Übertroffen aber nur noch von der II. Herren des BSC Kickers 1900 ..


    # Mein Gott WFC: Noch punktlos ist der Weißenseer FC zum ebenfalls punktlosen Gastgeber Schmöckwitz-Eichwalde in ein echtes Prä-Endspiel gereist und erlebte ein Desaster.


    # Abbruch: Wacker Lankwitz vs Normannia 08 beim Stand von 4:1. Ex-Profi Zafer Yelen traf für die Gäste. Kann aber sein, dass das spiel 6:0 gewertet wird, falls der Abbruch von Normannia verursacht wurde ..


    # Club Italia zertrümmert Norden Nord-West II ebenfalls mit 16:0 ..

  • VI. Spieltag, 22.09.2019: Hölle, Hölle, Hölle


    Tasmania - FC Strausberg 1:2 (1:1)


    An den Tagen, an denen zahlreiche Musiker Geburtstag haben, bietet sich eine entsprechende Liedzeile als Titel an. Doch weder Joan Jett noch David Coverdale passten zum Spieltag, nicht einmal Düsterrocker Nick Cave, sondern ausgerechnet Glücksbändchen-Knödelbarde "Wolle" Petry traf es am besten. Dem Autor sprang mitten im Neuköllner Industriegebiet die Kette vom Rad (das Teil kann von Glück reden, nicht im Kanal gesegelt zu sein!), der Anpfiff verzögerte sich, weil die Kreidemaschine defekt war (!) und auch gleich der Auftakt des Spiels gegen bislang noch punktlose Gäste ging komplett in die Binsen.


    Zunächst eroberte Tas vorne nach einem Fehler der Strausberger den Ball, spielte den Angriff aber nicht mit letzter Konsequenz zu Ende. Auf der anderen Seite wiederum Fehler im Spielaufbau unserer Mannen und Gästestürmer Skade zimmert mit einem Sonntagsschuss den Ball in den Winkel. Der erste Torschuß des Spiels brachte das 0:1 ist der 1. Minute. Tas musste nun kommen und der schnelle Ausgleich möglich, als Emre einen Freistoß von rechts außen in den Strafraum brachte und Merdan frei an den Ball kommt, aber statt einem direkten Abschluss den Ball erst mit der Brust annimmt, so dass der Torwart noch dazwischen gehen konnte. Doch die Gäste zeigten sich gnädig und ließen Tas im Strafraum Platz und nachdem der erste Tasmane noch frei vor'm Keeper scheiterte, staubte Fabio Engelhardt ab und erzielte den Ausgleich (13.).


    Danach lebte das Spiel vor allem von Kontermöglichkeiten, wenn eine der Mannschaften mal etwas höher stand und dann den Ball verlor. Bei beiden Mannschaften kam aber jeweils der letzte Pass oder die Flanke nicht an. Die besseren Möglichkeiten lagen bei Tasmania, ein Ball ging knapp drüber und nach einem feinen Pass von Emre in den Lauf von Romario hatte Tas die Überzahlsituation im gegnerischen Strafraum, aber bei der Ablage auf Merdan bekam der allein gelassene Verteidiger den Fuß dazwischen und hat zudem das Glück, dass der Ball knapp am Tor vorbei ging. Das Glück war den Tasmanen wahrlich nicht hold. Auch als Tutic den Ball beim gegnerischen Spielaufbau abfing und die Flanke zum Torschuss wurde, senkte sich das Leder nicht schnell genug und ging knapp über den Querbalken.


    Nach dem erst zweiten Foul von Erblin zeigte der Schiedsrichter diesem vor Halbzeit noch direkt die Ampelkarte. Tas spielte nach dieser harschen Entscheidung nun etwas defensiver und die Gäste witterten ihre Chance, boten dadurch aber auch mehr Raum. Tas konterte nun, wurde aber mehrfach der Vorteil genommen. Zudem erspielte Tas trotz Unterzahl noch einen Hundertprozentige: Emre leitet den Ball auf Romario, dem frei die Nerven versagten und das Leder erst nicht kontrollieren konnte und dann das Tor verfehlt.


    In der Zweiten Hälfte begann Tas zunächst stark und hatte Räume, spielte aber zu kompliziert. Merdan läuft Richtung Tor und könnte den Abschluss wagen, doch spielt zum mitgelaufenen, aber abgedeckten Engelhardt und auch dies verpufft. Danach spielte Strausberg die numerische Überlegenheit aus und wollte die Führung. Erneut gelang den Gästen der Spielaufbau und die Bälle auf die außen, von dort segelten zu wenig gestört die Flanken in den Strafraum, wo Ersatzkeeper Tim Ehrenberg Tas mit mehreren Paraden im Spiel hielt. Tas kann sich hier kaum aus der Umklammerung lösen und tatsächlich gelingt den Gästen die erneute Führung. Das Spiel wird nun hektisch. Nach einer Ecke mäandert der Ball durch die Abwehr hin zu einem frei stehenden Tasmanen, doch der Abschluss ist zu zaghaft und leichte Beute für den Keeper der Strausberger.
    Zumindest kamen die Neuzugänge Maurice Floelian und Balla Keita zu Einsätzen und brachte sich auch ein, doch das Tor wollte selbst nicht fallen, als Torwart Tim im gegnerischen Strafraum wühlte.


    In einem denkwürdigen Duell verliert Tasmania unglücklich, aber auch nicht unverdient Spiel und Anschluss an das Tabellenmittelfeld. Die Hausaufgabenliste wird nicht kürzer und unsere Mannschaft muss sowohl offensiv wie defensiv cleverer agieren. Zudem muss sich schnellstmöglich was mit den Problemen in den Sanitäranlagen verbessern, damit Tasmania wieder zu einer Mannschaft finden kann und Neukölln wieder angemessen vertreten kann!
    Schon nächstes Wochenende kann die Mannschaft auswärts wieder Geschlossenheit demonstrieren, wenn es zu Hansas Zweitvertretung in den hohen Norden geht.


    STARTELF
    Tim Ehrenberg - Maxim Matusczyk / Mehmet Okan Kirli / Lucas Bähr / Cihat Birol - Benjamin Tutić / Emre Demir
    / Fabio Engelhardt / Erblin Colakaj - Merdan Baba / Romario Hartwig


    64. Maurice Froelian für M.O. Kirli
    85. Balla Keita für Romario Hartwig
    88. Panajiotis Haritos für Emre Demir



    Spieltag & Tabelle

  • Spieltag VII: Noch (Ostsee-)-Sand im Getriebe


    Hansa II - Tasmania Berlin 3:1 (0:0)


    Es ist ein komisches Gefühl, zum Fußball nach Rostock zu fahren und doch auf die (wenngleich identischen) Farben des Gegners zu setzen. Dazu kommt der Vorführeffekt, nun ebenfalls in die Kategorie "Auswärtsfan" zu fallen. Es ist wie Freunde mit nach hause bringen und hoffen, dass Muddi geputzt hat und Onkel Waldi nicht im Schlübbi vor'm Fernseher sitzt.
    Zumindest bei der Rezeption durch Einheimische hatte ich etwas geschummelt, nämlich die Kutte angezogen, die auch mit einem Hansa-Aufnäher in vorteilhafter Lage versehen ist. Und jetzt dürft ihr mich als Schleimscheißer beschimpfen, aber ein ambivalentes Gefühl war es schon.
    Die Reise selbst stand unter keinem guten Stern. Mit Uwes Opel ging es gen Norden und alle kurzen Streckenabschnitte ohne Baustelle sorgten für aufrichtiges Erstaunen, dass gerade irgendwas fehlt. Als wir uns durch das Gröbste durchgeschlängelt hatten, wurde der Mangel an Hindernissen durch eine Warnleuchte ersetzt. Motorschaden - bitte eine Werkstatt aufsuchen. Das Ganze mitten im Nirgendwo jenseits von Waren. Erklär das mal den netten Leuten des Pannendienstes. "Taiga" als Ortsangabe scheint als geographischer Hinweis zumindest nicht ausreichend zu sein. Verrückterweise hielt vor uns ein Toyota-Silberpfeil mit Berliner Kennzeichen. Schneller als jeder Pannendienst fand uns Papa Kirli und nahm die drei Insassen mit Schuldgefühlen mit, während der heldenhafte Fahrer beim Fahrzeug blieb und die Stellung hielt.
    Vier orientierungslose Berliner parkten prompt auf der Nordseite des Stadions und suchten den Pfad nach Süden, zum Volksstadion, das ebenfalls auf dem Gelände des Ostseestadions liegt. Kleiner Tipp: nicht die Ostroute wählen. Dort endet der Parkplatz an einem Zaun. Fragt auch keine fertigen und vollbetankten Rollifahrer, der wüsste auch in seinem Wohnzimmer nicht, wo er ist. Irgendwann fanden wir es dann doch. Das Leichtathletikstadion mit kurioser Wellendachtribüne war es leider nicht, dafür ein Rasenplatz mit Tribüne. Allerdings stiefelten wir von der falschen Seite herein und mussten erst wieder in das Wäldchen raus hin zum offiziellen Eingang, wo aus Metallzäunen eine Art Schleuse gebaut wurde und gleich vier Wächter uns betreuten. Und mir nachher verboten, einen Rundgang zu machen oder Fotos von der besagten Schleuse zu machen, weil man da ihre Warnwesten sieht.


    Der Tribüne ist herrlich verfallen und erinnert an den Platz von Einheit zu Pankow, nur eben mit einer einzigen Tribüne, der Rest ist steil aufgeschüttete Erde, nördlich ist zudem ein verfallenes Freibad im Dickicht. Ein kleiner Würfel beherbergt die Versorgung, die Preise okay, aber nicht günstig. Hier sammelte sich früh der erste Anhang, während der tasmanische Tross größtenteils die Tribüne in Beschlag nahm. Erst später gesellten sich weitere Einheimische zu uns, immerhin 95 zahlende Nasen.


    Die Gastgeber nahmen insbesondere in den ersten dreißig Minuten das Heft in die Hand, während Tas bei dem Dauerdruck nur wenig Entlastung gelang. Tim Ehrenberg musste gleich mehrfach Kopf und Kragen riskieren, blieb aber in mehreren Situation im direkten Duell mit hanseatischen Stürmern Sieger. Die Gastgeber waren vorne nicht zielstrebig genug.
    Von unseren Tasmanen kamen nur gelegentliche Vorstöße, die aber für erste Gefahr sorgten. Eine Ecke verlängerte ein Hansa-Verteidiger unfreiwillig an den langen Pfosten, doch konnte die Verteidigung noch klären. Kurz darauf flankte Maxim schön auf Fabio, doch er bekam nicht genug Druck hinter den Ball.
    Danach spielten vor allem die Gastgeber, doch während der gesamten ersten hälfte hielt die Abwehr dicht. Tim kam häufiger aus dem Kasten und faustete alles weg, was da so in den Strafraum segelte. Noch vor dem Pausentee hatte sich Tas gesammelt und spielte mehr mit und kreiierte ebenfalls Chancen. Der Hansa-Keeper rettete erst nach einer Ecke und lenkte dann den Nachschuss an die Latte. Unsere Mannen ahnten, dass hier durchaus etwas drin ist und blieben aktiver.
    Während die Gastgeber lange alle Konterversuche unterbanden, kam ein gewagter Seitenwechsel Richtung Kirli mal an und dieser köpft schön weiter in den Lauf von Merdan, doch hier hatte die Verteidigung aufgepasst und unseren Stoßstürmer abgeschirmt.
    Noch vor der Pause eine weitere Riesenchance für die Gastgeber, doch erneut rettete Tim und mit dem Remis ging es in die Kabinen.


    In den zweiten 45 Minuten erhielten die Gastgeber offenbar die Anweisung, unsere Leute mehr kommen zu lassen. Zumindest endete der Druck etwas und Tas hatte nach einem feinen Pass von Emre in die Gasse auf Merdan eine Chance, aber wieder klärte die Verteidigung in höchster Not. Im Gegenzug ist Chaos im eigenen Strafraum, doch erneut ein schwacher Abschluss. Kurz darauf wollten die Gastgeber einen Elfmeter, doch da schien mir der Jungspund zu schnell im Strafraum gefallen zu sein. Danach wurde Tas stärker.
    Nach einer guten Emre-Ecke nimmt Merdan mal den Ball direkt, doch der Keeper rettete mit einem starken Reflex. Tas näherte sich nun dem Tor, doch dieses fiel nun prompt auf der anderen Seite.
    Haufe behauptete im tasmanischen Strafraum den Ball gegen drei und netzt gegen die Laufrichtung des Torwarts ein (64.). Eine starke Einzelleistung, nachdem über eine stunde die Null gehalten wurde. Doch Tas antwortete und musste aufmachen, Emre hatte mehrmals schöne Szenen, aber dafür konnten die Gatgeber nun kontern. Unser Tim machte häufiger den Neuer und spielte als Libero weit vor seinem Tor. Fast wäre es schief gegangen, aber Kirli hatte aufgepasst und grätschte den Ball noch weg, als sein schlussmann schon umkurvt war.
    Eine Viertelstunde vor Schluss schien das Tor vernagelt, doch eine unglückliche Aktion der Gastgeber beschert Tasmania einen Handelfmeter. Kirli übernimmt die verantwortung und hämmert das Leder in die Maschen. Nun wackelte Hansa II etwas und Tas drückte. emre legt für Nico auf, dessen klasse Abschluss von einer leider ebenso klasse Parade zunichte gemacht wurde.
    Im Gegenzug nutzte Hansa aber eine Unachtsamkeit in der Verteidigung, Tim kommt zwar raus, aber diesmal halten die Nerven des Kontrahenten, der vorbei geht und aus spitzem Winkel einnetzt. Obendrein wurde Tasmania noch ein weiteres Mal ausgekontert und musste auch das 1:3 hinnehmen. Nun war die Luft heraus und der Schiedsrichter pfiff ab.
    Mit einer 1:3-Niederlage musste Tas & Anhang die Rückreise antreten. Einige Einsichten konnten allerdings gewonnen werden. Mit Tim hat Tas einen sehr guten Stellvertreter unserer Torwartlegende Robert Schelenz in seinen Reihen. Die Mannschaft kann auch starke Gegner partiell neutralisieren und selbst Chancen erspielen. Auch nach einem Rückstand noch zurückkommen zeigt, dass die Mannschaft an sich glaubt. Nun muss Tas auch mal in Führung gehen, statt immer einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Auch der eingewechselte Romario Hartwig zeigte sich bissig und willig.


    Die Rückfahrt im Ersatzwagen war dann stressfrei, lag aber auch daran, dass ich den größten Teil mein Schlafdefizit aufholte. :D
    Dafür konnte ein anderer Tas-Tank erst gar nicht das Sportgelände in Rostock verlassen. Die Familie N, unsere Haus- & Hoffotographen und Videoexperten kamen nämlich nur rund 100 Meter weit, bis auch sie ein Motorenschaden ereilte. Der SV Tasmania ist eben nicht der SV Motor, hoffen wir daher, dass der tasmanische Teufel auch ohne Mechanik wieder auf Beutejagd gehen kann.


    Hoffen wir zudem auf eine Verbesserung der Bedingungen im heimischen Seelenbinder-Sportpark. Erst am 16.10. findet unterhalb der Woche in Staaken das nächste Ligaspiel statt, am vorherigen Sonntag geht es zum SSC Südwest im Berliner Landespokal.


    Fotos folgen!


    PS: eine wirklichen Sieger gab's eigentlich nicht, denn die Tormusik ist schlimme Kirmestechno. Immer was anderes, aber wenigstens mal was Gutes wie Dritte Wahl oder Crushing Caspars wäre nett.


    Liga

  • Zeit für einen Überblick, nachdem nun doch einige Spieltage gespielt sind.


    Berlin - Liga
    Kürzlich sorgte die Entscheidung des hiesigen Schiedsrichterverbandes für Aufsehen, keine Unparteiischen mehr für Spiele Al-Dersimspors abzustellen. Der Verein ging in Berufung, doch stand jetzt werden alle Spiele der I und II Herren mit 6:0 für den Gegner gewertet. Die Larmoyanz mancher Führungspersonen, grundsätzlich immer benachteiligt zu sein geht einem schon auf dem Wecker, aber da kenne ich auch ganz andere Vereine, wo Bedrohungen häufig vorkommen. Für den kurdisch-aramäischen Verein aber fatal.
    Gar nicht in der Liga angekommen sind die Aufsteiger Biesdorf (ein Punkt) und Brandenburg 03 (komplett punktlos). Bei letzteren ist nun der älteste Boateng-Bruder ausgestiegen, zuletzt hagelte es heftige Niederlagen (0:6 gegen Türkspor, 2:9 gegen Sparta). Ausgerechnet am heutigen Einheitsfeiertag wurde gespielt (wie auch immer zu Ostern) und wie OStern von mir boykottiert.
    Zu Beginn stand überraschend TuS Makkabi an der Spitze, sind aber mittlerweile auf Rang vier zurückgefallen. Es führen die üblichen Verdächtigen: Eintracht Mahlsdorf (21 Punkte), Stern 1900 (20 Punkte) und Sparta Lichtenberg (19 Punkte).
    Hinter den Erwartungen bleibt das Projekt "Berlin United" zurück und steckt auf Platz 6.


    Landesliga - Staffel 1
    Hier teilen sich gleich drei Mannschaften die Spitze und sind nur durch das Torverhältnis getrennt: etwas überraschend die SF Johannisthal, die aufgerüsteten BFC Preussen und Stern Marienfelde, die jede Saison zur Spitzengruppe gehörten, aber häufig die Leistung nicht halten konnten. Entthront und auf Ring vier fiel Wilmersdorf zurück. Desaströs verläuft die Saison hingen für die Sportfreunde Charlottenburg-Wilmersdorf, die noch auf den ersten Punkt warten. Unterhalb der Spitze und über dem Schlusslicht bleibt es hingegen eng. Zwischen dem 6. und dem Vorletzten liegt nur ein Sieg ..


    Staffel 2
    Hier führt einmal mehr und der unvermeidliche SC Charlottenburg ziemlich souverän. In einem Jahr kann ich dann wieder darüber schreiben, dass sie chancenlos in der Berlin-Liga auf einem Abstiegsplatz stehen - das Bayer 05 Uerdingen Berlins ist die Fahrstuhlmannschaft in diesen Liga und ledert in Sachen Mausgräuigkeit alle Uerdingens und Bochums dieser Welt ab. Dahinter reihen sich die erwartbaren Schwergewichte und Projekte der Liga ein. Der TSV Mariendorf, Novi Pazar und Wittenau.
    Ganz unten wartet ähnlich wie die Schlusslichter der anderen besprochenen Ligen der nächste Pokalgegner Tasmanias, der SSC Südwest, auf seinen ersten Punkt. Im Abstiegsduell lieferte man sich mit Schmöckwitz-Eichwalde ein torreiches Gefecht, dass die Randberliner mit 5:4 für sich entschieden. Ebenfalls Probleme hat Aufsteiger Meteor 06, bislang auch nur mit einem Punkt auf der Habenseite.



    Bezirksligen


    Staffel 1 - etwas sensationell führt hier Aufsteiger Polar Pinguin vor Heinersdorf. Tief in der Krise hingegen der FK Srbija, gerade erst aus der Landesliga abgestiegen ist, Trainer und die Mannschaft verlor und nun punktloser Letzter.


    Staffel 2 - Anadoluspor führt vor Lübars, die sich damit mal wieder in höheren Gefilen zurückmelden würden. Der Berliner SV 1892 hinkt derzeit der Spitzengruppe noch weit hinterher, auch die gefallenen Hermsdorfer stehen noch hinter dem BFC Südring oder Stern Kaulsdorf. Ganz unten ist der BSC Marzahn noch punktlos.


    Staffel 3 - eine besonders interessante Staffel. Aufsteiger Wacker Lankwitz und Borsigwalde verlustpunktfrei oben, Buchholz und Grünau immerhin noch in Sichtweite. Ganz unten Chaos-Verein Normannia 08, der von den Minus drei Punkten erst einen abgebaut hat. Mit -2 auf der Habenseite ist der Punktestand nicht zu unterbieten.


    Und da drunter?


    # Hürtürkel feiert den ersten dreifachen Punktgewinn, bleibt aber auch nach dem vierten Abstieg in Folge auf einem Abstiegsplatz, aktuell Vorletzter. Mit Kickers 1900 II ist der letzte Platz aber zwangsläufig fix, solange die Truppe nicht ebenfalls Minuspunkte wegen Nichtantritts in der letzten Saison abbauen kann. Stand jetzt mit einem Remis in sechs Spielen noch bei -2 Punkten. Tabelle


    # Polen und Afrika spielen in einer Liga, zumindest in der Kreisliga A, Staffel 2. Absteiger Afrisko hat der Abstieg wohl deutlich zugesetzt und teilt sich mit dem SV Süden (passt ja) die Rote Laterne, beide jeweils punktlos. Polonia als Aufsteiger im gesicherten Mittelfeld (3-0-3). Ansonsten kicken hier noch mit Wannsee und Tiergarten jetzt zwei Namen, die man nicht unbedingt mit Fußball in Verbindung bringt.


    # Läuft nicht bei Brandenburg 03 - auch die Zweite ist Letzter, mit -2 sogar noch weniger als die punktlose Erste. Mahlsdorf-Waldesruh ist auch eine Liga tiefer mitten im Abstiegskampf. Mist.


    # Läuft nicht in Marzahn - auch der 1.FC Marzahn ist in seiner Liga punktloses Schlusslicht. Auch Askania Köpenick ist in der Abstiegszone, dabei hatte man sich mal viel vorgenommen. So hat immerhin Treptow 46 noch gute Chancen, muss nun aber zum Tabellenführer Pfeffersport.


    # Wachablösung im BVB-Stadion: die Berliner Verkehrsbetriebe sind nun auch in der Kreisliga B punktlos Letzter, während der JFC in der gleichen Staffel die Tabelle anführt. Beide Truppen teilen sich den Platz und der JFC hatte erst letzte Saison erstmals eine Herrenmannschaft gestellt, vorher nur im Jugendbereich gekickt.


    # Läuft nicht bei Hürtürkel - auch die Zweite ist Letzter. Kein Zufall, augenscheinlich wurde bei der Zweiten gewildert, da die Erste auch nur noch eine Liga höher kickt.


    # Ich präsentiere: die vermutlich erfolgloseste Mannschaft Berlins: der BJK Berlin. Der Besiktas-Fanclub hat -3 Punkte und 1:42 Tore in 5 Spiele. Dabei aber auch von vorzeitigen Spielenden profitiert, sonst wäre die Bilanz weitaus desaströser. Gegen Olympia lagen sie bereits nach 15 Minuten 0:6 zurück (!) und dürften wohl auch nur eine halbe Halbzeit gespielt haben. Gegen RFC Liberta gab's einen Spielabbruch nach einem Platzverweis (Spielstand 3:8), gegen die SG Prenzlauer Berg ein reguläres 0:7 und gegen Blau-Gelb II stand es nach 55 Minuten 0:19 (!). Das 0:6 gegen Südwest II und das 1:4 gegen GW Baumschulenweg klingen da fast schon nach einer Verbesserung. Die Mannschaft hatte häufig das Problem, nicht mal 11 Mann zusammenbekommen zu haben ..


    Fast gleiche Situation bei Rixdorf II, ebenfalls -3. Dadurch ist Empor Hohenschönhausen mal nicht Letzter!


    # Grunewald. Keine Fußballregion. Punktloser Letzter. Muss ich wohl noch mal hin.

  • Heute ging es wieder mal mit dem Schal nach Neukölln. Statt eines Spiels stand allerdings eine Premiere an - genauer gesagt, eine Filmpremiere. In einem kultigen Kleinkino Neuköllns, dem Neues Off, wurde erstmals die Endfassung des Fußballkurzfilms BOLZMANN gezeigt. Vor einer Zeit suchte der Regisseur und Drehbuchator Jannis (der auch noch aus dem selben Landkreis wie ich kommt) einen interessierten Verein für einen Kurzfilm und bekam Unterstützung von meinen Tasmanen, die auch als Komparsen im Film auftreten. Gedreht wurde passenderweise auch in Neukölln, so dass alles schon mal passt.


    Als Komparsen waren wir auch eingeladen und wurden von den Kulturschaffenden interessiert beäugt, gewissermaßen als filmische Objekte ein dubiosen Szenekultur. Fußballfans .. so sehen die also in echt aus! :D

  • Es ist Sonntag und Tasmania spielt wieder nicht, wohin also heute? Endlich mal Spandau erkunden oder den BSV Oranke? Eher zufällig stoße ich auf ein Derby, dass auch einen neuen Hopperpunkt bringt:
    Sportfreunde Charlottenburg-Wilmersdorf - 1. FC Wilmersdorf 1:3 (0:2)


    Die Sportfreunde teilen sich das größere Gelände unterhalb der Stadtautobahn im Südwesten der Stadt unter anderem mit dem Berliner SV 1892 und spielten bislang eher auf dem unscheinbaren Nebenplatz aus Kunstrasen. Dieser ist längst abgehakt, aber Derby klingt gut und zudem wurde im richtigen Stadion gespielt. Dieser Platz fasste dereinst 20.000 Plätze, allerdings sind die Hänge mittlerweile größtenteils begrünt. Nichtsdestotrotz ist es mal ein richtiges Stadion, was auch den Namen verdient. Am Bewuchs kann man auch gut erkennen, welche Jahreszeit gerade ist und der Weinberg auf dem Nordhang gedeiht hervorragend.
    Kurios: auf dem öden Kunstrasenplatz spielte parallel der BSV 92 Kreisliga A und verlangte noch Eintritt. Zwei Ligen höher kicken die Sportfreunde in der Landesliga und man kommt hier aber umsonst rein. Hätte ich nicht gedacht. Es gibt Getränke und Bratwurst, als Fanartikel immerhin einen großen Pin (für sportliche 6€) und einen Schal für einen Zehner. Tatsächlich sind Leute mit Schal zugegen, also eine kleine Fanmeute ist vorhanden. Dürften aber Angehörige sein. Gästeanhänger waren ebenso dort, aber ohne Schal oder Banner.


    Das Spiel stand unter ungünstigen Voraussetzungen für die Sportfreunde: als punktloser Letzter ging es gegen den aufstiegswilligen Lokalrivalen, der sich unter den Top vier befindet und mit Trainer Fatih Polat und Stürmer Salvatore Rogoli mittlerweile zwei Alt-Tasmanen beschäftigt. Die Gastgeber begannen recht engagiert, fabrizierten allerdings als Torabschlüsse bogenlampige Rückgaben, für die der Torwart schon zwei Schritte nach vorne machen musste, um ihn optimal zu fangen. Neben der durchschlagsschwachen Offensive kämpften die Sportfreunde mit einer löchrigen Defensive, besonders anfällig bei weiten Bällen, wenn sie mal etwas aufrückten und sich dabei samt und sonders überrennen ließen.
    Allein der höherklassig erfahrene Gakpeto dürfte sich zur Stunde immer noch fragen, warum er heute nur einen Treffer machte. Er hatte mindestens zwei bis drei Privatduelle mit dem Keeper, scheiterte aber an seinen Nerven und am gut reagierenden Torwart. Somit musste erst eine scharfe Ecke von Salvi in den Strafraum herhalten, als das Leder im Netz lag. Ein Elfmeter vom Maestro selbst sorgte für die 2:0-Halbzeitführung, mit der die Gastgeber gut bedient waren.
    Zudem kam noch ein weiterer Tasmane, allerdings als Zuschauer aus dem "Tasmanische Teufel"-Team, den meine Beschreibung des Spiels im Vorfeld bei Gesichtsbuch überzeugte. Das Gelände wurde erkundet und auf der Gegengerade hat man eine wirklich gute Sicht, da diese höher liegt als die überdachte Haupttribüne. Die Gäste versäbelten nach Wiederanpfiff nahezu alles, wenn sie nicht ohnehin im Abseits standen. Und als dann der Ball doch im Netz lag, kassierten sie prompt das 1:3 im Gegenzug.
    Ein Sonntagsschuss der Sportfreunde überraschte den aufgepumpten Keeper im Tim-Wiese-Gedenkpinktrikot. Vermutlich kam er nur deswegen nicht an den Ball, weil das Trikot mindestens zwei Nummern zu klein war. Zwar waren die Brustmuskeln selbst aus gefühlt Hundert Metern noch zu sehen, aber dafür bekommt er die Arme nicht so schnell hoch. Man muss eben Prioritäten setzen.
    Danach ging es munter weiter in einem erschreckend niveauarmen Spiel, dass die Gäste deutlich höher gewinnen müssten, aber am Ende auch mit miserabler Chancenverwertung locker die drei Punkte einsacken. Allerdings siegten die anderen Spitzenteams ebenfalls und für beide Mannschaften änderte sich an der Tabellensituation nichts. Immerhin mal wieder Tas-Legende Salvi gesehen, der selbst von den eigenen Kindern "Salvi" genannt wird.
    Spieltag & Tabelle


    Sollte das alles sein? Mein Mit-Tasmane studierte den FuPa-Spielplan und stieß weit hinten auf ein Spiel mit Anstoß um 16:30 ...


    Rixdorfer SV II - Minerva II 4:5 (1:4)


    Genau zwei Beiträge über diesem hier ging ich auch auf weniger erfolgreiche Mannschaften ein. Rixdorf II ist die Mannschaft, die wegen Punktabzugs Empor Hohenschönhausen die Rote Laterne wegnimmt, auch wenn sie heute dicht an einem Punktgewinn dran waren. Verrückt genug, wenn man sich die Voraussetzungen anschaut.
    Vom Stadion Wilmersdorf nach Neukölln zum S-Bahnhof Sonnenallee und dort nordwärts zum sportplatz Innstrasse. Man läuft an dem Metallkäfig vorbei und sah sofort den auffällig älteren Keeper der Gastgeber, mindestens in seinen 50ern. Er stampfte in Zeitlupe häufiger Richtung Eckfahne, um die Abschlüsse der Gäste einzusammeln und zum Abstoß einem Verteidiger vorzulegen.
    Seine Stärke war seine unglaubliche Arschruhe in ausnahmslos allen Situationen. Auch bei Abschlüssen des Gegners. Die waren dann auch immer drin und die Gastgeber müssten dankbar sein, dass eben auch nur viermal der Ball auf's Tor ging. Ansonsten hatte Minerva eine besonders ausgefeilte Taktik: mit den technisch starken Spielern sich einmal um die halbe Abwehr durchzutanken und dann auf den Mitspielern abzulegen, der dann sich wieder zurück tankte und anschließend in die Mitte auf den Spielkameraden passte, der möglichst viele Gegenspieler im Weg hat, aber den Mut hatte, auch mal abzuschließen. Und dabei irgendeinen Verteidiger traf oder für Schäden an parkenden Autos in den Nebenstrassen sorgte.
    Wie gesagt: nur den Ball irgendwie auf's Tor bringen hätte gereicht.
    0:1 - weiter Ball, Laufduell gegen zwei Verteidiger und den herauskommenden Keeper. Irgendwie drin.
    1:1 - war's eine Finte oder einfach Glück? Egal, am Gegenspieler vorbei und mal draufgehalten, der Ball senkt sich unter die Latte in die Maschen. Der mit Abstand beste und wahrscheinlich einzige Abschluss der Gastgeber in Halbzeit 1. Effektiv.
    1:2 - jetzt wird's Kreisliga C: Gästespieler bleibt liegen, der Gegner spielt weiter, verliert aber vorne den Ball, Konter und die Abwehr wartet darauf, dass der Schiedsrichter nun mal das Spiel unterbricht. Macht er nicht und der Gästespieler kann einigermaßen unbedrängt einschießen.
    ~ Diskussionen, ob er hätte abpfeifen müssen. Man spielt weiter, bis der Schiedsrichter abpfeift, nur so nebenbei .. ~
    1:3 - Anstoß, die Gastgeber noch sauer, verlieren den Ball, direkt nach vorne und dort direkt Abschluss.
    1:4 - mal zielführende Kombinationen und der Ball ist irgendwie drin.


    Mittagspause. Als wir wiederkommen, fällt das 2:5 für die Gäste. Wird's jetzt zweistellig? Im Tor steht jetzt ein anderer Feldspieler, der immerhin einen Ball wegfausten kann!
    Aber wo sind wir hier? Genau, am Tabellenende der letzten Liga Berlins.
    Elfmeter für die Gäste, die den Deckel drauf machen wollen.
    Tor. - Nein, Wiederholung, da alle zu schnell in den Strafraum rennen. So schnell, dass selbst mir das auffällt.
    Wiederholung. Tor. Jubel. - Doch was passiert nun? Der Schiedsrichter rennt an das andere Ende (?) und kommt wieder, annulliert das Tor und gibt Freistoß für die Gastgeber (??). Er gibt nach dem Spiel zu Protokoll, dass ein Elfmeter nicht wiederholt wird, wenn nur ein Angreifer zu früh in den Strafraum rennt und kein Verteidiger. Das geschah aber beim zweiten Versuch ..
    Später hätte es einen weiteren Elfmeter nach einer Grätsche im Strafraum geben müssen, doch der Gefoulte hatte es sich durch sein lautes Organ und sen Gemoser schon mit dem ansonsten kultigen Unparteiischen verscherzt.
    Statt dessen trafen die Gastgeber plötzlich und kamen noch mal heran, entwickelten dabei einen überraschenden Teamgeist. Selbst der Keeper der ersten Hälfte spielte nun in der Offensive mit. Irre. Auf der Tribüne war ein kleiner Trupp an Kumpels und Mitspielern aus dem Wedding mitgereist und hatten viel Spaß, während die Einheimischen eher ein Desaster befürchteten. Da beide Mannschaften in Rot spielten, rannten die Gastgeber in diversen Leibchen herum.


    Nach dem Spiel befragte mein Mit-Tasmane den Schiedsrichter wegen dem Elfmeter und einer der Einheimischen meinte nur achselzuckend, dass wenigstens alles friedlich geendet ist, nachdem mittendrin die Emotionen hochkochten. Neukölln vs Wedding gibt halt immer Kloppe.

  • ballverrückt-Leser wissen es eher - nun listet auch FuPa die Habenichtse unter den Mannschaften auf.


    Aber das wusste ich auch noch nicht: Kevin Pannewitz wechselt doch noch einmal innerhalb Berlins: zum kurdischen Club Amed. Immerhin Kreisliga A. Ob die Empfehlung für den Profifußball aber noch was wird, kann bezweifelt werden ...

  • Warum haben so viele Vereine Minuspunkte?

    Ich würde mal auf fehlende Schiedsrichter tippen :amkopfkratz:

    Ah bei uns gibts in Saison 1 ne Geldstrafe und in Saison 2 nen Zwangsabstieg.

  • Warum haben so viele Vereine Minuspunkte?


    Bei Nichtantritt gibt's drei Punkte in der Folgesaison Abzug, bei zwei Spielen derer sechs. Beim dritten Nichtantritt werden alle Spieler der Saison annulliert und der Verein müsste ganz unten wieder anfangen. Betraf letzte Saison tatsächlich zwei Mannschaften, nämlich Empor Hohenschönhausen (die hatten aber meines Wissens von sich aus aufgegeben, spielen aber eh in der untersten Liga) und Türkspor FK, immerhin in der 7.-klassigen Landesliga und ohne Neuanfang.
    Keine Abzüge gibt es beispielsweise für verursachte Spielabbrüche oder Ausschreitungen.


    Das ist auch der Grund, warum gerade Vereine im Mittelbau mit Problemen lieber die Zweite Mannshcaft befördern und hohe Niederlagen kassieren, um dann eben nur einmal krachend abzusteigen, statt wieder in Kreisliga C neu anfangen zu müssen. Hürtürkel oder Club Italia sind da zwei Beispiele, Letztere hatten sich in der Folgesaison gefangen und konnten sich etablieren, bis die dann von Berlin United geschluckt wurden und sich nun doch wieder unter altem Namen ganz unten unabhängig angemeldet haben.

  • Der Pokal hat nicht nur eigene Gesetze, sondern verdient auch eigene Slapstickeinlagen!


    Berlin United - SD Croatia 3:4 n.V.


    Im Duell der Berlin-Ligisten standen sich eine nominell überlegene Gastgebertruppe (u.a. wurden Spieler von TeBe, Sparta und Tasmania abgeworben) und die wie üblich kratzende und beissende Croatia-Truppe gegenüber. Und die zeigte den Hausherren, wie man aggressiv spielt. BU fand in der ersten hälfte nicht statt, wurde teilweise heftig eingeschnürt und musste in den ersten 45 Minuten gleich zwei Tore einstecken.


    Zwei Spiele standen ursprünglich zur Auswahl, 14:00 weiter weg oder 16:00 quasi nebenan, aber mit uninteressanten Vereinen. Also früher los, um das interessantere Spiel zu sehen. Dort gab es zwar Schals und Schlüsselanhänger, aber weder Pins noch Nadeln. Dafür traf ich die üblichen Hopperlegenden und der gute Andy schenkte mir einen Pin seines Heimatvereins (Southend United)! Bereits zu Club Italia - Zeiten war das Bistro allein die Reise wert und das ist es auch immer noch. Das Essen war fein und die Leute sehr freundlich und umtriebig.


    Unterhaltung auf und neben dem Platz war also gegeben. Ich wies noch auf unsere Ex-Tasmanen hin und warnte auch, den guten Kimi als letzten Mann zu postieren, weil er sicher ein ordentlicher Abwehrrecke ist, aber auch leider mal einen Bock schießt und dann ist es fatal, wenn er dabei der letzte Mann ist. Zumal ein Lookalike neben ihm spielte, der auch diese Eigenschaft teilte und Croatia einmal schön durch die Mitte kontern konnte und der Stürmer vorne, der auf den Namen Henrique Luis Lenzi hörte, vor dem Tor eiskalt einnetzt. Während unser anderer Ex-Tasmane Babaeev als rechter Außenverteidiger sich schadlos hielt, hatte der Linksverteidiger deutlich mehr Probleme und wurde häufiger überlaufen bzw sprang die Innenverteidigung nicht ein, wenn er aufrückte. Das ging noch eine Zeitlang gut, doch als erneut ein Croatia-Spieler über links den Ball erläuft und in den Strafraum eindringt, zwiebelt er das Leder schon hoch in's lange Eck. Technisch stark und ein schönes Tor.


    In der Halbzeit noch herumgelaufen und die neue Anzeigentafel fotographiert und mit dem Sachsen gesprochen. Auch so ein Granatentyp. Das Spiel schiejn schon gelaufen zu sein, auch wenn sich nach Wiederanpfiff BU etwas mehr in's Zeug legte. Der Stoßstürmer versemmelte allerdings gleich zwei Torchancen. Bei einer Flanke kommt er in abseitsverdächtiger Position frei zum Kopfball, rechnet wohl aber selbst mit der Fahne des Assistenten. Die blieb aber aus, da hätte er mehr als nur den umfallenden Sack Reis geben können. Den Kopfball konnte der Keeper folgerichtig locker fangen. Beim nächsten Angriff über den anderen Flügel machte allerdings diesmal der Verteidiger den Sack Reis, als er den Ball wegschlagen müsste, aber nur dem besagten Stürmer in die Füsse spitzelt, der aus der Drehung wiederum eine Rückgabe an den Keeper fabriziert.


    Merke : Croatia kopiert erfolgreich das Tas-System, aggressiv früh in Führung zu gehen und dann eierschaukelnd dem Feierabend entgegenzutraben. Und das schien auch gut zu klappen, da aus heiterem Himmel das 3:0 fiel. Was war geschehen? Hier die Sichtweisen:
    1) Meine eigene: ich versuchte, der Biene (?) zu erklären, dass Kaffee schwarz nichts für Bienen / Wespen / Hummeln ist. Und das war kein Filterkaffee, sondern richtiger. Plötzlich Tor.
    2) Die Groundhopper rechts von mir: Torwart kommt heraus, weiß nicht, ob er noch im Strafraum ist und versucht, den Ball wegzuköpfen und wird umgeochst. Von wem auch immer. Aus spitzem Winkel legt der Croatia-Stürmer dann den Ball in die Maschen. Noch schön langsam als Kullerball, damit es auch mehr weh tut.
    3) Ein Offizieller links neben mir: glasklares Foul vom Stürmer am Torwart, das muss doch Freistoß für United geben !!!111111
    Leider ist mein Handy zu schwachbrüstig, um meine Tormusik auch laut genug abzuspielen ...


    Etwas überraschend treffen sie dann doch, nachdem ich gerade sagen wollte, dass die noch drei Stunden spielen können und die Kiste nicht treffen. Doch kurz darauf sieht nach einem dussligen Foul der einzige United-Spieler noch mal Gelb, der schon vorbelastet war. Alle Wetter. Croatia aber war schon längst im Wochenende und tat immer noch nichts. Als nach einem Angriff über links plötzlich mittig das 2:3 fiel, war wieder Leben in der Bude.
    Apropos: für United-Verhältnisse war gut was los. Croatia bringt immer ein paar Mecker-Balkanesen mit und Dank des Termins am Samstag waren einige Hopper zugegen. Ganz identifizieren konnte man die einzelnen Gruppen nicht. Der Haufen links unter uns könnten im Zweifel Hertha-Fans sein, die klassischen Johnnys eben. Zumindest einige kurvige Damen dabei, wobei die immer nur an den Hinterteilen ihrer jeweiligen Lover herumspielten. Die langmähnige Schönheit rechts fällt wohl eher in die Kategorie "Spielerfreundin" - sitzt gelangweilt herum, spricht mit keinem und sieht in erster Linie gut aus. Ist ja auch ein Fulltimejob. Irgendwann guckt sie recht genervt zu uns hoch, augenscheinlich hat jemand von unserer Hoppertruppe über ihren Holden gelästert. Würde sie mal ein entsprechendes Trikot mit Namen tragen, könnte man das wenigstens mal zuordnen ..


    Croatia hatte anscheinend zu viel Luft gelassen beim Pressing in der ersten Hälfte und sehnte den Schlusspfiff herbei. Umgekehrt stellte sich BU unfassbar ungeschickt vor dem gegnerischen Kasten an. Geteilte Stimmung bei den Groundhoppern. Mein Nebenmann und ich in gewohnter Meister-Manier (Tasmania letztes Jahr, er als TeBe-Fan mit seiner Truppe ja auch wieder an der Spitze) mit der kühnen Ansage, dass ein einziger zu Ende gebrachter Angriff ja reicht, um zu treffen. Der Rest blieb skeptisch. Die Gäste vergeigen gerade mal wieder einen Konter - diesmal wegen Abseits - und der gerade erst verwarnte Croatia-Kicker lupft den Ball noch in's Netz. Gelb-Rot wegen "Ball wegschlagens". Weltklasse.
    Und tatsächlich sorgt ein Sonntagsschuss für den Ausgleich in letzter Sekunde (90+4), der tatsächlich im Netz landet. Meinereiner und ein weiterer Hopper stapfen schon mal zu der Anzeigentafel herüber, um das Ergebnis und den Austausch der Ziffern festzuhalten. Der dafür abgestellte Beauftragte wirkt dabei etwas lustlos und kommt irgendwann auch vorbei. Zumindest ist er dabei so phlegmatisch, dass selbst mit meiner mässig guten Handykamera bewegte Bilder gelingen. Das schaffen auch nicht viele.


    Verlängerung. Und wie gewonnen, so zerronnen. BU ist nun platt und Croatia hatte wohl eine Ladung von dem guten Kaffee bekommen. Die spielen plötzlich wieder mit und gehen erneut in Führung. Und hätten die Führung noch ausbauen können. ausgerechnet der bisher so emsige Babaeev geht mit dem Oberkörper voran in den Gegenspieler und zupft am Leibchen. Der lässt sich nicht zweimal bitten und nimmt das Geschenk an, geht zu Boden und kassiert den Strafstoß ein. Doch der halbhohe Schuss kann vom Keeper abgewehrt werden. BU kommt nicht mehr nach vorne, Croatia nimmt die Führung in die zweiten 15 Minuten Verlängerung.
    Und bekommt erneut einen Elfmeter, diesmal aber ein klares Geschenk des Schiedsrichters, der wohl dringend nach hause will und keine Lust auf Elfmeterschiessen hat. Entweder Kimi Mayoungou oder sein Lookalike-Nebenmann gretschen einen Ball aus dem Strafraum, und während er noch am Boden rutscht, rennt einfach mal ein Croatiaspieler rein und geht entsprechend zu Boden. Mein linker Nebenmann eskaliert endgültig, zumal seine Truppe einen seiner Meinung nach klaren Elfmeter nicht bekam (weil sein Stürmer über seine eigenen Füsse stolperte).
    Nun also wieder einer. Diesmal der Marke "Faulheit siegt". Der Croatia-Schütze macht den Panenka, den der Torwart fängt, weil er erst gar keine Anstalten macht, sich zu werfen. Danach noch einmal Bemühungen der Gastgeber, denen aber kein weiterer Treffer in letzter Sekunde gelingt.

  • Pokal II - wieder ein graues Brusthaar mehr:


    SSC Südwest - SV Tasmania 1:2 (1:1)


    Die Favoritenrolle vor dem Spiel war klar: Tasmania reiste als Oberligist zu einem Landesligisten an, der zudem erst am vorherigen Spieltag die ersten Punkte in dieser Saison einfahren konnte. Bei sonnigen Fußballwetter war die Sochos-Sportanlage ganz gut gefüllt und schnell kristallisierte sich die Taktik der Gastgeber heraus: aggressiv in den Mann und stören. Schon früh gab es daher die erste Verletzungsunterbrechnung, nachdem Cihat derbe umgenietet wurde. Doch die mauernde Verteidigung wurde fast schnell filetiert, ein langer Ball fand Nicola Thiele, der durch wäre, aber laut Linienrichter wohl knapp im Abseits stand.
    Doch erneut schenkte sich Tas hinten selbst einen ein: Ballverlust im Spielaufbau, danach nicht aggressiv genug gestört und SSC-Spieler Gritsenko trifft mit einem Sonntagsschuss genau in den Winkel. Nun musste Tasmania mehr machen, die Gastgeber igelten sich hinten ein. Vereinzelt taten sich Lücken auf, die aber nicht genutzt werden konnten. So landete ein Freistoß von Nico bei Merdan, der aber den Ball nicht entscheidenden abfälschen kann. Der fleißige Nico bekam dann seinerseits einen langen Ball serviert, doch der Kopfball von der Strafraumgrenze geht vorbei. Bei einem weiteren Ball in den Strafraum stürmt der Keeper heraus, aber verfehlt den Ball, doch im Gewühl kann die Abwehr noch klären.
    Spielerisch geschah nicht viel, dafür eskalierte die Situation in den Zweikämpfen zusehends. Das Schiedsrichtergespann erkannte zwar die meisten Fouls, zeigte allerdings keine Karten und diese lange Leine nutzten die Gastgeber aus. Leidtragende waren wie erwähnt Cihat, der zur Halbzeit ausgewechselt werden musste, Ali Ahmat, dem ein Gegner rüde in den Rücken sprang und auch Maxim, der vor der gegnerischen Trainerbank erst mit einem Ellbogencheck traktiert wurde und anschließend wohl noch einen Tritt kassierte, als er schon am Boden lag. Warum die Bank der Steglitzer allerdings hysterisch Stimmung machte, als der Schiedsrichter Tas wenigstens den Freistoß zusprach, wird wohl deren Geheimnis bleiben.
    Von der giftigen Stimmung ließ sich Merdan anstecken und leistete sich seinerseits einen Aussetzer, der den Schiedsrichter in die Bredouille brachte. Und nachdem er bislang alles durchgehen ließ, blieb es bei Gelb. vermutlich eine salomonische Entscheidung.
    Ein einfacher Doppelpass sorgte aber noch vor der Halbzeit für den Ausgleich. Maurice Froelian tankte sich über rechts durch, bekam den Ball zurück und netzte aus spitzem Winkel ein. Fußball kann so einfach sein. Danach wollte Tasmania noch mit der Führung in die Kabinen und begann, das Spiel mehr auseinander zu ziehen, aber ein weiteres Tor wollte noch nicht fallen.
    Die Zweite Halbzeit begann fast mit einem schnell Tor wie die Erste Hälfte. Ungeschickt zieht ein Verteidiger an Merdan, der die Einladung annimmt und auch gleich selbst ausführt. Das Geschoss prallte jedoch an die Latte und zurück in's Feld. Doch die Angriffe wurden nun besser, ein schöner Spielzug über rechts bringt eine Hereingabe in den Strafraum, doch leider auch einen Abschluss mit dem Vollspan, der weit drüber ging. Kurz darauf hatte Ali Ahmat die Führung auf dem Fuß, doch der Winkel ist zu spitz.
    Danach eine kuriose Situation: der Torwart eilt zum Seitenaus und legt dort einen Tasmanen, obwohl genug Verteidiger in der Nähe waren. Kurz darauf stand der Keeper wieder im Mittelpunkt, diesmal eilt er wieder aus seinem Tor und wir dabei getunnelt, doch erneut kann die Verteidigung noch klären, allerdings wurde Nico dabei vom Gegenspieler ohne Ball gesperrt.
    Kurz darauf meldete sich der SSC zurück, doch im Gegenzug dann das erlösende 1:2: Nico ließ schön auf Maurice durch und bei dessen scharfer Hereingabe muss Merdan nur noch den Fuß hinhalten (71.) - und kurz darauf hätte noch erhöht werden können, doch der Verteidiger kann zum Torwart zurück grätschen. War eigentlich ein Rückpass und die gleiche Situation wie bei Schalkes Vier-Minuten-Meisterschaft, doch Tas sind nicht die Bayern und es ging weiter.
    Danach warf der SSC noch einmal alles nach vorne und brachten reichlich Gefahr für den zurückgekehrten Robert Schelenz. Erst kurz vor Schluss schwächte sich Steglitz durch Gelb und direkt Gelb-Rot wegen Meckerns.


    Für beide Mannschaften liegt aber nach wie vor das Augenmerk auf der Liga, da beide Mannschaften schlecht gestartet sind. Bereits am Mittwoch folgt für Tas das Auswärtsspiel in Staaken, kommenden Sonntag geht es in das Werner-Seelenbinder-Stadion in Brandenburg, wo das "Seelenbinder-Derby" ansteht.

  • Nachlese zum Wochenende:


    Spielabbruch nach 7:2-Führung? Oder der Versuch, doch noch was zählbares aus dem spiel zu holen? CSV Olympia II vs Westend II - angeblich wurde der Gästetrainer bedroht.


    Im Pokal gab es auch keine Überraschungen. Die Auslosung für das Achtelfinale folgen noch, ich hätte gern Amed ...

  • Rainald Grebe hatte unrecht, Brandenburg ist Klasse! oder:
    Brandenburg Süd 05 - SV Tasmania 0:4 (0:3)


    Das Beste vorweg: das gesamte Spiel kann online angeschaut werden und sieht dabei schön die Haupttribüne mit Einheimischen und Tasmanen vermischt sowie dem offiziellen Gästeblock links. Der Heimsupport sitzt auf der Gegengerade am nordwestlichen Rand.


    Es ist morgens früh um 12:03, als der RE gen Brandenburg aufbrach und ich daher früh los musste, um pünktlich am Alex zu sein. Tatsächlich war ich von dem Zehnertrupp der Zweite (!), der den allerersten Tasmanen dort fand. Komplett übermüdet, da ich vorher noch auf Piste war und mir am Vorabend vornahm, spätestens so gegen vier in der Koje zu liegen, besser früher. Kurz vor halb sechs war daran nicht zu denken und kurz vor zehn sollte ja der Wecker klingeln, damit bekaffeet und befrühstückt ein solcher Husarenritt überhaupt möglich ist. Hinfahrt mit dem Publikum, dass Sonntag Mittag sonst so gen Potsdam und Brandenburg fährt und dort für fragende Gesichter gesorgt, zumindest hatte ein verschlafener Captain ein hübsches Antlitz im verschwommenen Gesichtsfeld zwei Reihen weiter vorne ausmachen können, die sich unsere Vereinszugehörigkeit erklären ließ.
    Brandenburg Süd, der kultige Verein aus der Innenstadt Brandenburgs, stand auf dem Spielplan und ermöglichte so eine halbwegs nahe Auswärtsfahrt, die wiederum diesen Namen auch verträgt. Dazu mit einer Tour durch die Innenstadt hin zum Stadion mit kleiner Fanszene, die sich wie gesagt diagonal gegenüber des Gästeblocks befindet und rund zwanzig bis dreißig Nasen beheimatet, die mit Dauersupport und wenig identifizierbaren Gesängen tatsächlich mal Stadionatmosphäre schaffen. Dafür hallte das Stadiondach mitsamt des Gästeblocks schön mit und somit ist in dem Video auch Tas gut zuhören.
    Die Stadt selbst ist ein mittelalterliches Kleinod. Zum einen gibt es eine putzige Altstadt, mit vielen wirklich schnuckligen Häusern, dazu schlängelt sich die Havel durch die Stadt, was günstigerweise auch viele putzige Brücken mit sich führt. Zudem sind noch Teile der Wehranlage vorhanden, neben einer verhältnismässig winzigen Stadtmauer stehen noch einige Türme und der Ring um die Innenstadt ist schön begrünt und mit einem Park versehen. Absolut empfehlenswert. Nördlich der Innenstadt kommt dann bald das Gelände von Brandenburg "Süd" (am Südende der Stadt liegt der Hauptbahnhof, "Süd" liegt wie gesagt ziemlich mittig).
    Historisch ist Süd die ehemalige BSG Motor Süd, stand aber im kollektiven Gedächtnis des DDR-Fußballkenners im Schatten der BSG Stahl, die am westlichen Rand im Industriegebiet des ehemaligen (?) Stahlwerks ihr zuhause haben und dort in den 80ern sogar Europapokal sahen. Dafür hat Süd den gleichen Stadionnamensgeber, der in Neukölln damals trainierte und in Brandenburg hingerichtet wurde ..
    Die aktuelle tabellarische Misere Süds machte sich aber auch im Stadion bemerkbar, auf der Haupttribüne war schon noch ordentlich Platz und zahlreiche Altfans, Spielerfreundinnen, Betreuer und weitere Tasmanen füllten die Reihen halbwegs mit auf. Der harte Kern stand pflichtbewusst im Gästeblock, was aber auch nur die hintere Reihe der Haupttribüne ist. Als Begrenzung stand ein gefühlt 1,60 großer Südländer als Ordner herum, der allerdings eine gefährliche Sonnenbrille trug und nach Schlusspfiff immerhin einen Zuschauer vom Platz beorderte, der Fotos machen wollte. Arbeitsnachweis erfüllt!


    Tasmania verlor unter der Woche ohne mich einen Sieg in Staaken, der gleich doppelt bitter war. Zum einen verspielte man wieder eine 2:0-Führung und handelte sich in der 92. Minute den Ausgleich ein. Ein eingewechseltes Alt-Talent und Neuzugang hatte nur den Job, den Ball wegzuschlagen, versemmelte aber und die daraus resultierende Nachschusschance landete eben im Netz. Doch im Gegenzug doch wieder Tor für Tas - doch hier wurde nun vermeintlich abseits angezeigt ..


    Tas begann ordentlich, beide Mannschaften wollten aber auch nciht zu viel riskieren und bei jedem Spielaufbau Tasmanias standen die Gastgeber schon sehr tief. Letztlich entschied die löchrige Defensive Brandenburgs das Spiel, dass sich leicht ausspielen liess. Ein steiler Pass in den Strafraum mit Ablage in den Rücken der Abwehr sorgte für die tasmanische Führung durch Baba. Dann wieder Ballverlust der Gastgeber und Spielaufbau Tas, Süd übersieht unseren Außenverteidiger Maxim, der mitgelaufen war und mutterseelenallein auf links auftauchte und angespielt wurde. Im Strafraum legt er aus spitzem Winkel den Ball am Keeper vorbei, während Merdan Baba im Duell mit dem Rettungsversuch des Verteidigers den Ball über die Linie stochert. Der gleiche, der aber auch erneut hätte treffen müssen, aber allein einen Ball erlaufen könnte, aber zögert und so dem Keeper überhaupt noch den Zugriff ermöglicht. Bei Tor Nummer drei lässt sich die Verteidigung einmal mehr überlaufen. Der Verteidiger lässt schon geführt zehn Meter im Voraus die Grätsche erahnen, so dass der gute Baba alle Zeit der Welt hatte, ihn in's Leere grätschen zu lassen und so einen freien Weg hatte. Erneut lässt sich der Keeper aus spitzem Winkel überlisten und der Ball ist noch vor dem Pausentee in den Maschen.
    Mitte der halbzeit trafen andere Fans mit ominösen Farben ein, die vom Heimblock gefeiert wurden. Brandenburg-Süd hat wohl eine Fanfreundschaft mit Weimar 03. Vor einigen Monaten "eroberten" wohl Hansa-Ultras in Brandenburg Material von denen und zumindest ein Banner wurde von einem als Ordner getarnten Süd'ler zurückgeklaut. Nennt mich langweilig, aber ich hasse dieses 'Utensilien zocken'. Und kommt mir hier nicht mit "Emotionen" ...


    So deutlich, wie das sich bisher so liest, war es aber nicht. Tas wollte mal wieder den Ball hineintragen, zeigte sich nach dem zweiten Tor vogelwild und bettelte mal wieder um ein Gegentor. Einzig die schwachen Flanken und fehlendes Zielwasser der Gastgeber verhinderten Gefahr. Tas war also wieder Sozialarbeiter und baute die eigentlich frustrierten Brandenburger wieder auf. Übrigens auch im eigenen Block. Einer unserer Urgesteine ist gebürtiger Brandenburger und erinnerte dezent bei einigen Lästereien daran, dass Berlin dereinst von Brandenburg das Stadtrecht verliehen bekam. Im 500 Jahren ist unsere Hauptstadt dann vermutlich irgendwo ein heutiges Nest im Spreewald oder der schwäbischen Alb ...


    Wieder einmal vollkommen überfordert waren die Gastgeber von meiner Anfrage nach Nadeln oder Kleinkram. Überregional und nichts zum mitnehmen. Es ist traurig. Allerdings konnte man einen Bierbecher mit Wappen bekommen, wenn man explizit danach fragte. Der Barmann mustert mich, aber rückt ihn raus, wohlwissend, dass er ihn nie wieder sehen würde ...


    Die Zweite Halbzeit war dann für alle wahlweise zum verzweifeln oder Slapstick. Tas präsentierte sich als komplett konterunfähig und vergeigte Minimum drölf Überzahlsituationen. Zudem ist es wichtig, bei Kontern immer mal innezuhalten und den Ball zu sichern. So allein Richtung Torwart, wer weiß, was da so aus dem Gebüsch kommen könnte. Wölfe und Bären. Und Muddi sacht immer, nicht allein draußen in Brandenburg herumzulaufen. Während der tasmanische Anhang am Unvermögen verzweifelte, hier schnell einen klaren Sieg einzufahren, verzweifelte der Heimanhang an der eigenen Mannschaft. Die schlossen zwar hin und wieder ab, aber auch eher aus weniger aussichtsreichen Positionen und einen Sonntagstreffer gelang ihnen im Gegensatz zu manch anderem Gegner nicht. Als sie dann doch mal gefährlich an eine gute Chance herankamen, zeigte Keeper Schelenz seine Klasse.
    Doch es fiel doch noch ein Treffer in Halbzeit 2! Riskante Rückflanke in den eigenen Strafraum, gleich beide Tas-Stürmer rennen auf den Adressaten zu, dem die Kopfballrückgabe komplett verunglückt und Hartwig bedankt sich. Das Tor hat er sich verdient und für die Gastgeber war es der endgültige K.O.-Schlag.


    Nach spielende gab es noch Gruppenfotos der Mannschaft mit den Anhängern und nach und nach stapfte der Tross nach vorn. Unser Bodyguard war heilfroh, dass wir uns endlich von seinem Arbeitsplatz entfernten und ich wünschte ihm einen schönen Feierabend. Die reichlich desillusionierten Gastgeber zeigten sich äusserst fair und haben die Saison schon abgehakt. Der harte Kern der Gastgeber diskutierte noch mit den frustrierten Spielern und zogen von dannen, während wir vor dem Vereinsheim noch ein Getränk zu uns nahmen. der sportliche Leiter Deniz schmiss eine Runde und ein Tasmane wurde noch beim Angebot "Schichtkohl" schwach. Müsste noch stärker gewürzt und gehaltvoller sein, aber war trotzdem gut.


    Anschließend ging's zum Bus, um pünktlich am Bahnhof zu sein. Dort kam es dann zu einer fast folgenschweren Begegnung mit dem klassischen Dorf-Deppen, ein vermutlich sturzvoller 13-jähriger, der jeden Tasmanen dumm anstarrte und dann herumblaffte, warum man guckt. Wir wären Zigeuner. Und Juden. Und sollen uns verpissen. Auch der Hinweis auf die Bushaltestelle, gemeinhin ein Ort der Fortbewegung (so er denn kommt), brachte bei der Blitzbirne nix. Ausgerehcnet unser Sozialarbeiter wollte ihm die LEviten lesen, aber argumentieren oder Artikulation in ganzen Sätzen sind da halt Perlen vor die Säue. Das geistige Auge sieht den spindeldürren Nachwuchs-Ultra schon vor den falschen Fans posen, die da tatsächlich zulangen, aber irgendwann wurde er von seinen eigenen Leuten weggeholt, erinenrte uns aber noch einmal daran, dass wir in's Arbeitslager gehören. Jung kaputt. Ich hoffe, der Verein bekommt man die Gurken im Landespokal, dann kriegt Süd ordentlich Kohle für die Vereinslasse und unser Kloppi müsste von seinem Kumpel aus einem Mülleimer herausoperiert werden.
    Doch dann ging es für uns zum Bahnhof und die lokale Jugend blieb in Schmerzke ..


    In der Busfahrt direkt noch eine Superschönheit gegenüber sitzen gehabt, die beruhigend auf die Gemüter gewirkt hat (zumindest bei mir) und die dann tatsächlich mit in den Zug stieg. Sah allerdings zu jung aus und ich zu fertig, wie ich später auf diversen umhergeisternden Fotos sehen konnte. Rundete aber einen schönen Tag ab. Irgendwann war ich auch spät in meiner Wohnung und ordnete erstmal die Bilder, die ich im Bericht verstreut habe.


    Weisheit des Tages!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!