Spielberichte & Aktuelles aus dem Berliner Amateurfußball

  • Gleich in's Bett, aber vorher noch schnell den heutigen Tag Revue passieren lassen:


    Touren, die keiner braucht - Frohnau auswärts


    Frohnau ist der Nordzipfel des alten West-Berlins. Und "Zipfel" passt, denn rechts, links und darüber ist Brandenburg und selbst bei der Rückfahrt gen Süden fährt man eine Ecke durch Glienicke-Nordbahn, also schon besagtes Brandenburg. Und relativ weit nördlich dort, mit die letzten bebauten Areale beherbergen den sogenannten Polo-Platz, die Heimstatt des Frohnauer SC. Um 12:45 war die Anpfiff angesetzt, also musste ich ohnehin zeitig aufstehen.


    Kreisliga ist, wenn Klärungsversuche gefährlicher sind als die Angriffsbemühungen der Stürmer -

    Karaburan Frohnau II - Hürtürkel II 1:2


    Spielt noch jemand in der Nähe? Tatsächlich gurkt die zweite Frohnauer Mannschaft, Karaburan Frohnau, ebenfalls zuhause und eine S-Bahnstation weiter südlich in Hermsdorf. Direkt neben einer Schule am Ortsrand liegt der "Sportplatz Heidenheimer Strasse". Muss man wissen. Denn eine Beschilderung gibt es nicht, die besagte Strasse endet in einer Sackgasse und die Suche nach dem Eingang gestaltet sich schwierig, vor allem wenn man wie ich das richtige Tor nicht findet, durch den Wald läuft und durch einen Nebeneingang stapft. Schon von weitem sehe ich, wie ich argwöhnisch beäugt werde.
    Der Platzwart in Motorradjacke stiert mich psychopathisch an und auf meine freundliche frage nach dem Spielstand bellt er herum, dass er das nicht weiß. Und wie ich überhaupt reingekommen wäre. Wohl bestimmt über'n Zaun geklettert. Zum zweiten Mal vom Sportplatzasis angepöbelt .. mit Mühe kratze ich meine Restportion "diplomatisches Verhalten" zusammen, pflaume höchstallerliebst zurück und stapfe grollend zur Tribüne. Herrlich moosbewachsen. Zwie spielerfreundinnen an entgegengesetzten Enden jener Tribüne plus zei Kleinkinder von der einen sind die Zuschauer. Die Heimseite sitzt auf stapelbaren, braunen Gartenstühlen, die drei Nasen der gegnerischen Bank müssen stehen.


    Hat vielleicht auch zur schlechten Stimmung beigetragen. Hürtürkel wie eh und je aggro, die Heimmannschaft hektisch. Der ältere Herr in Schiedsrichterkleidung tat mir Leid, pfiff irgendwann nur noch auf Zuruf und unter Vermeidung von Schimpfe, was aber auch nicht aufging. Also meckerten eben alle.
    Statt dessen hätten sich beide Mannschaften mal auf das eigene Spiel konzentrieren sollen. Jede Aktion Zufall, wenig Spielfluss und die Tore der Gäste hineingeduselt. Zwischendurch der Ausgleich, schön von der Strafraumgrenze in das lange Eck. Hürtürkel bekam noch einen Freistoß, der irgendwie durch die Mauer geht und abgefälscht am Torwart vorbei eiert. Da warne es auch nur noch zehn Mann, da das Dauergemecker der Gäste bei einem Kicker schon Gelb-Rot brachte.


    Beste Szene aber folgende: Mißglückte Flanke der Gastgeber, ebenso mißglückte Abwehr und daraus resultierender Torschuss. Rettungstat des Keepers, kann nur das Leder nicht festhalten. Verteidiger will klären, schießt aber dabei nur den eigenen Mitspieler aus nächster Nähe an, so dass der Torwart erneut retten muss ..


    "Die machen zwei Gurken und gewinnen hier" schimpfte einer, "Zwei Gurken reichen auch aus" war die zugegeben coole Antwort eines Gegenspielers. Noch mal Fotos von der Anlage machen und dann weg. Die Spieler erkennen den Unbekannten und hoffen, dass ich Schiedsrichterbeobachter bin. "Falls jemand hier die Leistung des Schiedsrichters bewertet ... " war der wenig subtile Hinweis, dass ich einen bösen Verriss über den Unparteiischen schreibe. Hier meine Gedanken:
    a) Mannschaften spielen Kreisliga B - die Schiedsrichter dann eben auch.
    b) Unsicher, ja verunsichert war er bestimmt. Aber hysterisch waren beide Mannschaften. Souverän trat hier keiner auf.
    c) Eigene Chancen besser nutzen, dann jucken einen auch Fehlentscheidungen weniger.


    Schicke Anlage, aber muss nicht noch mal sein.




    Tas ist, wenn man wenig macht und trotzdem gewinnt

    Frohnauer SC - Tasmania 0:2



    Danach ersehne ich endlich halbwegs ansehnlichen Fußball. Vielleicht auch mit weniger Hektik, weil es irgendwann nicht mal mehr aus der Waldorf & Statler - Perspektive lustig ist. In Frohnau bin ich auch noch nie ausgestiegen und bin über den netten Vorplatz überrascht. Eine Grünfläche mit Bäumen umrundet, von dem fächerförmig Strassen abgehen. Kleine Geschäfte, Kopfsteinpflaster, alles putzig-kleinstädtisch. Irgendwann gelangt man zu einem Park, der allerdings recht Wald-artig ausfällt. In der Mitte entsteht gerade ein Spielplatz mit einem imposanten Kletterturm für Kinder, der nun auch so gebaut ist, "dass man oben nicht mehr rausfallen kann", wie ein jugendliches Pärchen analysiert.


    Hinter dem Park beginnt dann das Ende Frohnaus und die Sportanlage. Die sieht wirklich schön aus, doch leider ist der Rasenplatz verwaist und von weitem höre ich einen Stadionanimateur die Massen aufheizen. Also immer den vorgelesenen Namen nach. Der Anblick einer Grillhütte ist schon einmal vertrauenserweckend, östlich davon das Vereinsheim und weiter nördlich leider nur ein Kunstrasenplatz mit Stangen, ohne Traversen. Dahinter beginnt das Wald & Flur bzw noch eine Pferdesportanlage.


    Eintritt sechs Euro, doch leider keine Anstecknadel. Das müsse man vorher ankündigen, die sind irgendwo anders meint der nette Kassenwart grinsend. Allzu oft hat da wohl noch keiner nachgefragt ...


    am vorderen Rand befindet sich auch das DJ-Pult, ein Bierzelttisch mit zwei Lautsprechern auf entsprechenden Ständern. Allerdings kein Pavillon oder ein anderer Schutz - es war Regen angesagt und schon reichlich trübe. Mutig. Gut besucht war die Hütte, das muss man zugeben. Der Tas-Tross war ausnahmsweise mal nicht in der Mehrheit. Die erste Chance für Frohnau verpasste ich allerdings, denn Durst & Hunger trieben mich hinaus, zurück zur Grillhütte. Das Brötchen war erstaunlich fluffig, nur Öttinger Radler erstmal erschreckend, aber mit Radler kann man nix falsch machen. War ja erst Dreiviertel eins, da will ich noch kein Bier trinken!


    Tas war erschreckend passiv, Frohnau ist bekannt dafür, vor allem über Kampf in's Spiel zu kommen. Und mit versteckten Fouls und Armeinsatz bei Kopfbällen. Und ständigen hysterischen Ausbrüchen der Trainerbank. Dort sammelte sich ein ordentlicher Pulk. Das Spiel begann mit einiger Verzögerung - Frohnau spielt in schwarzer Kleidung und weißen Nummern. So wie unser Torwart, der erst einmal was überziehen musste.


    Hätte man mir vor dem Spiel gesagt, dass Tas eine hundertprozentige Chancenverwertung in der ersten Hälfte schafft, hätte ich bedenkenlos zugesagt - immerhin gelang Tas auch wenigstens ein Torschuß. Dies war ein Freistoß, den Emre Demir schön an der schlecht postierten Mauern in's Eck zirkelt. Und es reichte zur 1:0-Halbzeitführung. Die Pause wird zur Sportplatzgehung genutzt, doch die Motive halten sich in Grenzen, Möglichkeiten, einen Pin oder eine Nadel zu erstehen finde ich auch nicht und Pferde finde ich auch nicht so spannend. Also zurück zum Platz


    Halbzeit 2:
    Tas spielt mit, muss aber mit der zunehmenden Härte seitens der Gastgeber zurecht kommen. Das geringste Problem; unsere Jungs langen ja gelegentlich auch gern zu und da der Schiedsrichter eine lange Leine lässt, schenken sich beide wenig. Die Frohnauer Bank fordert bei jedem Angriff Handelfmeter udn hat kurioserweise selbst Glück, dass ihnen selbst kein Elfmeter genau deswegen passiert. Keeper Schelenz muss einige Rettungstaten vollbringen, aber ansonsten sind die Gastgeber bemüht, aber vorne glücklos.
    Die Mudder unseres Innenverteidigers nutzt die Gelegenheit, über den Berliner Norden abzurotzen und erzählt die Anekdote, dass die Kindermannschaft ihres Sprösslings in Hermsdorf schon angespuckt worden sei. Kaum zu glauben, aber es gibt ja wirklich traurige Gestalten an Sportplätzen.


    Und es ist genau dieser Innenverteidiger, der kurz vor dem Ende per Kopf den beruhigenden 2:0-Endstand besorgt. Die Erleichterung war zu spüren und alle waren froh, dass der Abpfiff erfolgte - die Regentropfen wurden stärker und langsam war selbst die Fleecejacke feucht. Nur die Anlage und die Lautsprecher standen noch ungeschützt und wurden nach Schlußpfiff eilig zusammengepackt. Besser spät als nie ..


    Bei der Rückfahrt wurde ich fruendlicherweise mitgenommen. Dabei hatten wir beide Glück - er wollte eine Radtur machen, war aber zu spät dran und musste das Auto nehmen. Und es regnete dann bis nachts durch ...


    Spieltag & Tabelle
    Statistik Frohnau vs Tasmania

  • SC Charlottenburg vs SV Tasmania 0:3 (0:0)


    Nach dem abgeklärten Sieg in Frohnau zeigte die Diva Tas eine gute Leistung am Donnerstagsspiel im Mommsenstadion, doch vergab lange gute Chancen und schlug erst spät dreifach zu, als bei den Gastgebern die Kräfte nachließen. Dabei war Tasmania deutlich engagierter, spielte aber weniger effektiv und benötigte daher diesmal länger, den verdienten Sieg nach hause zu schaukeln.


    Das Spiel wurde auf Wunsch des SCC auf den Donnerstag Abend vorverlegt und dies brachte den Vorteil mit sich, die folgende "englische Woche" ein wenig zu entzerren. Das nächste Spiel folgt schon kommenden Mittwoch am 3. Oktober. Warum der Verband an dem Feiertag Spieltage ausrichten lässt mag man sich zu recht fragen. Das Flutlicht im Mommsenstadion zog neben dem Tas-Anhang auch einige lokale Anhänger und diverse Groundhopper an, ansonsten war erwartungsgemäß ordentlich Platz auf im Stadion.


    Den hatte die Mannschaft auf dem Feld teilweise auch, da der SCC versuchte, mitzuspielen. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Robben, der sich für eine feine Hereingabe über rechts von Romario Hartwig streckte und mit seinem Bein noch herankommt und den Ball am Torwart vorbei an den Pfosten spitzelt (12.). Gleich im Gegenzug auch die erste Möglichkeit für Charlottenburg. Nach 18 Minuten der Schock für den Gegner, ausgerechnet der Ex-Tasmane Kevin Gempf musste verletzt ausgewechselt werden (gute Besserung!). Dazu machte Tas Druck und ein traumhafter Diagonalpass auf den Flügel führt zur nächsten Chance, doch Bauer im Tor der Gastgeber parierte.


    Der SCC spielte mit und suchte den Weg nach vorn, wenn Tas die Zügel mal schleifen ließ. Okan Kirli sorgte für den zweiten Pfostenkracher, als Charlottenburg nach einem Standard für Tas nicht klären kann. Bis zur Halbzeit folgte dann viel Leerlauf und der SCC fühlte sich ermutigt, schloß aber trotz des sich bietenden Raumes zu überhastet ab.


    In der zweiten Hälfte sorgte Tiedmann für erste Gefahr, bis kurz darauf der Schiedsrichter bei einer unübersichtlichen Aktion auf Elfmeter entschied. Kirli übernahm die Verantwortung, scheiterte aber mit seinem brachialen Elfer am warm geschossenen Torwart. Zu allem Ärger kam der SCC immer mal wieder gefährlich vor das tasmanische Tor, doch fehlte die Präzision im letzten Pass oder im Abschluss. Leider galt das ein bißchen auch für Tas.
    Der Druck wurde zwar größer und Tas blieb die spielbestimmende, spielerisch bessere Mannschaft, krönte aber diesen Vorteil nicht mit einem Tor. Dazu blieb dem SCC immer Raum zum kontern, den diese aber schludrig verschenkten. Das Publikum sah mitunter Handball-artige Belagerung des Strafraums durch Tas, auf der anderen Seite plötzlich einen Lattentreffer der Gastgeber.


    Es war also alles möglich: der K.O. durch den SCC oder die Erlösung für Tasmania. Ein großartiger Pass in die Gasse durch Yildirim Tokmak (oder war's Arber Shuleta?) in den Lauf von Robben verschafft ihm den notwendigen Platz, den dieser aber auch fabelhaft abschließt und dem SCC-Torwart keine Chance lässt (78.). Nun war der Bann gebrochen und Tas konnte entspannter aufspielen. Nach einer zu kurzen Ecke wird der Ball zu kurz geklärt, die Hereingabe in den Strafraum findet den gedankenschnellen Emre Demir, der den Fuss hinhält und Tas endgültig auf die Siegerstrasse bringt (86.).
    Der mit neuem Selbstvertrauen aufspielende Thiele hatte das dritte Tor auf dem Fuß und setzt sich gut gegen seine Bewacher durch, doch erneut rettet der Charlottenburger Torsteher seine Mannen. Erst der eingewechselte Leo Kirscher setzt den Schlußpunkt. Im Strafraum nicht vom Ball zu trennen trifft er schön aus der Drehung zum 3:0 für Tasmania (88.).



    Bereits kommenden Mittwoch empfängt Tasmania die Reinickendorfer Füchse. Bei einem Heimsieg wäre es der fünfte Sieg in Folge!



    Daten zum Spiel

  • Manchmal fragt man sich, was bei den Verbänden so vor sich geht ...


    Nachdem man vor einem halben Jahr den gesamten Unterbau am Ostermontag antreten ließ, terminierte man diesmal den Spieltag auf letzten Mittwoch. Fußball am 3. Oktober? Ab Liga 5 abwärts mussten alle ran und wer sich freute, mal an einem Feiertag was mit Freunden und Familie zu machen, wurde gewissermaßen bestraft. Testspiele sind Vereinssache, aber Pflichtspiele nicht. Meinereiner entschied sich für die Familie und verpasste so das Spiel des SV Tasmania gegen das Schlußlicht der Liga.


    Die Reinickendorfer Füchse stehen ja nun seit einigen Jahren im Schatten der Handballabteilung und dies wird sich wohl nicht ändern. In acht spielen wurde ganze zwei Zähler gesammelt und bei Tas setzte es eine saftige 0:6-Pleite. Meine Tasmanen haben sich nach dem verkorksten Saisonstart mit drei Niederlagen zum Auftakt klammheimlich nach vorne geschlichen und rücken auf Rang 5 vor, nur drei Punkte hinter dem aktuellen Tabellenführer Sparta Lichtenberg, die gerade erst Stern 1900 enthronten. Günstigerweise überholte man auch gleich Lokalrivale Rudow, die zwar ebenfalls siegten, aber eben mit weniger Toren und so gibt derzeit das Torverhältnis den Ausschlag zugunsten der Blau-Weiß-Roten.


    edit: Video mit den Toren!


    Die Liga ist so ausgeglichen wie nie und endlich marschiert nicht ein finanzielles Schwergewicht vorneweg. Somit könnte es zu einem spannenden Kampf um die Spitze kommen. Was Vereine wie der Berliner SC oder Stern 1900 in der Oberliga wollen, erschließt sich mir allerdings nicht. Außer vielleicht Negativrekorde bei den Zuschauerzahlen. Wobei Mahlsdorf da auch ein Kandidat ist.


    Spieltag & Tabelle


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    Und wenn es wieder nix mit dem Aufstieg wird: das könnte nächste Saison dann nachrücken ..


    Landesliga Staffel 1 - hier sieht es ganz finster aus. Tabellenführer ist das Projekt "Novi Pazar", der ebenfalls in Neukölln auf dem schönen Hertzbergplatz spielt. Im Spitzenspiel wurde Hilalspor besiegt. Für das Überraschungsteam Brandenburg 03 setzte es eine überraschende Niederlage bei den Sportfreunden Charlottenburg-Wilmersdorf (wer denkt sich eigentlich solche Vereinsnamenmonster aus?). Land unter hingegen bei Schwarz-Weiß Neukölln. Nach dem bitteren Abstieg letzte Saison setzt es nun derbe Niederlagen (0:5 gegen die SF Johannisthal, 0:8 gegen Brandenburg 03) und sogar der Absturz auf einen Abstiegsplatz. Unangefochtenes Schlußlicht ist der Berliner SC II, sieben Spiele und ein magerer Punkt sind wohl aussagekräftig genug.


    Spieltag & Tabelle




    Landesliga Staffel 2 - hier sieht's nicht besser aus. Das Projekt "Berlin United" marschiert Richtung Berlin-Liga, dahinter die Überraschungsmannschaft Lichtenrade, die vor gar nicht so langer Zeit in die Kreisliga abstürzte und nun so langsam Richtung Verbandsliga schielen kann. Gegen Dynamo II gab's ein 6:4 und die Gäste müssen weiterhin auf den ersten Sieg warten. Meines Wissens bekommen die kleinen Dynamos kaum noch Unterstützung von oben. Schlußlicht mit einem Punkt. Wittenau aus dme hohen Norden und Friedenau aus Steglitz lauern dahinter.


    Spieltag & Tabelle


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    Kuriositäten & Schlachtfeste


    Köpenick-Oberspree vs Besiktas JK Berlin 15:0 (W) - das "W" steht für Wertung; anscheinend gaben die Gäste vorher auf. Zu wenig Spieler? Keine Lust mehr? Die Statistik ...


    Stern Marienfelde II - Berliner Verkehrsbetriebe 49 10:0 - der schleichende Niedergang der Tram & U-Bahnmannschaft ...


    Schmöckwitz-Eichwalde II - Treptow 46 15:0 :was:


    Adlershofer BC II - BFC Südring II 19:2 :was:


    JFC Berlin - Hellersdorfer FC Schwarz-Weiß 17:0 :schreck:


    Somit führt der JFC in seiner Herren-Premierensaison die Tabelle mit sieben Siegen aus sieben Spielen und 71 Toren an. Der Toptorjäger Clay-Henry Deckert hat jetzt schon 19 Treffer. :amkopfkratz:



    Aus dem DFB-Ligenbetrieb haben sich die SF Berlin 06 zurückgezogen und spielen nun in der Freizeitliga.
    Ebenfalls keine Mannschaft hat mehr dieser Verein. Für ein Trikot mit dem Vereinsnamen würde sogar ich regelmäßig zum Training kommen ...

  • Das Sportwochenende begann mit der bedauerlichen, aber erwartbaren Nachricht, dass sich Empor Hohenschönhausen aus der Kreisliga B zurückzieht. Ursache ist wohl der Mangel an Spielern, was zuletzt zu saftigen Pleiten führten. Zudem kam es Samstag zu einem Spielabbruch zwischen dem JFC und Al-Kauthar II. Der Jugendfußballclub führte 5:0 und der Gast kassierte einen Platzverweis ..


    Die gute Nachricht des gestrigen Samstags war die Niederlage von Rudow bei Empor. Heute stand für Tas ein kompliziertes Spiel an. SD Croatia mag nicht mehr ganz so stark ebsetzt sein wie in den letzten Jahren, doch es blieben immer umkämpfte und auch giftige Spiele.
    Als Vorabzusammenfassung kann ich schon mal schreiben, dass alles erneut zutraf, wobei ich Croatia offensiv überraschend schwach fand, obwohl einige Burschen wirklich gut kicken können. Aber ohne eine wirklich gute Chance im Spiel kann man kaum siegen. Zum Glück war das bei Tas anders ..


    SV Tasmania - SD Croatia 3:0 (1:0)


    Die erste Chance lag allerdings bei den Gästen, als ich mein Rad noch anschloss. Beim Weg zur Tribüne aber die erste Überraschung: es gab Burger! Großartig. Überredet - her damit. Zwei Brötchenhälften und das Stück plus eine Salatbar zum selbst belegen. Praktisch. Beim Warten sehe ich einen Durchmarsch über links von Tiedmann mit einer schönen Flanke Richtung langen Pfosten, wo Romario Hartwig lauert und per Kopf gegen die Laufrichtung des Torwarts zur frühen Führung einköpft (10.).
    Die fusslahmen Kroaten hockten direkt am Beginn der Traversen, in unmittelbarer Nähe zum Tas-Block. Dort herrschte zurecht Freude über die Führung. Somit mussten die Gäste mitspielen, während die eigene Mannschaft zumindest nicht gegen ein Bollwerk anspielen muss.
    Das Blöde an dem Gegner ist, dass manche Spieler besonders theatralisch fallen und schreiben und handgezählte 5 Sekunden später wieder sprinten können. Gleichzeitig fordern Spieler, die verstreuten Meckerrenter und deren Trainerbank permanent Karten, obwohl die eigene Truppe vorher vergleichbare Vergehen beging und dafür nicht mal mit Strafstössen belangt wurde. Nach Gelb stand's 3:0 für Tas, warum auch immer.


    Die erste Halbzeit blieb ein Schlagabtausch mit den besseren Chancen für Tas. Abwehrabräumer Mayoungou gab dabei den Entlauber, der nach einer Ecke am langen Pfosten abstauben könnte, doch den Ball sogar über den Fangzaun befördert. Aufatmen für die Gäste, Schrecken für die Eichhörnchen auf der bewaldeten Hintertortribüne. Auch die zweite Halbzeit blieb lange hektisch und umkämpft. Abwechselnd schimpften beide Seiten über das Schiedsrichtergespann, der erst spät begann, auch mal den Gästen Karten zu zeigen. Leider gab er auch Freistösse auf Zuruf der Gäste. Aber er hatte auch einen schweren Job. Denn es folgten mehrere knifflige Situationen:
    1) Elfer Tas? - Diagonalpass auf Robben, der zum Ball sprintet und vom herauseilenden Keeper gelegt wird, der den Ball wegfaustet. Ball gespielt oder hat er nur in erster Linie den freien Mann umgesenst? Kein Elfmeter, ich denke, eine vertretbare Entscheidung.
    2) Elfer Croatia? - Konter für die Gäste und der rasante Zwerg auf Außen entwischt selbst dem letzten Mann fast, der den Ball gerade so abschirmen kann, dabei aber einen Rempler erhält, der ihnen fallen lässt. Nun fordern Croatia einen Handelfmeter, aber auch hier lässt der Schiedsrichter weiter spielen. Gerade wenn man beide Situationen zusammen berücksichtigt.


    Der Gästetrainer fühlte sich aber in der Opferrolle wohl und plärrte herum. Dabei hatte es seine Truppe selbst in der Hand, als Tas die Zügel schleifen ließ. Doch die steilen Bälle wurden samt und sonders vom mitspielenden Torwart ab- und etwaige Torschüsse gefangen. Ich habe trotz reiflicher Bedenkzeit keine Situation vor Augen, wo es wirklich knapp war. Umgekehrt war der ex-Tasmane im Croatia-Tor ebenfalls ein starker Rückhalt, der bei Ecken und Freistößen alles wegfängt. Er hatte bei seiner Zeit in Neukölln eben das Problem, mit Robert Schelenz einen starken Keeper vor der Nase zu haben.


    Gegen Ende bot sich Tas noch mehr Platz zum kontern, der zunächst nicht genutzt werden konnte. Ausgerechnet der Koloß Robben erwies sich als Sprintwunder, der auf rechts außen noch einen Ball erläuft, nach innen ablegt, von wo der Ball direkt, aber ungenau auf links abgelegt wird. Emre Demir kommt noch ran, aber den Abschluss entschäft der besagte Croatia-Keeper. Doch kurz darauf marschiert Tiedmann über links und legt schön auf Hartwig ab, der in der Mitte in klassischer Goalgettermanier einnetzt (84.). Die Erleichterung war auf und neben dem Platz deutlich sicht- und hörbar.


    Danach war die Luft raus. Nach einer Ecke für Tas muss in der Mitte Mayoungou nur noch den Fuß hinhalten und der Ball schlägt zum 3:0 ein (90.). Kurz darauf war Schluss und der sechste Sieg in Folge sicher. Dadurch rückt Tasmania schon auf Platz vier vor ...


    Statistik


    Berlin-Liga


    Überraschend holt Makkabi einen Punkt bei Stern 1900, ansonsten erwartbare Erfolge. Sparta bleibt vor, einen Punkt dahinter Mahlsdorf, einen weiteren Zähler lauert schon der Berliner SC und dahinter Tas und Stern.

  • Noch kein Fahnenmeer, aber immerhin eine Welle im Seelenbinder-Sportpark!


    Und sonst so?


    Eine Liga drüber:
    Lichtenberg 47 macht ernst. Jahrelang als Aufstiegskandidat gehandelt musste man immer den anderen den Vortritt lassen. In der Regel Neustrelitz, Luckenwalde oder Rathenow, die nach einer Saison Regionalliga auch gleich heimwehbeladen zurückkehren und sich nach einem Jahr Prügel die Nestwärme der Umgebung zukommen lassen.
    Mit 9:0 in Malchow ließ es 47 ordentlich krachen. Dahinter für mich überraschend Aufsteiger Greifswald. Nach "SC" (bis 2004) und "SV" (bis vor kurzem) jetzt eben "FC". Freut mich für die Stadt, hoffe aber, dass diesmal etwas solides aufgebaut werden kann.
    Richtig übermütig wird Blau-Weiß 90. Nachdem man am 8. Spieltag das erste (!) Saisontor schoss (dass dann sogar zum ersten Sieg reichte), traf man auch gleich gegen Altlüdersdorf. Die aber eben auch, also wieder nur Remis. Den ersten Saisonsieg holte sich diesmal Lok Stendal im Kellerduell gegen Brandenburg-Süd.
    Spieltag & Tabelle


    Eine Liga drunter:
    Landesliga Staffel 1 - neuer Tabellenführer ist Brandenburg 03. Überraschend Federn lassen mussten Hilalspor (Heimniederlage gegen die SF Charlottenburg-Wilmersdorf ..?) und Novi Pazar. Richtig duster sieht es für die Berlin-Liga-Absteiger SW Neukölln und Schöneberg aus, beide stehen auf Abstiegsplätzen zur Bezirksliga.


    Landesliga Staffel 2 - hier zieht "Berlin United" weiter einsam seine Kreise. Dahinter Lichtenrade, dass selbst ein Remis verschmerzen kann, denn dahinter lassen die potentiellen Aufstiegskandidaten Federn. Der Wahnsinn bei Türkspor FK geht weiter. Bis zur 72. Minute stand es nur 0:2 - doch dann ging die Post ab ... :was:





    Und was passiert noch weiter unten?


    Afrisko - der "afrikanische" Verein aus dem Wedding bekommt in der Bezirksliga weiterhin nicht zurecht. Heimniederlage und im achten Spiel noch kein Punkt. Dafür will Altglienicke II wohl nach oben. Im gleichen Zeitraum alle Spiele gewonnen. Absteiger Nordost muss aber auch kämpfen, um nicht noch eine Liga tiefer zu rutschen ...


    VfB Berlin-Friedrichshain - der "erste Absteiger" laut FuPa-analyse ist mopsfidel und steht auf Platz vier. Gegen Hürtürkel gab's aber nur eine Nullnummer.


    SG Eichkamp-Rupenhorn - Rumpelhorst on a killing spree! 10:1 Auswärtssieg! Aber anscheinend hatten die Gastgeber wohl keine Lust, zu Ende zu spielen. Schade.

  • Dienstag Abend / Nacht


    Zwei Spiele wurden gestern Abend veranstaltet, ein Liga-Spiel zwischen Türkspor FK und Spandau 06 oder eine etwas weitere Reise an den Rand zum Nachholspiel des Berliner Landespokals zwischen dem BSC Marzahn und dem SSC Südwest. Das erste Spiel versprach auf dem Papier höherklassigen Sport und Tore, beim Pokalspiel gab es hingegen einen neuen Platz zu bestaunen. Die Wahl fiel auf das Hoppingerlebnis und ich tat gut daran - Türkspor bekam als Heimmannschat nicht genug Spieler zusammen (!) und musste absagen. Und das in der Landesliga ...
    Mehr dazu hier.


    Also ging es nach Marzahn am Ostrand der Stadt. Bestimmte Stadtteile wecken automatisch Assoziationen beim Hörer. Am Wannsee wohnen die Reichen mit ihren Yachten, in Neukölln die Dschihadisten, im Prenzlberg die Schwaben und in Marzahn eben die Plattenbaunazis. Für den durchschnittlichen Westdeutschen oder insbesondere Westberliner ist ohnehin ganz Ost-Berlin ausschließlich von Nazihorden bevölkert, wenn man dem durchschnittlichen West-Linken glauben darf, aber Marzahn-Hellersdorf ist eben die Steigerung davon. So wie Hohenschönhausen.


    Doch ganz so einfach ist es nicht. Daher ein kurzer Blick auf die Karte - noch mal einen herzlichen Dank an Google Maps für das schöne Kartenmaterial, Topographie-Nerds wie ich haben dich fest in unseren persönlichen Pantheon aufgenommen. Der S-Bahnhof Raoul-Waöllenberg-Strasse befindet sich im Großbautengebiet und mal stiefelt zunächst an zehn- bis noch-mehr-stöckigen Gebäuden vorbei gen Osten, biegt dann Richtung Nordost in die Oppermannstrasse (wo ist dann der Pöbel-Ralle-Stegner-Weg?) und befidnet sich plötzlich im Dorf Marzahn. Wirklich "Dorf" - eine winzige Strasse mit Bäumen und auf beiden seiten Einfamilienhäuser. Irre.
    Im Dunkeln hätt eich mich noch fast verlaufen, fand mit Hilfe den Platz dann doch und begutachtete erstmal den netten Zweckbau mit Sporthalle und Kunstrasenplatz. Traversen gibt es keine und man blickt auf einen - na klar - vielstöckigen Plattenbau gegenüber, in der sich passenderweise die Hautarztpraxis Dr. Kratzig befindet. Humor gehört eben zur Berufswahl mit dazu!


    Ausnahmsweise mal pünktlich am Platz suchte ich zunächst vergeblich einen Ausschank oder gar Vereinsheim und fand zumindest gleich ein paar bekannte Gesichter. Bei Spielen wie solchen - dunkel, kalt und für 98,7 % der Fußballfans uninteressant - findet man automatisch den Homo Hopper, jene fußballaffine Spezies, die an dubiosen Plätzen gedeiht, gern zusammenkommt und vor allem viel erzählt. Dort wurde ich auch aufgeklärt, dass es a) ein Vereinsheim gibt, das b) eine gute Asuwahl an Bieren hat (4 oder 5 verschiedene Marken!), aber es c) keine Nadeln gibt. Jeder wird gefragt, ob er derjenige war, der deswegen vorher angerufen hat (!). Da erst sehe ich im ersten Obergeschoss die Glasfassade mit dem genannten Vereinsheim. Eine Außentreppe führt mich hin (erst beim wieder hinausgehen werde ich darauf aufmerksam gemacht, dass dies nur der Notausgang ist und ich doch bitte den richtigen weg nehmen solle ..) und natürlich frage ich nach Nadeln. Die knorrige, ältere Dame (70+) fragt natürlich mit scharfer Stimme, ob ich angerufen hätte und mit Unschuldsmiene verneine ich und gebe zu Bedenken, dass es wohl größeren Bedarf gebe. Auch ich werde ermahnt, den robusten Plastikbecher mit Vereinswappen wieder zurück zu bringen. Ein solchen habe ich schon von Marzahn 94 und brauche keinen weiteren, aber diese Information hätte wohl erst recht den Argwohn der guten Frau geweckt ...


    Der Platz hatte sich mittlerweile passabel gefüllt, rund 40 Nasen stehen am Rand, darunter:
    a) zwei, drei Nasen von Spreekick, die das Ganze aufnehmen
    b) die üblichen Vereinsmitglieder mit Trianingsjacken, die immer auf solchen Plätzen wohnen und selbst Spiele der III. F-Jugendmannschaften überwachen
    c) äusserst sympathische Vereinsopas, mit denen man entspannt plaudern kann
    d) einige Burschen aus dem nahegelegenen Asylbewerberheim, die äusserst interessiert das Spiel verfolgten und mitnichten von Nazihorden vom Gelände vertrieben wurden.
    und e) 15 bis 16 Groundhopper, die sich alle über zwanzig Ecken kennen und irgendwo schon mal gesehen haben, von TeBe bis Union und eben ein Tasmane. Typisch war aber, dass nur noch eine Minderheit wirklich das gute Spiel verfolgten und mindestens zwei Drittel wieder wirlde Hoppergeschichten zum Besten gaben.


    Die Begutachtung des Vereinsheims forderte aber einen Tribut: ich verpasste den Anstoß und damit die frühe Führung der Gäste. Die trafen nämlich mit dem ersten Torschuß in der ersten Minute, als alle noch irgendwie am plaudern waren, stocksauer aus Moabit vom abgesagten Türksporspiel nschreisten oder eben im Vereinsheim ein Radler bestellten.
    Das Spiel schien an sich schon entschieden. Warum?
    1) Der Gastgeber spielt in der Kreisliga A und ich habe noch nie etwas von denen gesehen. Auch nicht als Gastmannschaft bei meinen Hoppingtouren, quasi ein Phantom meiner bisherigen Hoppingkarriere. Hervorgegangen aus der BSG Konsum Berlin, der Warenhausorganisation in der DDR. Geschichte
    2) Der Gast hingegen spielte länger Landesliga und stieg in die Bezirksliga ab, ist aber ein Verein mit Historie aus dem Südwesten Berlins. Südwest also Favorit.
    3) Vor Anpfiff erfuhr ich die kuriose Regelung, dass Marzahn das Spiel am grünen Tisch verlieren wird, wenn die Polizei das Spiel beendet (!). Wie das? Marzahn wollte erst den Anpfiff um 20:00, weil vorher Training ist. Nach einer Anwohnerbeschwerde muss aber um 22:00 das Flutlicht ausgeschaltet werden. Das wusste der Verband und warnte davor, dass das Spiel in die Verlängerung gehen kann - und unter Umständen dann eine Polizeistreife das Ausschalten der Beleuchtung anordnen könnte ... :ohmei:


    Und nun führt die klassenhöhere Mannschaft quasi von Beginn an. Zur allgemeinen Überraschung aber entwickelte sich ein technisch gutes, schnelles Spiel und die Gastgeber steckten keineswegs auf, sondern erspielten sich gutklassige Chancen, von denen zumindest eine zum Ausgleich genutzt wurde. Südwest wähnte sich wohl schon in der nächsten Runde und vergaß das Spielen. Auch in der Zweiten Halbzeit tat nur der BSC was für's Spiel, musste aber teilweise dem Tempor Trinut zollen. Das konnte der SSC allerdings nicht nutzen und somit kam es tatsächlich zur Verlängerung, die um 21:53 angepfiffen wurde.


    Ich persönlich war da hin und hergerissen; einerseits wäre eine von der Polizei abgebrochene Begegnung was originelles für Groundhopperlogbuch, andererseits wurde es auch langsam kalt und ich muss früh raus. Doch was soll's. Tatsächlich gab der Kreisligist noch mal Gas und stürmte auf den Bezirksligisten in und traf in der 99. Minute zum 2:1 und kurz darauf sogar zum vorentscheidenden 3:1. Halbzeit I der Verlängerung vorbei. Noch keine Polizei da. Jetzt wäre es wirklich bitte für Marzahn ...
    Die zweiten 15 Minuten Verlängerung wurden zur Slapsticknummer. Auf unserer Seite musste einer der gastgeber den unverbindlichen Linienrichterersatz mimen, der aber anscheinend Trainer oder mindestens der Co ist und Anweisungen erteilte oder zum Rumpelstilzchen wurde. Erst ermahnte er die Raucher, in den Raucherbereich des Sportplatzes zu gehen, dann explodierte er regelmässig, weil die Marzahner das vierte Tor verpassten. Egal wie frei und unbedrängt, sie trafen die Kiste nicht, während Südwest komplett von der Rolle. Keine Flanke kam an. Marzahn verballerte selbst einen Elfmeter, doch dann war Schluss und die Gastgeber zogen in die Zweite Runde ein!


    ... und die ist kommendes Wochenende. Gegner ist Wacker Lankwitz. Gleiche Ligenstufe und selbst gleiche Staffel. Südwest zog mit bedröppelten Gesiht von dannen und einer der Hopper mit einem Vereinsmenschen in irgendwelche Büros. Er hatte nämlich angerufen und sich so lange durchgefragt, bis der Verantwortliche für Fanartikel mal dran war und zum Spiel kam. Er kaufte extra mehr, um den Stückpreis herunterzuhandeln und so bekam ich dann doch noch eine Nadel für 4 Euronen. Er hatte noch einen wimpel, aber dafür ist das Vereinswappen dann doch zu .... banal?


    Halb 12 kam ich dann zuhause an, Wecker stellen, Klamotten ablegen, Schlafen. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so wie ein Stein geschlafen habe. Ich glaube, ich werde alt. :afi:


    besuchtes Spiel: BSC Marzahn vs SSC Südwest 3:1 n.V.
    Mitbringsel: Nadel & kalte Füsse

  • Clay-Henry Deckert

    Alter ;D

    Er hatte noch einen wimpel, aber dafür ist das Vereinswappen dann doch zu .... banal?

    Vereinswappen mit Fußball drin sind mir meistens suspekt.

    die Mobiltelefonkamera kann einfach nicht mit Dunkelheit umgehen.

    Von @Hannoi1896 lernen, heißt siegen lernen. Also in dem einen Fall zufällig. Er hat nämlich kürzlich die gleiche Erkenntnis erlangt, wollte wutentbrannt sein Handy gegen die Wand werfen und sich für gar nicht so viel Geld eine gebrauchte Kamera geschossen.


    Transparent

    Geil, das Ding sieht aus wie von ner 80er-Hair Metal-Band. ;D


    @Captain BlackAdder Irgendwelche schlauen Tipps für ne Rock/Metal-Spelunke in Berlin? Hätte da Freitagabend Bedarf. :)


    Und einen guten Punkt, um Samstagabend was zu Essen aufzugabeln bräuchte ich auch noch. Vorzugsweise in der Nähe des Jahn-Sportparks. :hutab:

    Nanakorobiyaoki


  • Clay-Henry ist auch mein Held!


    Schöne Läden gibt's da in der Tat!


    Blackland ist hier (war ich aber noch nie drin - Metallokal, die lokale Antifa schiesst sich ziemlich auf die ein ...)


    Sehr nett ist das Mokum in der Danziger oder auch der Duncker Club, der ebenfalls nahe gelegen ist. Letzterer ist meine Absteige. Müsste ich auch mal wieder hin, auch wenn die aktuellen DJs ziemlich öden Alternative spielen ...


    Gutes Essen gibt's da überall. Monsieur Vuong ist ziemlich klasse, aber die Vietnamesen haben alle Tagesgerichte, die fix fertig sind und man sich darin wälzen könnte ...



    War das schon dieses Wochenende mit der Berlin-Tour?

  • War das schon dieses Wochenende mit der Berlin-Tour?

    Ja, aber mangels sinnvoller Spiele im Umkreis wurde umdisponiert. Hannoi bleibt wo er ist und ich komme mit meiner besseren Hälfte vorbei. :D


    Landespokal ... *hust *hust*


    Falls sich deine Frau mal das weltberühmte Biesdorfer Schloß anschauen möchte, könntest du fast nebenan den Kracher Fortuna Biesdorf vs Tasmania anschauen ... |-)



    Und freitag Mokum wäre in der Tat mal eine Überlegung wert!

  • Berliner Landespokal: Tasmania in Biesdorf


    Ein schönes Los bekam mein SV Tasmania in der Zweiten Runde. Auswärts ging die Reise an den Grabensprung nach Biesdorf. Gelegen in "Zentralen Osten" zwischen den Plattenbauten
    Marzahns und Hellersdorf im Norden teilweise auch Lichtenbergs im Westen sowie dem bekannten Köpenick-Wuhlheide im Süden gruppiert sich hier eine schnieke Einfamilienhausiedlung rings um den Biesdorfer See, an dessen Ostufer das Fortuna-Stadion liegt.


    Das Kuriose an dem Platz ist, dass die Tribüne nur bis zum Mittelkreis reicht. Dahinter beginnt die Hecke. Zu meiner Überraschung wurde diese aber reichlich gestutzt und zum Vorschein trat - ein Zaun. Tatsächlich beginnt kann zwei Meter hinter dem Sportplatzgeländer der Zaun zum Nachbargrundstück und nur weniger Meter dahinter steht auch schon ein Eigenheim. Und tatsächlich war die Verandatür offen, aber die die älteren Herrschaften reagierten nicht auf mein freundliches grüßen. Augenscheinlich keine Fußballfreunde. So eng habe ich allerdings auch noch nie ein Wohnhaus an einem Fußballplatz gesehen ...



    Tas führte früh durch Romario Hartwig und blieb die spielerisch stärkere Mannschaft, Biesdorf versuchte durch Einsatz in's Spiel zu kommen, ohne wirklich gefährlich zu werden. Dabei ging es recht ruppig zur Sache. Schon früh kristallisierte sich ein Verhaltensmuster der Heimmannschaft heraus: permanent herumbrüllen und Foul reklamieren. Nicht einzelne Spieler oder der Trainer oder die Meckerrentner. Nein, immer alle im Chor. Und selbst bei lächerlichsten Aktionen. Beispielsweise nimmt ein Tasmane dem Gegner den Ball vom Fuss und unterbindet dadurch geschickt eine bedrohliche Situation. Während der überlistete Gegner noch bedröppelt aus der Wäsche guckt, blökt der Beklopptenchor lauthals "Foul", aber bei waghalsigen Grätschen der eigenen Leute ist es eben grundsätzlich "Ball gespielt". Die Krone setzt der Meckeropa auf, der allen Ernstes an den Tasmanen vorbei zum Lininerichter und quasi im Vorgarten der besagten Anwohner steht, um dem Assistenten bei Abseitsentscheidungen anzubrüllen. Das Ganze mit einer Hysterie,die auf eine ganze Stange vergessener Tabletten schließt. Oder auf eine verpasste Tollwutimpfung. Aber kann man ältere Herrschaften in neonfarbenen Shirts ernst nehmen? So langsam beginne ich, die skeptischen Anwohner zu verstehen ..


    Tas kontrolliert, verpasst aber die Vorentscheidung. Das aufmerksame Auge erkennt rasch, dass der Keeper der Gastgeber nicht schlecht ist und vor allem hohe Bälle locker herunterpflückt. Bei schnellen, flachen Kurzpassspiel zeigen die Biesdorfer Verteidiger aber Schwächen, doch die Hereingaben kommen zu dicht vor das Gehäuse und werden wie auf die hohen Bälle eingesammelt.
    Als dann sich die Biesdorfer selbst dezimieren, schien alles den zu erwartenden Gang zu gehen. Der tasmanische Spielmacher Shuleta wird von hinten gefällt und - Oh Wunder! - der Chor plärrt von neuem. Ein glasklares Foul und selbst dann zu diskutieren diskreditiert die Truppe für mich endgültig. Ein Biesdorfer kassiert dabei die doppelte Gelbe und muss herunter. Blödheit trug heute grün. Leider war es das falsche Signal an Tas, die nun endgültig im Beamtenmodus spielten. Und es sollte sich rächen.
    Die erste wirklich torgefährliche Aktion führt zum Ausgleich. Die Abwehr produzierte schon länger Kerzen und teilweise haarsträubende Fehlpässe im Spielaufbau, aber sich komplett nass machen zu lassen war die Krönung. Der Torschütze wühlte sich über links durch den strafraum und netzte mit der Picke unter das Dach ein. Objektiv ein Traumtor, subjektiv ein Desaster. Als sich das Tas selbst schwächte - unnötige Grätsche vom Ballverteidiger Tokmak im Mittelfeld - und Tas war ebenfalls nur noch zu zehnt. Der Unglücksrabe schwante schnell, was da folgt und ging wortlos zur Trainerbank, als der Referee noch seine Karten suchte ...


    Tas machte mehr Druck und zwang den gegnerischen Keeper durchaus zu Höchstleistungen - zB ein Freistoß durch die Mauer - aber konnte nicht mehr treffen. Umgekehrt hatte Biesdorf einen Tausendprozentige. Da bekommt der gegnerische Spieler den Ball vom Flügel serviert, steht mutterseelenallein im Strafraum und stolpert am Fünfmeterraum ...


    Danach Verlängerung ohne Tor und Elfmeterschießen.


    Das verlief grausamstmöglich. Die ersten Spieler treffen, Tas legt jeweils nach. Dann pariert Keeper Schelenz den dritten Elfer. Biesdorf kommt auf 4:4 heran, der letzte Tasmane muss treffen. Mayoungou schießt halbhoch Richtung zweiten Pfosten, doch der Keeper kommt irgendwie heran und entschärft das Geschoss. Eine Rettungstat wie Petr Cech's CL-Final-Rettungsaktion gegen Lahm (?) bei CFC vs FCB.
    Danach Mann gegen Mann. Nur fehlten langsam die erfahrenen Schützen. Es muss also Jungspieler Yakup ran und wieder ist der Keeper der Gastgeber zur Stelle. Es war zu erwarten.



    Danach noch ein Frustgetränk und reichlich deplatzierte Häme seitens eines Fortuna-Fans. Sorry, aber da wünsche ich den BFC in der nächsten Runde ..
    Die Anlage ist natürlich klasse. Ein größerer Trakt in Vereinsfarben und eine eigene Bar mit Blick auf's Feld. Hinter der Haupttribüne mit Gebüsch befindet sich eine Art Spielplatz mit Sandkiste (wohl hauptberuflich weitsprungkiste) mit einem Miniplatz für die Jüngsten und einer Grillhütte.Aus Paletten wurden Blumenkisten gemacht und aus alten Fußbällen Aschebecher. Für neutrale Zuschauer und Hopper immer eine Reise wert. Aber Fair-Play sieht anders aus.



    Zumindest war Tas nicht der einzige "Große", den es erwischte. Lichtenberg 47 unterlag daheim Staaken, Türkspor 1965 musste sich den eine Liga tiefer spielenden Hermsdorfern gar mit 0:5 geschlagen geben. Neuling Sport-Union fiedelt mal eben eine Bezirksligatruppe aus dem Wettbewerb (4 Ligen höher) und Polar Pinguin (9.Liga) schlug Spandau 06 (7.Liga). Eichkamp-Rupenhorn shclug die zwei ligen höher kickenden Blau-Weißen Spandau 03er.


    Die 2. Runde

  • Berlin-Liga, Spieltag XI: auswärts an der westlichen Peripherie


    Spandauer Kickers - SV Tasmania 1:2 (1:0)


    Halbzeitrückstand gedreht, nach vielen herausgespielten Chancen bringt die Brechstange den Erfolg und weiterer Vormarsch auf Rang 3


    Die Anreise an den westlichen Rand Spandaus lohnte sich auch dieses Jahr. Zum einen gab es Kaffee & Kuchen für einen Euro zugunsten der Jugendabteilung und laut den freundlichen Damen war ich wohl wieder einmal der Erste am Buffet, aber man muss ja auch mal Verantwortung übernehmen und mit gutem Beispiel vorangehen. Nach dem unglücklichen Aus im Pokal hatte Tas Wiedergutmachung zu leisten und stand bereits am Spielfeldrand, während die Gastgeber wohl noch beim Morgenkaffee in der Kabine waren.


    Und obwohl dann körperlich zugegen dauerte es, bis die Gastgeber auch geistig anwesend waren - Tas machte gleich Druck und erspielte sich früh beste Möglichkeiten. Emre Demir erläuft einen Ball, marschiert und passt schön in den Rücken der Abwehr, das Geschoss von Fabio Engelhardt segelt allerdings an die Latte. Ein weiterer Steilpass findet kurz darauf fast Romario Hartwig, doch der Torwart riskiert Kopf und Kragen und grätscht gerade noch weit vor seinem Strafraum dazwischen. Die dritte Chance bot sich Nicola Thiele, der nach feiner Flanke des fleißigen Engelhardt am langen Pfosten lauert, doch knapp verfehlt. In dieser Phase haben die Kickers viel Glück, nicht früh einem Rückstand hinterher zu laufen.


    Aus dem Nichts folgt nach knapp einer Viertelstunde die Antwort der Gastgeber, ein schnörkelloser Angriff mit zackigem Abschluss klatscht an die Latte, Keeper Schelenz wäre hier chancenlos gewesen. Zumindest war es ein Weckruf und die Kickers standen nun etwas sicherer. Nach einem Fehler im Spielaufbau bekommt der ex-Tasmane Christoph Schikowski seine Szene, erbeutet den Ball und sucht den Abschluss, erneut knallt der Ball an das Aluminium. Auf der anderen Seite Pech für Tas, dass der Ball zwar fleißig durch den gegnerischen Strafraum gepasst wird, doch beim Abschluß immer noch ein Fuß dazwischen ist und der Ball vorbei geht.


    Kurz darauf der Höhepunkt der verpassten Möglichkeiten, als endlich wieder ein Steilpass die Abwehr überlistet und Hartwig viel zu viel Zeit vor dem gegnerischen Keeper hat und dieser per Fußreflex den Abschluss entschärfen kann. Kurz zuvor hatte wiederum SpaKi eine gute Chance, doch der Kopfball aus zentraler, unbedrängter Lage stellt Schlußmann Schelenz vor keine Probleme.


    Danach wurde der Spielfluß zäher, die Abwehrreihen standen nun sicher. Bis zur 41. Minute. Tas zu passiv, die Kickers wurschteln sich durch den Strafraum und Krumnow behält vor Schele die Nerven. Etwas überraschend die Führung für die Gastgeber, aber sie zeigten auch vorher schon, dass sie den Abschluss suchen, Für Tas rächten sich die vergebenen Großchancen. Tas ewas von der Rolle, doch statt das Momentum zu nutzen, rettete die Trainerbank der Kickers Tas in die Halbzeit. Diese reagierte bei der etwas ruppiger werdenden Partie dann noch, wenn der Referee längst Freistoß pfiff und hyperventilierte selbst nach einem klaren Foul an Tasmanias Innenverteidiger Kimi Mayoungou. Nach einem Foul an Schikowski kam es zu tumultartigen Szenen, bei der wohl unschöne Worte fielen. Kurz darauf war Halbzeitpause.


    Trainer Tim Jauer musste nun seine Reihen ordnen, nachdem schon vier Spieler verwarnt wurden. Das erste Zeichen setzte Arber Shuleta mit einem Schuß an den Pfosten. Doch der viele Aufwand blieb ertraglos, von den Kickers kam allerdings auch wenig. Erneut war es eine Einzelaktion der Gastgeber, die für den nächsten Lattenknaller der Begegnung sorgte. Hier hatte Tas durchaus Glück.


    Denn nur wenige Minuten danach endlich der Ausgleich - Okan Kirli flankte über rechts und am langen Pfosten setzte sich Hartwig gegen seinen Gegenspieler durch und köpft zur großen Erleichterung aller Tasmanen ein (70.). SpaKi wirkte konditionell etwas angeschlagen und Tas marschierte nun. Kann der Torwart noch gegen den eingewechselten Robrecht retten, dreht Tas kurz darauf mit einer Ecke das Spiel. Einen Kopfball von Loder befördert der eingewechselte Leo Kirschner in die Maschen (81.) Fast hätte Hartwig noch das dritte Tor erzielt, als er nach einem Konter den Torwart schon überwindet und der letzte Verteidiger das Leder fast selbst in das Tor stolpert. So muss Tas gegen die verzweifelten Angriffe der Spandauer durchstehen, doch als auch der letzte Freistoß vom Mittelkreis durch den Torwart in den Strafraum hinein keinen Abnehmer findet, hat der Unparteiische ein Einsehen und beendet das Spiel.


    Mit dem siebten Sieg in Folge steht Tasmania jetzt auf Platz 3 und empfängt kommendes Wochenende TuS Makkabi.
    Spieldaten
    Tabelle


    Startelf:
    Schelenz, Robert - Kirli, Mehmet Okan - Mayoungou, Kiminu - Babaev, Aramis - Loder, Julian - Engelhardt, Fabio - Thiele, Nicola - Tokmak, Yildirim - Hartwig, Romario - Shuleta, Arber - Demir, Emre


    Wechsel:
    63. Leonard Kirscher für Kiminu Mayoungou
    66. Felix Robrecht für Yildirim Tokmak
    87. Mark Schmidt für Nicola Thiele



    Kurzer Blick in die untere Etage:


    Landesliga
    Staffel 1 - Abbruch im Spitzenspiel zwischen Brandenburg 03 und Hilalspor bei einem Spielstand von 2:0. Gatow shclug BerlinLiga-Absteiger Schöneberg mit 10:1. Es bleibt eng oben.


    Staffel 2 - Biesdorf schwimmt weiter auf der Erfolgswelle und schlägt den Weißenseer FC mit 8:1. Türkspor FK trat erneut nicht an und verliert dadurch nur 0:6. Im Spiel Erster eggen Zweiter gewinnt Berlin United deutlich ...

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