So wie bereits in der letzten Saison habe ich mal wieder eine kurze Geschichte geschrieben. Gleiches Schema - die Namen unserer Jungs musste da rein. Basis war das aktuelle Mannschaftsfoto. Wer da nicht drauf ist, wurde nicht berücksichtigt.
Mein Motiv war wie letztes Jahr das gleiche: Meine persönliche Hingabe an unser Team - andere nörgeln über alles was sich anbietet oder auch einfach auch so, die Presse hat natürlich auch nur das Beste im Sinn für unseren Verein - ich bin einfach nur blau-weiß, ganz ohne Kompromisse.
Zwei Erklärungen:
1. bei Chrisantus habe ich nen Spitznahmen genommen
2. Porcello ist absichtlich namentlich genannt, mein Statement zu seiner Rückkehr: JAAAAAAAAAAAAAAAAA!
@ Mille: gerne kannst du das mit dem alten zusammebasteln, ich kann da ja nicht schreiben oder du lässt es so. Du bist der Chef
Bonusfrage: Wer den Ort richtig errät, erhält ein Überraschungspakt von Mille. hehe
Feedback würde mich wie immer freuen, möchte mich ja weiter entwicklen.
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Wir präsentieren Ihnen heute im Rahmen der Veranstaltungsreihe
„Sommerpause 2010 – Unsere Gedanken bleiben blau-weiß“
die neue Kurzgeschichte des noch recht unbekannten Autors Karl Laun:
Ein Testspiel
Teil 1
Es ist ein heißer Samstag auf dem kleinen Sportplatz im nördlichen Landkreis von Karlsruhe. Hier soll heute in Kürze ein Testspiel des Karlsruher SC gegen den lokalen Verein stattfinden. Über warme Temperaturen kann man sich heute wahrlich Nicht beklagen – Konkret zeigt das Thermometer bereits stolze 37,4 Grad. Und das um 11:45 Uhr ist, heute könnte noch der diesjährige Hitzerekord gebrochen werden, dafür fehlen nur noch 0,2 Grad mehr. Dazu keine einzige Wolke am Firmament, als hätte der Schäfer des Himmels all seine Schäfchen in den Stall getrieben. Auf Grund der Hitze scheinen auch alle Tiere sich ein schattiges Versteck für Ihr Mittagsschläfchen gesucht zu haben, so dass allein ein hektisch agierender Bieber auf dem Damm neben dem Sportgelände und die doch zahlreich erschienenen Fans der beiden Vereine die ansonsten über der gesamten Ortschaft liegenden Ruhe durchbrechen.
Die Leute vertreiben sich die Wartezeit in den wenigen Schattenplätzen mit Fachsimpeleien über die WM, die sportliche Führung, die Transfers oder deren Ausbleiben – dabei scheint der Trent letzendlich bei beiden –dem kleinen und dem großen Verein – durch alle Gespräche ähnlich zu verlaufen: „bruddeln kann man immer – dem Verein treu bleibt man aber sowieso“. Neben dem Austausch in Expertenrunden versorgt man sich natürlich mit Getränken und Essen – wie es sich gehört gibt es Bratwurst, Steak und Bier. Auch wenn eine Vertreterin der dörflichen Oberschicht erstmal die Nase rümpft und sich wegen des Fehlens von „Champagner und Flusskrebsen“ beschwert.
Ein kleiner Junge hat von zuhause Bonbons mitgebracht, was seinen ebenfalls anwesenden Freund in helle Aufregung versetzt und er sofort fordert „Gib gir auch ein Mutzel … äh … ich meine, gib mir auch ein Guzel!“. Nachdem der stolze Bonbonbesitzer nicht sofort reagiert, sondern lieber eine Grimasse schneidet, tritt ihm der wenig wartefreudige Bengel hardt gegen das Schienbein. Woraufhin sich die Grimasse schnell in ein Heulen wandelt und der Junge schnurstracks rennend das Gelände verlässt – vermutlich um diese Ruppige „Straftat“ zuhause bei Mutti zu melden. Weiterhin vermuten wir, dass die beiden Jungs in Kürze wieder in tiefer Freundschaft Fussball spielen werden.
In diesem Augenblick begeben sich auch die Spieler Richtung Fussballplatz, mit musikalischer Untermalung eines einzelnen Finken, der wohl den Biber als tierischer Vertreter an diesem Nachmittag abgelöst hat – 12:00 Uhr Schichtwechsel könnte man meinen.
Pünktlich zum High-Noon pfeift Hüseyin Gobin das Spiel an. Der Schweizer Schiedsrichter mit türkischen Wurzeln gilt hier in der Umgebung als harter Hund, wobei ihn das inzwischen höhere Alter und das eine oder andere Kilo zuviel auf den Rippen doch schon etwas weicher haben werden lassen.
Kaum angepfiffen stürmen die Hausherren als vermeintlicher Aussenseiter auch gleich los in Richtung des Tores. Durch einen langen Pass kann der einzige Stürmer auch frei auf den Schlussmann zu laufen, in der Mitte läuft noch der 6er mit, die zwei Verteidiger des KSC schirmen diesen recht gut ab. Trotzdem entscheidet sich der Stürmer zu uneigensinnig dafür, seinen Mitspieler in Szene zu setzen – und in logischer Konsequenz fängt der erfahrene 1,91 Recke in der Abwehr der Blau-Weißen den Pass ab. Der 6er honoriert diese Aktion mit einem Kopfschütteln und ruft seinem Mitspieler zu „Zimmer die Pille doch selber in den linken Winkel, Mann!“. Der junge Stürmer erwidert eher zögerlich „Wie denn, Mann?“ und trabt mit gesenktem Kopf wieder auf seine Position.
Ob der kleine Verein dieser Rießenchance noch nachtrauern wird?
Die Zuschauer hat dieser schnelle Beginn jedoch wieder munter gemacht. Während man kurz zuvor noch in einer gewissen Lethargie vor sich hingeschwitzt hat, sind jetzt alle wieder auf die eigentlichen Stars auf dem Ffeldt konzentriert. Emsig werden die Fahnen geschwenkt, Lieder gesungen, Spieler angefeuert und der Schweiß läuft in Strömen.
Nun startet der KSC seinen ersten Angriff, der Neuzugang mit der Nummer 6 auf der rechten Seite startet zu einem Flankenlauf, trotz der Hitze scheint er mit einer Leichtigkeit an seinen Gegenspieler gerade zu vorbeizufliegen – fast wie Thomas Müller bei der WM. Auch an letztem verbliebenen Kontrahent kurz vor der Strafraumgrenze zieht er mühelos vorbei, legt sich den Ball zurecht, er zieht ab, der Ball dreht sich, ein richtiger Cuntztschuss ist das und – leider - knallt er mit einem lauten „dull“ ans linke Eck und der Torwart kann ihn nun mühelos aufnehmen. Nach diesen zwei guten Möglichkeiten zu Beginn scheint die Kraft der Sonne nun doch Macht über das Spielgeschehen zu erhalten: der Spielverlauf wird zäh, lang und von Kampf geprägt. Der Halbzeitpfiff kommt für alle einer Erlösung gleich, egal ob Spieler oder Zuschauer. [...]