Die 50+1-Regel

  • Exakt richtig. Als 96 international spielte war ich entweder ein Kind ohne Interesse am Fußball (1992) oder eben längst erwachsen und an diesen nutzlosen Verein gekettet. Und da gibt es bei uns oder halt zig anderen Vereinen mehr als genug von, die das nicht gebraucht haben.
    Damit gehöre ich zwar zu einer Minderheit, aber ich will auch gar nicht, dass 96 zu oft europäisch spielt. Zum einen ruiniert er das besondere daran (ähnlich wie Derbys), wenn es inflationär oft vorkommt und zum anderen gewinnt der Verein damit nur irgendwelche Kunden. Wenn es uns so ginge, dass wir jährlich um Titel mitspielen und plötzlich Menschen im Schwarzwald, im Allgäu oder in der Lausitz mit 96-Schal plus Trikot (mit Füllkrug!) durch die Gegend laufen, ohne je in Hannover gewesen zu sein, dann könnte ich das nicht ernst nehmen.

  • Giancarlo. Ich spreche schon von Nationalmannschaft. Also Weltmeisterschaft und Europameisterschaft.


    Aber da sehen sie dann auch nicht unbedingt Spieler von Hannover 96 oder MSV Duisburg. Da hast dann auch wieder Spieler von Bayern, Dortmund, Schalke, Arsenal... Und natürlich die ganzen anderen Nationen mit ihren Spielern, die wieder bei Real, Barca, PSG oder ManCity spielen.

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Aber es weckt erstmal Begeisterung. Und spielt dann mal eine besonders coole Socke bei Hannover96, so bleibt der Fan vielleicht dort, wenn sein Star schon längst bei Manu spielt..

    "Was ist wichtiger," fragte großer Panda. "Der Weg oder das Ziel?" "Die Weggefährten," sagte kleiner Drache.

  • Nenene, das seh ich anders.
    Werd ich durch die EM/WM an den Sport geführt, dann seh ich erstmal NUR die Spieler des Turniers, schau da vielleicht auf einen CR7, vielleicht sogar auf einen Özil oder Müller und sollte mir einer davon richtig gut gefallen, dann schau ich wo der spielt und will dessen Mannschaft sehen. Da muss mir dann doch keiner mit Hannover 96 kommen (Sorry Hannoi und Kampfkater, H96 bekommt es hier ordentlich ab, ich werde beim nächsten Post Rot Weiss Oberhausen nehmen). Und wenn ich z.B. dann in Oberhausen wohne und mein Vater mich mitnehmen will, dann schaue ich doch eher noch nach Dortmund (weil Schalke geht einfach nicht), weil von denen zumindest einer bei Deutschland spielt, als zu RWO gehen zu wollen, wo zum einen nur namenlose Nulpen spielen und zum anderen kein Erfolg da ist und nie ein Spieler vom Kaliber wie Özil spielen wird.



    :edit: Ich möchte noch anmerken, dass ich aufgrund der Nennung Özils froh bin, dass katsche hier nicht mehr rein hauen kann und möchte klarstellen, dass ich Özil nicht als phantastisch guten Spieler sehe.

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Mach dir keinen Kopf, ist ja nicht sooo weit hergeholt ;)
    Es gibt die unterschiedlichsten und kompliziertesten Gründe, wieso jemand an seinen Verein gebunden sein kann. Aber ein N11-Spieler, den man als Kind gut fand ist zumindest nicht unbedingt die solideste.


    Mal so ganz nebenbei und noch weiter weg vom eigentlichen Thema: Alles Gute zum Geburtstag, SdV :)

  • Aber ein N11-Spieler, den man als Kind gut fand ist zumindest nicht unbedingt die solideste.


    Gibt es durchaus, dass Leute aufgrund eines N11 Spielers zu einem Verein finden und dem dann durchaus treu bleiben, auch wenn der Spieler weiter zieht.

    "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach"

    - Christian Drosten

  • Natürlich gibt es das, streite ich überhaupt nicht ab. Das dürfte aber nicht der Regelfall sein ;)

  • Wie kommt man als Kind zu seinem Verein? Entweder durch familiäre Prägung, mediale Aufmerksamkeit oder ein Schlüsselerlebnis.
    Sind Punkte 1 und 3 nicht gegeben hast du es als Nischenverein schwer überregional Leute für dich zu begeistern.
    Mitte der 90er hieß es dann Bayern oder Dortmund. In den 70ern Bayern oder Gladbach. Usw.

  • Ich hab mal aus Interesse geguckt und meine Straße bei Maps eingegeben. Also ich erreiche (lt. Maps mit dem Auto)


    In unter 30 Minuten die Stadien von Bochum, Wattenscheid, Schalke, Dortmund, Essen
    In unter 45 Minuten Wuppertal, Duisburg, Oberhausen, Düsseldorf, Remscheid, Uerdingen
    in unter 60 Minuten Ahlen, Münster, 2x Köln, Mönchengladbach
    In unter 90 Minuten Paderborn, Bielefeld, Aachen, Bonn, Siegen


    Ist schon witzig, wenn man sich das so vor Augen führt. Allerdings Fluch und Segen zu gleich....

    Wattenscheid statt Bochum

  • Als 96 international spielte war ich entweder ein Kind ohne Interesse am Fußball (1992)

    Hallo? Das war BREMEN! Ok, anderes Bundesland und für unsere Verhältnisse damals war das ja schon was, aber das war ja nicht wirklich international.

    Nanakorobiyaoki

  • Ist es denn so, dass man nur Fan einer Mannschaft wird, wenn man ins Stadion zum Spiel kann? Wo kommen denn bloß die ganzen Bayernfans her?
    Ich bin der Meinung, unsere Kinder werden unter anderem über die internationalen Wettbewerbe zu Fussballfans. Wenn ein Nationalspieler z.B von :D RBLeipzig bei der WM besonders glänzen kann, dannn sind 1000e neuer RBFans geboren. Die sich RB Trikots wünschen, Bettwäsche etc. Vielleicht eine Liebe fürs Leben. Wer wächst denn noch so auf, dass er jede 2. Woche mit Papa ins Stadion geht? Von allem anderen mal abgesehen auch ein sehr teures Vergnügen.


    Ich kenne nur wenig Menschen, die wegen einem Spieler oder den Ergebnissen der Nationalmannschaft Fan eines speziellen Clubs geworden sind. Man begeistert sich vielleicht wegen der Nationalmannschaft für Fußball, aber die Vereinswahl wird nur selten davon beeinflusst. In OWL gibt es extrem viele Schalker, Dortmunder und Bayern. Einfach weil die in der Liga erfolg haben und zwei auch "relativ nahe" bei sind ... achja ... und weil es eben alle anderen auch sind, was es im sozialen Umfeld leichter macht. Deshalb gibt es auch noch einige Gladbacher. Das sind die Erben der 70er Jahre Welle. Der "kümmerliche Rest" sucht sich etwas aus der eigenen Region oder hat individuelle Gründe für die Vereinswahl. Insgesamt spielt da also eine Menge zusammen, alsdass man sich so sehr auf die Turniere fokussieren könnte. Mit 50+1 hat das im Übrigen mal garnichts zu tun.





    Diese Normalität hat allerdings auch schon viel verdrängt. Man mag es kaum glauben, aber der Fußball im Ruhrgebiet war früher noch deutlich vielseitiger. Klar ist Essen beeindruckend mit 8.000 Zuschauern in der vierten Liga. Aber streng genommen gibt es im Ruhrgebiet nur noch zwei große (Blau und Gelb) und zwei mittlere (2 mal Kleinblau) und der Rest ist Stand heute weg vom Fenster. Wobei die letzt genannten auch immer mehr strampeln müssen. Normal vielleicht. Interessanter wird eine Fußballregion dadurch nicht, weil viel eintöniger. Aber das interessiert den kleinen Michel nicht, wenn er sozial mit dabei sein will. Ich hätte es in Sachen Fußballjugend auch einfacher haben können als mit Arminia.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Als 96 international spielte war ich entweder ein Kind ohne Interesse am Fußball (1992)

    Hallo? Das war BREMEN! Ok, anderes Bundesland und für unsere Verhältnisse damals war das ja schon was, aber das war ja nicht wirklich international.

    Wenn Bremen nicht Ausland ist, was dann? :D
    Ich wollte damit auch eher verdeutlichen, wie lange man „international“ weg vom Fenster sein kann ;)

  • Wie kommt man als Kind zu seinem Verein? Entweder durch familiäre Prägung, mediale Aufmerksamkeit oder ein Schlüsselerlebnis.
    Sind Punkte 1 und 3 nicht gegeben hast du es als Nischenverein schwer überregional Leute für dich zu begeistern.
    Mitte der 90er hieß es dann Bayern oder Dortmund. In den 70ern Bayern oder Gladbach. Usw.

    Bei mir war es eher Punkt 2 und 3. Vadder hatte mit Fußball nix am Hut, Mutter eher neutraler TV-Fußball-Gucker. Da hörte ich einige Male im Radio was von Alemannia und kurz vor dem Aufstieg und geile Stimmung am Tivoli dazu damals der Tod von Werner Fuchs, was ich bis heute nicht vergessen habe. Ich hatte meine Eltern so lange damit genervt bis wir mal zum Tivoli fuhren im April 2000 und dann war es um mich geschehen. Vielleicht war es auch damals dem Erfolg geschuldet, dass ich am Tivoli hängengeblieben bin, aber mein Gott, ich bin nach 3 Abstiegen, 2 Insolvenzen immer noch da.


    Meine Klassenkameraden waren entweder Bayern oder Gladbach, ich halt Alemannia und fiel damit aus der Reihe und das ist gut so.


    Vereinsliebe ist für mich aber auch Bezug zur Heimat bzw. Stadt/Dorf. Ich könnte nicht Fan von nem Klub sein, der 500 oder mehr km entfernt ist und man das Stadion alle paar Monate/Jahre mal von innen sieht.


    Und wenn ich mal vom übertriebenen Fußball-Kommerz genug habe, gehe ich zu meinem Heimatverein in der Kreisliga A.

    Einmal editiert, zuletzt von aachener ()

  • @Gönner. Die Region spielt sicher auch eine Rolle bei der Hinwendung zum Fussball. Aber die Möglichkeit ein Spiel im Stadion zu schauen, hat auch dann nicht jeder. Allein die Geldsumme, die nötig ist , mit Familie im Familienblock nur einmal ein Spiel zu sehen, überfordert oft das Budget..
    Viele Fans kennen Bundesliga nur vom Fernsehen und hängen ihr Herz trotzdem an einen bestimmten Verein.
    Stuttgart hat hier in Ostwestfalen allerdings wenig Bedeutung, der HSV aber durchaus.

    "Was ist wichtiger," fragte großer Panda. "Der Weg oder das Ziel?" "Die Weggefährten," sagte kleiner Drache.

  • Wie kommt man als Kind zu seinem Verein? Entweder durch familiäre Prägung, mediale Aufmerksamkeit oder ein Schlüsselerlebnis.

    ...oder indem man sich um seinen Verein so liebevoll kümmert, dass der sich dann erheblich gefördert fühlt und es egal ist, wie hoch die Summe letztendlich war. :D


    Entschuldigung @Hannoi1896 und @Kampfkater - aber bei diesem Wortspiel musste ich einfach...ist ja vorerst anders gekommen und das Kind ruht. ;)

    Drei Buchstaben, zwei Farben, eine Gemeinschaft

    Pivotechnik ist kein Verbrechen
    :drink:


    Lerne Schweigen ohne zu Platzen

  • Wie kommt man als Kind zu seinem Verein? Entweder durch familiäre Prägung, mediale Aufmerksamkeit oder ein Schlüsselerlebnis.

    ...oder indem man sich um seinen Verein so liebevoll kümmert, dass der sich dann erheblich gefördert fühlt und es egal ist, wie hoch die Summe letztendlich war. :D
    Entschuldigung @Hannoi1896 und @Kampfkater - aber bei diesem Wortspiel musste ich einfach...ist ja vorerst anders gekommen und das Kind ruht. ;)

    Das ätzende daran ist, dass ich 2005 schon die 20 Jahre voll hatte und wahrscheinlich mehr investiert habe als Kind. Wieso hat mich nie jemand gefragt, ob ich einen Antrag auf Übernahme stelle? Wieso werde ich nicht auch mal lobend auf einer Pressekonferenz erwähnt? :motzen:

  • Weil du, wenn eine Pfütze vor Kind auftauchte, dich nie in die Pfütze geworfen hast, damit Kind auf deinem Rücken die Pfütze überqueren kann, während du "Heil Kind, unserem geliebten leuchtenen Stern am Firmament und ewigem Gottvater" riefst.

    Einmal editiert, zuletzt von Ricardo ()

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