Fanszene Deutschland (News & Infos)

  • Wissenswertes zur deutschen Fanlandschaft.

    "Das Grauen hat einen Namen: Betzenberg! Dort ist der 1.FC
    Kaiserslautern zu Hause, jenes Team, das die Ästhetik der
    Kneipenschlägerei zur sogenannten Fußballkultur erhob."

  • "Das Grauen hat einen Namen: Betzenberg! Dort ist der 1.FC
    Kaiserslautern zu Hause, jenes Team, das die Ästhetik der
    Kneipenschlägerei zur sogenannten Fußballkultur erhob."

  • Etwa 60. Spielminute, Frankenstadion Nürnberg. Gegner, Zuschauerzahl, Spielstand, Wetter und Wirtschaftskrise scheissegal! Gesungen wird "Als ich noch ein ganz kleiner Bub war"... Das ist so arm, da weis ich nicht ob ich lachen oder weinen soll.

    "Denn anders als Arbeitsstelle, Lebenspartner oder Automarke ist der Lieblingsklub nicht austauschbar.

    Mit ihm ist der Mensch ein Leben lang verbandelt wie mit der eigenen Haut.

    Sie mag Falten kriegen, doch ablegen kann sie niemand. Selbst wenn man das manchmal gern möchte."

    (Lars Wallrodt)

  • Das hat sich zum Glück so eingebürgert, ist zur 60. Minute schon Tradition geworden. "Als ich noch ein ganz kleiner Bub war..." ist von der Nürnberger Fanszene erfunden, wurde von keiner anderen Fanszene übernommen. Kurz gesagt: es ist einfach einer unserer (!) Lieder.
    Wenn dir gute Lieder zum Wetter oder zur Wirtschaftskrise einfallen --> UN ist immer dankbar für neue Vorschläge.

  • Die Melodie vom Bub hab ich zumindest mal von den Frankfurtern und den Bayern gehört, und nun, wer hats erfunden? Die Schweizer? ;):D Nein, keine Ahnung, ich weiß es nicht.


    Eher zum Thema:
    Ich denke, dass der eigentliche Ultra-Gedanke, sofern ich das richtig verstanden und mitbekommen habe (ich selbst zähle mich nicht dazu, dazu bin ich noch zu seltem im Stadion meines Vereins, eigentlich ein Guter ist (90 Minuten die Mannschaft zu unterstützen), die Ausführung dessen aber zumindest vielerorts debattierbar ist und in der Tat mehr nach Selbstdarstellung, zumindest nach außen hin, erscheint (Stimmungsboykotte bei Zaunfahnenverbot oder sowas).

    Nur wer gegen ein Minimum Aluminium immun ist, besitzt Aluminiumimmunität.

  • Ultra` ist an einem Scheideweg angekommen, gerade in Deutschland. Ich finde, es wird von manchen Szenen fast mehr Wert auf Bambule und Krawall gelegt, als auf die Sache an sich. Ultra` "verhoolt" immer mehr.
    Dazu kommt, dass hier in Deutschland versucht wird, Italien, Griechenland oder Polen zu kopieren. Ewiges Lala-Gesinge mit Fähnchenwedeln wie in MUC oder Pauli zu sehen will nicht so recht in die deutsche Fankultur passen. Wir hatten und HABEN noch immer eine eigene Fankultur, auf die es aufzubauen gilt!

    "Das Grauen hat einen Namen: Betzenberg! Dort ist der 1.FC
    Kaiserslautern zu Hause, jenes Team, das die Ästhetik der
    Kneipenschlägerei zur sogenannten Fußballkultur erhob."

  • Chris: Ich find das Lied ja auch schön. :) Aber wenn der Support - mal weg von diesem einen Lied - immer gleich, immer vorhersehbar ist und letztlich nur der Eigendarstellung dient, dann ist das in meinen Augen eben kein Support mehr sondern ne Selbstinszenierung. Kann ja durchaus sein das gerade das (Beispiel/ Lied) inzwischen auch sowas wie ein running gag ist. Bin ich mir bewusst. Aber das weis ein Außenstehender ja nicht.

    "Denn anders als Arbeitsstelle, Lebenspartner oder Automarke ist der Lieblingsklub nicht austauschbar.

    Mit ihm ist der Mensch ein Leben lang verbandelt wie mit der eigenen Haut.

    Sie mag Falten kriegen, doch ablegen kann sie niemand. Selbst wenn man das manchmal gern möchte."

    (Lars Wallrodt)

  • Tja, und da sind wir schon an den Dingen angekommen, die allen Ultras schon lange vorgeworfen werden: Selbstdarstellung sowie kein "spielbezogener" Support.

  • Ist der Vorwurf denn komplett von der Hand zu weisen?

    "Das Grauen hat einen Namen: Betzenberg! Dort ist der 1.FC
    Kaiserslautern zu Hause, jenes Team, das die Ästhetik der
    Kneipenschlägerei zur sogenannten Fußballkultur erhob."

  • Nein aber warum darf sich eine Gruppe nicht selbst feiern? Immerhin leisten sie ja auch etwas für den Verein oder die Kurve.
    Und warum "muss" Support spielbezogen sein? Eine gesunde Mischung aus beidem finde ich persönlich am geilsten :roll: :applaus: :juchuu:

  • Und man muß ja leider auch sehen, daß 'spielbezogener Support' bei manchen Gammelspielen bedeutet, daß geschwiegen wird.

    Tod und Hass der KGaA!

  • Die Ultra-Bewegung in Deutschland ist noch in der "Pubertaet" im Gegensatz zu Italien, Griechenland etc..., die haben einfach teilweise Jahrzehnte Vorsprung. Da wurde sich sicherlich auch zwischendurch gefragt ob Ultrá ueberhaupt zu 100% der richtige Weg ist. Ultras in Deutschland muessen jetzt eben mit dieser Kritik fertigwerden und sich dadurch weiterentwickeln, aber wer sich wegen diesen Kritikpunkten aus der Ruhe bringen laesst und deswegen nicht mehr voll und ganz hinter seiner Lebenseinstellung steht, kann es am besten gleich sein lassen.

    Abstiegskampf und ein verlorenes Spiel
    Und die Mannschaft in Gefahr
    Und was bleibt ist die Erinnerung daran
    Wie’s in Stuttgart einmal war

  • Nein aber warum darf sich eine Gruppe nicht selbst feiern? Immerhin leisten sie ja auch etwas für den Verein oder die Kurve.
    Und warum "muss" Support spielbezogen sein? Eine gesunde Mischung aus beidem finde ich persönlich am geilsten :roll: :applaus: :juchuu:


    Sehe ich auch so.
    Ich finde nichts verwerfliches daran, wenn die führende Ultrá-Gruppe z.B. zu ihrem 10-jährigen Bestehen eine große Choreo macht.
    Die meisten Choreos, Gesänge etc. gelten ja trotzdem dem Verein und der Mannschaft und so soll es ja auch sein.

  • Ich denke das Ultra durchaus das Potenzial zum Massenphänomänen hat. Aktuell wird vielerorts noch nach dem richtig Weg gesucht, in Lautern machen das die Gruppen denke ich ganz gut.


    Da ist ne Mischung zu erkennen zwischen spielbezogenen Support und längeren Liedern, wobei selbst hier die längeren Lieder lange nicht so ausgefallen und schwer wie anderswo sind.. Anders als ne Mischung find ich auch nicht gut, nur melodische Lieder wie in München sind genauso scheiße wie alle 5 Minuten mal irgendnen Schlachtruf zu singen ;)

  • Nein aber warum darf sich eine Gruppe nicht selbst feiern? Immerhin leisten sie ja auch etwas für den Verein oder die Kurve.
    Und warum "muss" Support spielbezogen sein? Eine gesunde Mischung aus beidem finde ich persönlich am geilsten :roll: :applaus: :juchuu:


    Sehe ich auch so.
    Ich finde nichts verwerfliches daran, wenn die führende Ultrá-Gruppe z.B. zu ihrem 10-jährigen Bestehen eine große Choreo macht.
    Die meisten Choreos, Gesänge etc. gelten ja trotzdem dem Verein und der Mannschaft und so soll es ja auch sein.

    Schon klar, Chris. Dagegen hat auch keiner was. Nur wenn eine Mannschft 4-0 zurück liegt und der Block noch immer fleissig Fähnchen wedelt und Lambada singt, fehlt der Bezug zum Spiel vollkommen.
    Mag auch sein, dass ich das alles zu sehr durch die Vereinsbrille sehe, weil wie Kaiserslautern schon schrieb, bei uns gibts dieses Geträller gottseidank nicht.

    "Das Grauen hat einen Namen: Betzenberg! Dort ist der 1.FC
    Kaiserslautern zu Hause, jenes Team, das die Ästhetik der
    Kneipenschlägerei zur sogenannten Fußballkultur erhob."

  • Ultra` ist an einem Scheideweg angekommen, gerade in Deutschland. Ich finde, es wird von manchen Szenen fast mehr Wert auf Bambule und Krawall gelegt, als auf die Sache an sich. Ultra` "verhoolt" immer mehr.

    Das sehe ich auch so.
    Deswegen können viele Uninformierte/Uniformierte das auch kaum unterscheiden...


    Davon mal abgesehen freue ich mich über bunte und laute Kurven. Und in meinen Augen sorgen viele Ultragruppen genau dafür ;)
    Habe dann auch kein Problem damit wenn mal für 20 Minuten Party im Block ist während auf dem Feld weiter müde gegurgt wird!!
    Ein Beispiel aus Köln; beim Spiel gegen den HSV in der Hinrunde der gefakete Torjubel. Fand das echt amüsant. Auf einzählen vom Capo is unser ganzer Block ausgerastet eben wie bei einem echten Torjubel.
    Darüber haben sich die Leute unglaublich aufgeregt. Spiel war aber richtig mies und iwie musste man halt mal für Spaß sorgen....
    Torschütze war in dem Fall übrigens ein gewisser Herr Podolski ;)

  • Also in meinen Augen - ist halt meine Meinung - sollte ein "Support", bzw. allgemein das Geschehen in der Kurve schon spielbezogen sein. Immerhin ist man ja auch bei einem ganz bestimmten Fußballspiel. Wenn sich eine Gruppierung X dann zum Jubiläum oder einfach so mal selbst feiert - spricht nichts dagegen; mit einer "gesunden Mischung" könnte ich schon leben. Nur kommt mir die - eben wieder meine Meinung - einfach zu kurz.

    "Denn anders als Arbeitsstelle, Lebenspartner oder Automarke ist der Lieblingsklub nicht austauschbar.

    Mit ihm ist der Mensch ein Leben lang verbandelt wie mit der eigenen Haut.

    Sie mag Falten kriegen, doch ablegen kann sie niemand. Selbst wenn man das manchmal gern möchte."

    (Lars Wallrodt)

  • Finde auch daß die Deutsche Fankultur nichts aus anderen Ländern kopieren muß, aber momentan ist Ultra zu sein wohl einfach schick.
    Mag dieses 90minütige Fahnengewedel und z.T. unpassende Gesinge auch nicht.

  • Also, ich glaube man kann nicht alle Ultragruppen in Deutschland über einen Kamm scheren.


    Ich muss leider sagen, das "meine" Bremer Ultras, wo ich nicht zugehöre, total daneben sind. Lieder, wo wirklich Stimmung aufkommt und wo alle mitmachen, werden meist aus dem Oberrang angestimmt. Lieder von den Ultras, die sie sich selbst ausgedacht haben, werden teilweise 7 Minuten lang durchgesungen. Keiner singt mit, Leute verlieren die Lust. Dazu kommen pöbelein vom Oberrang, kaputttrommeln von Ultrasgesängen und neuerdings auch "Ultras raus!" Rufe.
    Generell bin ich nicht gegen Ultras, aber wenn man in einem Spiel gegen Bielefeld "Scheiss HSV" singt, dann hat das keinen Sinn und bringt dem Team nichts.
    In meinen Augen sollte der Support von den Rängen dem Team den Rücken stärken und sie, auch wenns schlecht läuft, nach vorne peitschen. Anstacheln. Deswegen finde ich Spielbezogenen Support enorm wichtig. Wenns natürlich ein Mittelfeldgeplänkel über 90 Minuten ist und von beiden Teams nichts nach vorne kommt, ist das sicher schwer, aber nicht unmöglich ;).
    Das Fahnewedeln find ich gut, muss ich sagen. Zwar wird das Sichtfeld enorm reingeschränkt, wenn man genau dahinter steht, aber rein optisch macht das gewaltig was her. Auch die Doppelhalter. Ich finde das gehört dazu. Man wird ja nicht dazu gezwungen, sich Stehplatzkarten zu kaufen, geschweige denn sich hinter die Ultras zu stellen.


    Also, zur Threadüberschrift:


    Ultras sind auf keinen Fall der Untergang der deutschen Fankultur, die Rettung allerdings auch nicht. Es gibt hier und da Ausnahmen in den einzelnen Stadien, wos mit den Fangruppen und Ultras nicht so klappt, aber es gibt halt auch solche, wos klappt.
    Ultras werden in Deutschland wohl noch lange die Gemüter erhitzen.. entweder man hasst sie, oder man liebt sie. oder man machts so wie ich I)


    MfG
    Diego10

  • Gerade dieses 90-minütige "Fahnengewedel" halte ich mit für das Beste, dass die Ultra-Kultur in Deutschland bewirkt hat.
    Kurven ohne Fahnen finde ich persönlich langweilig...

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